Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
Vom Netzwerk:
hauchte er ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Er musste einfach die Verbindung zwischen ihnen spüren.
    Als er ihre seidenweichen, warmen Lippen fühlte, zog sich seine Brust zusammen. Er wollte in ihrer Süße versinken; sie küssen, bis das Brüllen in seinem Kopf verstummte und die Enge in seiner Brust sich löste. Doch im Moment fühlte er sich zu verletzlich, um die Zurückweisung ertragen zu können. Also hob er den Kopf, bevor sie reagieren konnte.
    In ihren Augen konnte er die Überraschung lesen, und er wartete auf die Abfuhr. Doch sie kam nicht.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Er grinste. »Jederzeit.«
    »Nicht dafür, du Schuft!« Vor Erleichterung wurde sie einen Augenblick lang unbeschwert und versetzte ihm einen Knuff. »Dafür, dass du Ella gefunden hast.«
    Er nahm ihren Dank mit einem Nicken an und berichtete ihr kurz, was geschehen war. Dann fragte er: »Wie fühlst du dich? Glaubst du, du kannst aufstehen?«
    Sie nickte. »Ich denke schon.«
    Vorsichtig half er ihr auf die Beine. Sie schwankte kurz, doch dann fing sie sich in seinem festen Griff.
    Sie hatte Glück gehabt. Statt auf hartem Boden war sie auf Farn und Heidekraut gelandet, was nicht bedeutete, dass ihr später nichts wehtun würde. Doch zumindest schien sie sich keine Knochen gebrochen zu haben.
    Kaum stand sie aufrecht, lehnte sie sich an ihn und schmiegte sich an seine Seite. Eine instinktive schutzsuchende Geste. Eine Geste, über die er sich mehr freute, als er sollte. Sanft legte er den Arm um sie und zog sie noch enger an sich. Es fühlte sich gut an. Zu gut.
    Was zwischen ihnen gewesen war, war nicht gestorben – nicht vollständig zumindest. Ein Funken, der sich wie Hoffnung anfühlte, flackerte in ihm auf. Vielleicht hatten sie noch eine Chance … Jäh unterbrach er sich. Wem wollte er hier etwas vormachen? Er war ein Geächteter. Ein toter Mann, wenn die Soldaten seines Cousins ihn erwischten, bevor er einen Beweis für seine Unschuld fand.
    Während Duncan sich um Jeannie gekümmert hatte, waren ihre Verfolger von Duncans Männern an einem Ende des Pfades zusammengetrieben worden.
    Plötzlich sog Jeannie den Atem ein. Duncan stieß eine stumme Verwünschung aus, denn ihm wurde klar, dass sie die Leiche des Wachmanns entdeckt haben musste.
    Ein grimmiger Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er sich an die Männer wandte, die Jeannie verfolgt hatten. »Wer ist dafür verantwortlich?«
    Zuerst antwortete niemand. Er starrte in ein Dutzend ausdruckslose Gesichter, bevor der alte Mann vortrat. »Wir haben uns nur verteidigt. Unser Pfeil war nicht der erste, der abgefeuert wurde. Der Wachmann der Lady griff uns ein Stück weiter hinten an.«
    Das erklärte den fehlenden zweiten Wachmann – Duncan wusste, dass sie die Burg mit zwei Männern verlassen hatte. Er würde einen seiner Männer ausschicken, um ihn zu suchen.
    Duncan begegnete dem Blick des alten Mannes und sah ihm geradeheraus ins Gesicht, in der Absicht, Wiedergutmachung für die Familie des Toten zu fordern. Stattdessen durchzuckte ihn jähes Wiedererkennen.
    Verdammt.
    Er sah, wie sich seine eigene Überraschung in dem Gesicht des älteren Mannes spiegelte, und erkannte, dass es nicht nur ihm so ging. Der ältere Mann war einer der Krieger der Mackintoshes, die Duncan in der Schlacht von Glenlivet vor dem sicheren Tode gerettet hatte – sein Name war Malcolm.
    »Ihr seid zurückgekommen«, stieß Malcolm mit von Ehrfurcht erfüllter Stimme hervor.
    »Du kennst diesen Mann, Malcolm?«, fragte sein Captain.
    Beim Klang der Stimme des jüngeren Mannes hob Jeannie den Kopf von Duncans Brust, und er konnte spüren, wie sie sich versteifte. »Das ist er!«, sagte sie, während sich ihre Finger in das Leder von Duncans cotun gruben. »Das ist der Mann, der versucht hat, mich zu entführen.«
    Duncan wurde kalt. Eiskalt. Der Drang, den Mann an der Kehle zu packen und zuzudrücken, bis ihm die Augen aus den Höhlen quollen, tobte in ihm.
    Als ahnte sie seine Gedanken, legte Jeannie ihm besänftigend die Hand auf die Brust. »Nein. Das ist vorbei. Ich möchte nur nach Hause und meine Tochter sehen.«
    Der junge Captain schien zu spüren, wie nahe er dem Tod gerade gekommen war, und wich ein paar Schritte zurück.
    Wütend ballte Duncan die Fäuste, sodass die Muskeln an Armen und Schultern hervortraten. Ein Mann, der es wagte, einer Frau etwas anzutun – und nicht bloß irgendeiner Frau, sondern seiner Frau –, verdiente keine Gnade. Mit zwei langen Schritten hatte er den

Weitere Kostenlose Bücher