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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Unterhaltung genommen hatte, enttäuscht zu sein. »Ich habe mit ihm bei Glenlivet gekämpft.«
    »Wird er etwas sagen?«
    »Vorher hätte ich gesagt, nay , aber jetzt …« Er zuckte mit den Schultern.
    Der Tod des Sohns des Mackintosh-Chiefs würde Fragen aufwerfen. »Was wirst du tun?«, fragte sie.
    Er sah ihr in die Augen. »Das, was ich von Anfang an vorhatte. Die Wahrheit herausfinden.«
    Erwartungsvoll sah er sie an, als wartete er darauf, dass sie etwas sagte. Dass sie ihm sagte, dass sie ihm helfen würde. Doch das konnte sie nicht. Noch nicht. »Wirst du fortgehen?«
    » Aye , bald.«
    Ihr Herz zog sich zusammen. »Und wohin wirst du gehen?«
    Ernst sah er sie an. »Ich weiß es nicht.«
    Duncan verharrte einen Augenblick vor der Tür und lauschte auf irgendein Geräusch, das darauf hinweisen könnte, dass nicht alle Bewohner der Burg friedlich in ihren Betten schlummerten. Doch das leise Knistern des verglimmenden Feuers war der einzige Laut, der die leere Finsternis der Nacht störte.
    Dennoch zögerte er. Er hasste es, dass er das hier tun musste, hasste die Notwendigkeit von List. Mitten in der Nacht herumzuschleichen, war nicht seine Art. Doch er hatte so lange gewartet, wie er nur konnte. Es ließ sich nicht länger aufschieben.
    Worauf hatte er eigentlich gewartet?
    Jeannie . Er hatte insgeheim gehofft, sie würde ihre Meinung ändern und ihm helfen.
    Er schluckte die Enttäuschung hinunter. Vielleicht war er ein Narr, doch nach Ellas kleinem Jagdabenteuer und Jeannies beinahe verhängnisvollem Versuch, sie zu finden, hatte er sich den Gedanken erlaubt, dass sie ihm gegenüber nachgiebiger geworden war. Dass sie ihm vielleicht, nur vielleicht, anvertrauen würde, was sie wusste.
    Dass er nicht in das Arbeitszimmer des Lairds würde schleichen müssen, um die Papiere ihres toten Mannes zu durchsuchen, weil sie sie ihm selbst zeigen würde.
    Er hatte geglaubt, dass sie drauf und dran gewesen war, ihm ihre Hilfe anzubieten. Doch dann hatte etwas sie daran gehindert. Loyalität ihrer Familie gegenüber? Ihrem Ehemann? Oder war da etwas anderes?
    Er wusste es nicht, doch er hatte so lange gewartet, wie er es wagen konnte. Jeder Tag, den er blieb, vergrößerte die Gefahr, entdeckt zu werden.
    Und nach dem, was heute Morgen geschehen war, wusste Duncan, dass ihm die Zeit davonlief. Man hatte sprichwörtlich die Hunde losgelassen und die Jagd eröffnet.
    Er hatte Conall nach Inverness geschickt. Er sollte nachsehen, ob eine Antwort auf die Nachricht gekommen war, die er Lizzie Anfang dieser Woche nach Dunoon Castle gesandt hatte. Darin hatte er sie um Hilfe gebeten und sie angewiesen, ihre Antwort in einem Wirtshaus für ihn zu hinterlegen. Glücklicherweise waren seine Männer gut ausgebildet, und Conall hatte die Falle bemerkt. Von einem Alehouse auf der anderen Straßenseite aus hatte er die Soldaten unter den zerschlissenen Plaids, die sie als Verkleidung trugen, erkannt.
    Duncan runzelte die Stirn. Jemand musste seine Botschaft abgefangen haben. Seine Schwester würde ihn nie verraten. Aber wer? Colin war der Captain von Dunoon Castle. Hatte sein Bruder ihm Soldaten hinterhergeschickt? Nachdem Colin ihm vor zehn Jahren bei der Flucht geholfen hatte, wollte Duncan das nicht für möglich halten. Doch in den Briefen, die er im Lauf der Jahre von Lizzie erhalten hatte, spürte er ihre wachsende Distanzierung von Colin. Jamie war es, den sie bewunderte, Jamie, dem sie vertraute, Jamie, mit dem zu sprechen sie Duncan anflehte. Obwohl Argyll zu dieser Zeit des Jahres für gewöhnlich auf Inveraray weilte, bestand auch immer die Möglichkeit, dass es sein Cousin gewesen war.
    Doch wer auch immer die Nachricht abgefangen hatte, wichtig war, dass seine Rückkehr nicht länger ein Geheimnis war. Er war nun der Gejagte. Wo auch immer er hinging, er würde sehr vorsichtig sein müssen. In dem Alehouse hatte Conall auch gehört, dass sich die Gerüchte über die Rückkehr des Schwarzen Highlanders im ganzen Land verbreiteten. Sobald sie Aboyne erreichten, würde es nicht mehr lange dauern, bis die Marchioness seine Identität erriet. Obwohl er sich fragte, ob sie das nicht bereits hatte, so wie sie ihn beobachtete. Er konnte nicht riskieren, hierzubleiben und es herauszufinden.
    Sie würden morgen aufbrechen.
    Ursprünglich hatte er vorgehabt, nach Freuchie Castle zu gehen, doch das wäre nun zu gefährlich. Mit den wachsenden Gerüchten von seiner Rückkehr würde die Festung der Grants einer der ersten Orte

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