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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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weißt es nicht?« Er sah ihm fest in die Augen und lachte.
    Ein eiskalter Hauch strich Duncan über den Nacken. War ihr etwas zugestoßen? »Lass sie gehen!«, forderte Duncan. »Dann komme ich freiwillig mit.«
    Colins Augen wurden schwarz. »Ob freiwillig oder nicht, du kommst so oder so mit. Du bist schwerlich in der Position zu verhandeln.«
    Duncan zwang sich, ruhig zu bleiben. Zwanzig Soldaten würden ihn nicht aufhalten können, wenn er entkommen wollte. »Sie haben nichts Unrechtes getan. Du hast keinen Grund, sie festzunehmen.«
    »Einen Geächteten zu beherbergen, ist Verbrechen genug«, gab Colin zurück. Er starrte auf den Dolch, den Duncan in der Hand hielt. »Lass deine Waffen fallen, und ich kann dir versprechen, dass niemand verletzt wird.«
    Duncan zögerte keine Sekunde. Er ließ den Dolch fallen, nahm die Pistolen aus dem Gürtel und warf sie ebenfalls zu Boden, dann schnallte er sein Schwert ab und reichte es seinem Bruder.
    Colin warf nur einen einzigen Blick darauf, und sein Gesicht explodierte fast vor Wut. »Vaters Schwert! Du hast es gestohlen, nachdem er fiel. Du hattest es die ganze Zeit!«
    Duncan verteidigte sich nicht. Das Schwert hatte ihm nie rechtmäßig gehört. Doch er hatte es haben wollen. Es sich zu nehmen, war eine falsche Entscheidung gewesen, die er im Schock, seinen Vater in der Schlacht fallen zu sehen, getroffen hatte.
    Er ließ zu, dass sie ihn fesselten, doch dabei beugte er die Handgelenke, damit sie das Seil nicht so fest ziehen konnten.
    »Vergewissert euch, dass es fest ist«, sagte Colin, der seine Absicht geahnt hatte. »Und sucht ihn nach versteckten Waffen ab.« Als sie damit fertig waren und ihm auch noch sein sgian dubh abgenommen hatten, rief Colin seinen Männern drinnen zu: »Bringt sie raus!«
    Nervös wartete Duncan darauf, sie zu sehen. Er musste wissen, ob es ihr gut ging, doch er wurde enttäuscht. Er sah Conall, zusammengeschlagen, aber am Leben, und drei der Wachmänner, die sie begleitet hatten – er wusste, für den vierten verhieß das nichts Gutes. Leif, so hoffte er, war fort und in Sicherheit.
    Er verzog keine Miene und ließ sich die kalte Furcht, die ihn schneidend durchfuhr, nicht anmerken. Jeannie war nicht unter ihnen.
    Wenn Leif sie nicht festgehalten hätte, wäre Jeannie vorwärtsgestürmt. Duncan glaubte, sie wäre drinnen bei Colins Soldaten, deshalb wollte er sich ergeben. Sie musste ihn aufhalten! Bestenfalls würde man ihn in eine schreckliche Kerkerzelle werfen und schlimmstenfalls …
    Daran konnte sie nicht einmal denken.
    »Sein Bruder?«, flüsterte Leif ihr ins Ohr.
    Sie nickte, und er lockerte die Hand auf ihrem Mund etwas.
    »Ihr könnt ihm nicht helfen. Nicht jetzt«, raunte er.
    So ungern sie das auch hören wollte, Leif hatte recht. Sie war sich sicherer denn je, dass Colin dafür verantwortlich war, was Duncan widerfahren war. Ihr Beweis würde für ihn kein Gewicht haben. Wenn überhaupt, dann würde es ihm nur noch mehr Grund geben, Duncan auf der Stelle zu töten. Sie fragte sich, warum er es nicht bereits getan hatte.
    »Wo ist sie?«, hörte sie Duncan fragen. Für einen Mann in Fesseln hatte seine Stimme einen unmissverständlichen Tonfall, der Gefahr versprach.
    »Nicht hier«, antwortete Colin. »Willst du etwa sagen, dass sie dich schon wieder im Stich gelassen hat?« An einen der Männer gewandt, befahl er: »Bring das Mädchen raus.«
    Jeannie sah, wie die arme Wirtstochter herausgezerrt wurde, und musste sich zusammenreißen, um nicht zu ihr zu stürmen und ihr zu helfen.
    »Wartet«, flüsterte Leif. »Wir sollten nicht eingreifen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.«
    Sie entspannte sich ein wenig. Duncan vertraute diesem Mann, sie würde das ebenfalls tun müssen.
    »Wo ist die Lady hingegangen?«, hörte sie Colin fragen.
    Das Mädchen konnte kaum antworten, so verängstigt war sie. »Z-zur Burg. Sie w-wollte nicht, dass er«, sie deutete auf Duncan, »es erfährt.«
    »Warum sollte sie das tun?«, wollte Colin wissen. Jeannie hörte den Argwohn in seiner Stimme.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich weiß n-nicht«, stotterte es. »Sie war aufgebracht, sie sah aus, als hätte sie die ganze Nacht geweint. Ich hörte sie streiten.«
    Jeannies Wangen röteten sich. Die Wände des Wirtshauses waren dünner, als sie gedacht hatte.
    »Sie hat mich betrogen«, sagte Duncan kühl. »Es würde mich nicht überraschen, wenn sie zur Burg ging, um den MacDonald über meine Anwesenheit auf der Insel zu

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