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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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informieren. Soll sie doch bei denen bleiben!«
    Entsetzt sog Jeannie den Atem ein. Wie konnte er das nur denken?
    »Er meint es nicht ernst, Mädchen«, raunte Leif, doch er klang nicht mehr so zuversichtlich wie vorher. Er hatte Duncan letzte Nacht gesehen – zweifellos hatte er auch gesehen, wie wütend er war.
    »Und doch wolltest du bereitwillig dein Leben für sie opfern«, hob Colin scharfsinnig hervor.
    Duncan nickte. »Es war meine Schuld, dass sie hier ist. Das ist nicht mehr, als ich für jede Frau tun würde, die sich in meiner Obhut befindet.« Selbst für eine, die es nicht verdient hatte, ergänzte Jeannie die Worte, die er ungesagt ließ.
    Colin erkannte die Wahrheit darin ebenso wie Jeannie. Duncan war unerschütterlich ritterlich.
    Colin bedachte ihn mit einem harten Blick. »Warum bist du hier?«
    »Ich wollte meine Mutter finden.«
    »Und hattest du Erfolg?«, fragte Colin gleichmütig, obwohl Jeannie wusste, dass er alles andere als das war.
    » Nay «, antwortete Duncan. »Sie starb vor zehn Jahren.«
    Zufrieden nickte Colin. »Nach dem, was Jean Grant dir beim letzten Mal angetan hat, überrascht es mich, dass du sie überhaupt noch einmal aufgesucht hast.«
    »Ich hatte gehofft, dass sie vielleicht inzwischen bereut, was sie getan hat, aber ich habe mich geirrt. Ihr Herz ist so falsch, wie ihr Gesicht hübsch ist.«
    Nicht sicher, ob er ihm glauben sollte, musterte Colin ihn eindringlich. »Ich will hören, was Lady Gordon zu all dem zu sagen hat. Ich werde ein paar meiner Männer zur Burg schicken, vielleicht können wir sie aufspüren.« Colins Lächeln jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. »Unser Cousin hat mich angewiesen, euch beide nach Inveraray zu bringen. Er will dich sehen, bevor du dich den Anschuldigungen stellst.«
    Jeannie atmete auf. Nun hatte sie ihre Erklärung, warum Colin ihn nicht auf der Stelle hatte hinrichten lassen. Sie verspürte den unverständlichen Drang, dem Earl of Argyll zu danken.
    Duncan zuckte die Schultern. »Tu, was du willst. Meinetwegen kann sie auch nach Hause schwimmen.«
    Eine Träne rollte ihr über die Wange, und ihr Herz krampfte sich zusammen. Er meinte es nicht so – ganz gleich, wie überzeugend er klang. Doch der Ausdruck auf seinem Gesicht letzte Nacht, als sie ihm die Wahrheit über Dougall gesagt hatte, war ihr noch viel zu deutlich in Erinnerung.
    Colin erteilte seinen Männern den Befehl, die Gefangenen zum birlinn zu bringen. Langsam zog Leif sie zurück in die Sicherheit der Stallungen. »Er sorgt damit nur für Eure Sicherheit, Mädchen.«
    Schniefend nickte Jeannie. »Ich weiß.« Das hoffe ich zumindest. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Augen. Daran konnte sie jetzt nicht denken. Später konnte ihr Herz brechen, im Augenblick musste sie ihm helfen. »Wir müssen Inveraray vor ihnen erreichen. Argyll wird ihn töten lassen. Was sollen wir nur tun?«
    Der furchterregende Wikinger lächelte – ein richtiges Lächeln diesmal. Es war womöglich noch angsteinflößender als seine eisige Miene. »Ihnen zuvorkommen«, sagte er. Er musste ihr die Überraschung angesehen haben. »Wir sind nicht nur fürs Morden und Brandschatzen berüchtigt, wisst Ihr? Keiner kann einen Nordmann auf dem Wasser übertreffen.«
    Jeannie wusste nicht, ob sie erleichtert oder entsetzt sein sollte. Morden und Brandschatzen, gütiger Gott!

Kapitel 23
    Duncan atmete auf, als Colins Männer mit leeren Händen von Dunyvaig Castle zurückkamen. Lady MacDonald behauptete, dass Jeannie die Insel gleich früh am Morgen verlassen habe. Ob das stimmte oder nicht, wusste Duncan nicht, doch er wollte sie so weit weg von seinem Bruder wissen wie möglich.
    Er ließ zu, dass sie ihn auf das birlinn verfrachteten, und verdrängte seine Angst um Jeannie so gut es ging. Ihm war klar, dass es viel sicherer für sie beide war, wenn er die Insel ohne sie verließ. Er glaubte nicht, dass Colin seinem gleichgültigen Gehabe vollständig Glauben schenkte, und er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Wenn sie nicht bei ihnen war, konnte Colin sie nicht gegen ihn verwenden. Außerdem würde Jeannies Anwesenheit eine Flucht zu einem weit schwierigeren Unterfangen machen.
    Dennoch widerstrebte ihm der Gedanke, sie zurückzulassen, mit jeder Faser seines Körpers.
    Es geht ihr gut , sagte er sich. Wenn sie zur Burg gegangen war, dann hätte Leif sie gesehen. Und der Nordmann würde sie mit seinem Leben beschützen.
    Aber warum war sie überhaupt zur Burg

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