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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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dass Dougall ein Junge war und dass das Jagen zu seiner Ausbildung gehörte, denn sie wusste, dass dies die Jagd nur umso verlockender für ihre Tochter machen würde. Außerdem hatte Jeannie diese Erklärung selbst schon immer verabscheut, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, und sich geschworen, sie nicht bei ihrer Tochter zu benutzen. Vielleicht war das Teil des Problems. Ella wollte alles tun, was ihr Bruder tat.
    »Nun, du bist erst sieben. Wenn du neun bist, werden wir darüber reden.« Als sie den streitbaren Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Tochter sah, wechselte Jeannie die Taktik. »Außerdem wird Duncan nicht mit dir auf die Jagd gehen können, weil er bald fortgehen wird.« Sie wandte sich an Duncan. »Ist es nicht so?«
    Duncan hielt ihren Blick einen Moment lang fest, dann wendete er sich wieder an Ella. » Aye , das stimmt, Mädchen.«
    »Aber warum?«, wollte Ella wissen. »Warum kannst du nicht hierbleiben? Ich dachte, mein Onkel hat dich geschickt, damit du uns vor den bösen Männern beschützt …«
    »Beth«, unterbrach Jeannie sie und riss das junge Kindermädchen aus ihrer vernarrten Benommenheit. Als sie die Schärfe in ihrer Stimme bemerkte, mäßigte Jeannie ihren Tonfall und rang sich ein Lächeln ab. Schließlich hatte das Mädchen nichts falsch gemacht. »Warum gehst du mit Ella nicht hinunter in die Küche? Ich glaube, die Köchin möchte ein paar Kekse backen.« Sie wandte sich an Ella. »Hattest du nicht gesagt, dass du ihr dabei helfen …«
    Ihre Stimme brach ab, da Ella bereits vom Tisch hüpfte und die Treppe hinunterrannte. Die Aussicht auf Süßigkeiten erwies sich als ausreichende Ablenkung. Es gab kaum etwas, das die Aufmerksamkeit ihrer Tochter für längere Zeit fesseln konnte. Jeannie hoffte, dass sie Duncan bald ebenfalls auf diese Liste setzen konnte.
    Als Ella und Beth außer Hörweite waren, drehte sie sich wieder zu Duncan um. »Du musst fort.«
    Eindringlich musterte er sie, ohne ihre Ermahnung zu beachten. »Welche ›bösen Männer‹? Du hattest an jenem ersten Tag Schwierigkeiten erwähnt.«
    »Es ist nichts«, meinte sie wegwerfend. Schließlich ging ihn das nichts an.
    Sein Blick wurde hart. »Tu mir den Gefallen.«
    Sie wollte sich schon weigern, doch er würde ohnehin bald genug davon hören – es überraschte sie, dass er es noch nicht getan hatte. Seufzend warf sie ihm einen finsteren, genervten Blick zu. »Seit Francis tot ist, gab es immer mehr Überfälle von Viehdieben.« Sie zögerte unschlüssig, ob sie noch mehr sagen sollte.
    Duncan runzelte die Stirn, während seine Hand abwesend mit dem Griff seines Kruges spielte. Doch Jeannie wusste, dass das nur Fassade war – er war alles andere als abwesend. Eindringlich fixierte er sie. Anspannung strahlte von ihm aus wie die Tentakel eines Meeresungeheuers, das bereit war, sie zu umschlingen. »Fahr fort«, verlangte er.
    Verärgert spitzte sie die Lippen. »Vor ungefähr einem Monat versuchten die Mackintoshes, mich zu entführen. Ich glaube, mein neuer Witwenstand und Dougalls Jugend erwiesen sich als eine gewisse Verlockung für ein paar widerwärtige Clansmänner, die ihre Verhältnisse verbessern wollten.«
    Seine Hand erstarrte in der Bewegung, dann packte sie den Griff des Kruges so hart, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    Seine Stimme war tödlich ruhig, doch sie jagte ihr leise Schauer der Beunruhigung über den Rücken. Allem äußeren Anschein nach war er völlig beherrscht. Doch sie wusste es besser. Sie konnte die Anzeichen der Gefahr lesen, die dicht unter der Oberfläche brodelte – das leichte Anspannen der Muskeln, die schmaler werdenden Lippen, das sich verdunkelnde Blau seiner Augen. Für sie sah er aus wie ein Mann, der bereit war zu töten.
    »Weil es dich nichts angeht«, erwiderte sie in ihrem hochmütigsten Tonfall. Sie brauchte seinen Schutz nicht.
    Sein Gesicht verfinsterte sich. Er sah aus, als wollte er ihre Einschätzung der Angelegenheit ernsthaft anzweifeln, doch stattdessen fragte er: »Ist das der Grund, warum du am Loch eine Pistole bei dir hattest?«
    Sie nickte. Und warum sie so schnell abgedrückt hatte.
    Unverwandt sah er ihr ins Gesicht. »Ist das der Grund, warum du beschlossen hast, wieder zu heiraten?«
    Überrascht riss sie die Augen auf. »Ich habe gar nichts beschlossen. Wie kommst du darauf?«
    »Meine Schwester erwähnte Colins Antrag in ihrem Brief.«
    Er sagte es sachlich, doch etwas in seiner

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