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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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flinken Verstand – zu flink, als gut für sie war. Ihre unschuldige Bemerkung klang unangenehm zutreffend. »Ich bin eine Erwachsene, Ella. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Und ich habe dafür gesorgt, dass man wusste, wohin ich ging.«
    Beschämt nickte das kleine Mädchen.
    Die Marchioness war zu ihnen getreten. »Du bist heil zurückgekommen.« Sie warf Duncan einen Blick zu. »Gab es Schwierigkeiten?«
    Jeannie versteifte sich und machte sich auf die Schuldzuweisungen gefasst, die sicher gleich folgen würden, sobald ihre Schwiegermutter von dem Überfall erfuhr.
    Doch bevor sie antworten konnte, trat Duncan vor. »Nichts, was ich nicht regeln konnte.«
    Obwohl Jeannie wusste, dass es sich nur um einen vorläufigen Aufschub handelte, war sie dankbar für seine Bemühung. »Dann lasse ich euch jetzt allein«, sagte er. Jeannie fiel auf, dass er der Marchioness aus dem Weg ging. Da er ihren Argwohn schon einmal erregt hatte, wollte er sein Glück nicht herausfordern.
    »Warte!« Jeannie beugte sich hinunter und küsste Ella auf die Wange. »Geh kurz mit deiner Großmutter, ich muss etwas mit Duncan besprechen. Es dauert nur eine Minute.«
    Die Marchioness warf Jeannie einen missbilligenden Blick zu, doch Jeannie beachtete sie nicht und führte Duncan ins Arbeitszimmer des Lairds. Der Burgsaal war bereits von Clansmännern überfüllt, die sich für die Abendmahlzeit versammelt hatten, und sie wollte unter vier Augen mit ihm sprechen.
    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich zu ihm um. »Ich danke dir, Duncan.« Ihre Stimme geriet ins Stocken, doch sie drängte die Gefühle zurück. »Ich danke dir, dass du meine Tochter gerettet und mich gefunden hast.«
    Ihre Blicke trafen sich, und etwas geschah zwischen ihnen. »Ich glaubte, du wärst tot.« Seine Stimme war tief und rau. »Ich sah dich dort liegen und dachte, du wärst tot.«
    Der starre Ausdruck in seinen Augen berührte ihr Herz. »Und das hat dir etwas ausgemacht?«, flüsterte sie.
    »Teufel, Jeannie!« Er fuhr sich mit den Fingern durch das dichte, wellige, schwarze Haar. »Wie kannst du das nur fragen?«
    Was empfindest du für mich? Doch diese Frage konnte sie ihm nicht stellen. Nicht, wenn sie sich ihrer eigenen Gefühle nicht sicher war. Doch etwas hatte sich geändert. Eine Barriere zwischen ihnen war eingestürzt. Der Vorwand der Gleichgültigkeit.
    »Ella hatte recht. Du hättest nicht einfach so fortlaufen sollen. Du hättest auf mich warten sollen.«
    Es war weder Verurteilung noch Tadel, sondern Sorge, die aus ihm sprach. Normalerweise brachten solche Hinweise auf ihre Impulsivität sie dazu, sich zu verteidigen, doch sie wollte, dass er sie verstand. »Ich musste einfach gehen. Das Warten …« Sie sah zu ihm hoch. »Jede Minute war eine Qual. Du weißt nicht, wie schwer es ist, einfach nur dazusitzen und nichts zu unternehmen. Es hat mich halb wahnsinnig gemacht. Was wäre, wenn jemand, den du liebst, in Gefahr wäre? Könntest du einfach nur danebenstehen und nichts tun?«
    Ein schiefes Lächeln umspielte seinen Mund. » Nay , ich vermute, das könnte ich nicht.«
    Er sah sie auf eigenartige Weise an, dann senkte er den Blick. »Du wirst nicht zu hart mit ihr ins Gericht gehen, oder? Das kleine Ding weiß, dass sie etwas falsch gemacht hat.«
    Nun, da die Angst verflogen war, trat Ärger auf den Plan. »Und falls sie es jetzt noch nicht weiß, dann wird sie es in zehn Jahren wissen, wenn ich sie zum ersten Mal wieder einen Schritt aus der Burg tun lasse.«
    Duncan lachte glucksend. »Wenn sie meine Tochter wäre, würde ich wahrscheinlich dasselbe tun. Ich schwöre dir, ich bin um zehn Jahre gealtert, als mir klar wurde, dass sie es war.«
    Wenn sie meine Tochter wäre. Jeannies Herz setzte einen Schlag lang aus und begann dann, schmerzhaft zu pochen. Er wäre ein wunderbarer Vater.
    Der Schmerz wurde schärfer, und sie musste sich abwenden. Nach allem, was er für sie getan hatte, wollte sie ihm vertrauen. Doch konnte sie das? Sollte sie das? Vertraute er ihr?
    Zu viel lastete auf ihrer Entscheidung. Das war nichts, was sie aus der Laune eines Augenblicks, eines Gefühls beschließen konnte. Ausnahmsweise würde sie sich die Zeit nehmen und gründlich darüber nachdenken.
    In der Hoffnung, den plötzlichen Gefühlswirrwarr verbergen zu können, holte sie tief Luft, dann hob sie den Blick und sah ihn wieder an. »Der Mann hat dich erkannt.«
    » Aye .« Er schien über die Wendung, die die

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