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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Mann erreicht und packte ihn am Hals. Er versuchte, sich loszureißen, doch Duncans Arme waren so hart wie Stahl. Die Mackintoshes griffen nach den Waffen, doch Duncans Männer sprangen vor – die Spitzen ihrer Breitschwerter waren ausreichende Abschreckung.
    »Gib mir einen einzigen Grund, warum ich dich nicht töten sollte«, schäumte Duncan.
    »Sie irrt sich«, japste der Feigling. »Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet.«
    Malcolm Mackintosh versuchte einzugreifen. »Wir hatten nicht vor, dem Mädchen etwas anzutun. Wir wollen keinen Ärger.«
    Etwas in der Stimme des Mannes lenkte Duncans Blick vom Captain ab. Er hörte das stumme Angebot zwischen den Zeilen. Lass den Jungen am Leben und ich behalte das Geheimnis deiner Identität für mich. Das war kein besonders nennenswertes Angebot. Wenn alle Zeugen tot waren, blieb niemand übrig, um Duncans Geheimnis auszuplaudern.
    »Duncan.« Sanft zupfte Jeannie ihn am Arm. Er sah hinunter in ihr zu ihm hochgewandtes Gesicht, in die flehenden grünen Tiefen. »Bitte.«
    Er drückte noch ein letztes Mal zu, bevor er den Mann von sich stieß. Keuchend landete der junge Mackintosh auf dem Hintern.
    Duncan drehte sich zu Malcolm um. »Geht. Aber wenn er sich der Lady noch einmal auf eine Meile nähert, ist er tot.«
    Malcolm nickte. Dann sagte er mit gedämpfter Stimme: »Willkommen zurück, Captain. Ich habe das nie geglaubt, was sie Euch vorwarfen. Niemand, der Euch je kämpfen sah, hat das geglaubt.«
    Duncan nahm die Loyalität des Mannes mit einem Nicken an. Hinter sich hörte er, wie der junge Captain sich aufrappelte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie er sich vorbeugte und …
    Bevor irgendjemand sonst registrierte, was geschah, griff Duncan in einer einzigen geschmeidigen, unfehlbaren Bewegung nach dem sgian dubh in seinem Stiefelschaft und schleuderte ihn.
    Es gab ein lautes, dumpfes Geräusch, als der kleine Dolch sein Ziel fand, gefolgt von einem erstickten Gurgeln des Captains.
    Der junge Mann wankte, Duncans Messer bis zum Heft in seinem Hals. Die Pistole, die er aus dem Gürtel gezogen und auf Duncans Rücken gerichtet hatte, schwankte in der Luft, bevor sie zu Boden fiel.
    Sein Körper folgte nur einen Augenblick später.

Kapitel 15
    Alles war so schnell gegangen. Jeannie konnte immer noch nicht glauben, wie schnell Duncan reagiert hatte. Sie hatte nicht einmal mehr den Mund öffnen können, um ihm eine Warnung zuzurufen, bevor das Messer in den Hals des anderen Mannes drang, direkt an der kleinen ungeschützten Stelle unter der Kehle und über dem Rand des Kettenhemds.
    Die jähe Angst, die sie um Duncan gehabt hatte, verblasste angesichts der Ehrfurcht und Bewunderung, die auf sein beinahe müheloses Abwenden der Gefahr und seine kühle Genauigkeit gefolgt waren. Sie hatte ihn nie zuvor kämpfen sehen, und dem finsteren, rücksichtslosen Ausdruck nach zu schließen, der ihn erfasst hatte, konnte sie verstehen, wie der Schwarze Highlander zu seinem Furcht einflößenden Ruf gekommen war.
    Seine Instinkte waren überwältigend. Er war überwältigend.
    Sanft fuhr sie sich mit den Fingern über den Mund. Sie konnte ihn immer noch auf den Lippen schmecken. Der Kuss war kurz gewesen, aber bedeutungsvoll. Mit diesem einzigen Kuss hatte er mehr Gefühle ausgedrückt als in den ganzen drei Wochen, seit er zurückgekommen war. Es war kein Kuss aus Lust oder Wut gewesen, sondern erfüllt von etwas viel Tieferem – einer quälenden Zärtlichkeit und eindringlichen Erinnerung an längst versunkene Gefühle.
    Doch wahrhaft niederschmetternd war, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte. Ihre Gefühle lagen offen vor ihr. Sie stand direkt am Abgrund, bereit, sich in die Gefahr zu stürzen.
    Sie wurde weich.
    Eine Unebenheit des Weges hob sie aus dem Sattel und ließ sie mit genug Wucht wieder landen, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen, doch ihr Reittier schien es kaum zu bemerken. Das Streitross (ihre Stute lahmte, nachdem sie gestürzt war) gehörte Duncans Iren. Das Tier war viel zu groß für sie, doch nach ihrem Sturz war sie dankbar für dessen verlässliche Stärke.
    Sie wollte nicht einmal daran denken, was hätte geschehen können, wenn Duncan nicht gekommen wäre.
    Zwar empfand sie keine Trauer über den Tod des Mackintoshes, der versucht hatte, sie zu entführen, doch sie bedauerte, dass es durch Duncans Hand geschehen war. Einen Augenblick lang befürchtete sie, dass es einen Kampf geben würde, dass die Mackintoshes Rache für den Tod ihres

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