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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Lippen öffneten sich leicht, als sie nach Luft schnappte und ihr ein Schauer über den Rücken lief. Heiliger Herr Jesus, er war atemberaubend.
    Kampfbereit war Duncan ein beeindruckender Anblick. Eine Welle heißer, sinnlicher Erregung erfasste sie, und ihr Körper reagierte auf entschieden weibliche Weise auf diese offenkundige Zurschaustellung männlicher Stärke. Schwarzes Leder und Stahl umspannten jeden sich wölbenden Muskel seines hochgewachsenen, kräftig gebauten Körpers. Mit seinem rabenschwarzen Haar und dem Furcht einflößenden Gesichtsausdruck sah er aus wie ein schwarzer Ritter direkt von einem mittelalterlichen Turnierplatz – wild, gefährlich und unzerstörbar.
    Er musste sich bücken und die Schultern drehen, um ohne sich den Kopf zu stoßen durch den schmalen Türstock zu passen. Sobald er im Zimmer war, schien er die kalte Luft mit seiner hitzigen Ausstrahlung regelrecht aufzusaugen.
    Wenn ihr die Kammer vorher bereits klein erschienen war, dann fühlte sie sich nun ungefähr so groß an wie ein Mauseloch. Ein Mauseloch, in das sich ein beinahe sechseinhalb Fuß großer, Furcht einflößender Highland-Krieger drängte, dessen Körper so scharf und tödlich geschmiedet war wie die Klinge eines Claymores. Er beherrschte den ganzen Raum, wodurch ihr seine Stärke – und sein Zorn – sofort deutlich bewusst wurde. Ein Zorn, der alle Alarmglocken in ihr erklingen ließ, bis ihr ganzer Körper davon widerhallte. Die feinen Härchen in ihrem Nacken und an den Armen sträubten sich unter dem Gefühl von Gefahr. Sie verspürte den seltsamen Drang fortzulaufen, doch sie konnte sich nirgendwohin flüchten. Er war überall.
    Sein Gesicht war eine Ansammlung harter Linien im flackernden Kerzenschein, und die dunklen Schatten betonten das kantige Kinn und den zu einem schmalen Strich zusammengepressten Mund. Seine Augen fixierten sie wie die eines Raubtiers, ihr durchdringendes Blau wirkte beinahe schwarz. Drohend zuckte ein Muskel an seinem Hals – ein quälendes Zeichen für das Verstreichen der Zeit, die ansonsten stehen geblieben zu sein schien. Er schloss die Tür und schritt auf sie zu. Selbst die Art, wie er sich bewegte, war erbittert und brutal männlich; das lange, kräftige Schreiten eines Löwen. Sie widerstand dem lächerlichen Drang, ängstlich vor ihm zurückzuweichen, doch wenn sie das jemals vorhaben sollte, dann war jetzt der richtige Zeitpunkt.
    Er sagte kein Wort. Das brauchte er auch nicht. Wut strahlte aus jeder Pore seines kräftigen, in Kettenpanzer gekleideten Körpers.
    Vorsichtig blickte sie zu ihm hoch und suchte nach einer Schwachstelle in seiner bedrohlichen Haltung, doch sie fand keine. Seine Miene war ungefähr so nachgiebig wie der Stahl, der seine Brust bedeckte.
    Sie schluckte, und ein Kloß aus Angst schnürte ihr die Kehle zu. Nein, er war definitiv nicht erfreut, sie zu sehen.
    Duncan hatte in seinen ganzen einundzwanzig Jahren genau zweimal die Beherrschung verloren, und beide Male war das Mädchen daran beteiligt, das so geziert und anständig vor ihm saß, als träfen sie sich bei Hofe und nicht in einem dreckigen Wirtshaus nur wenige Meilen von einer drohenden Schlacht entfernt.
    Gewaltsam kämpfte er den Drang nieder, sie in die Arme zu reißen und seiner Wut darüber, dass sie ihm einen Mordsschrecken eingejagt hatte, freien Lauf zu lassen. Stattdessen zog er ihre Nachricht aus dem Sporran und schleuderte sie ihr in den Schoß wie einen Fehdehandschuh. »Was zum Teufel …« Er unterbrach sich und rang um Beherrschung. »Was soll das bedeuten?«
    Sie nahm die Botschaft, ohne sie auch nur anzusehen, und hielt sie ihm wieder hin. »Ich musste dich sehen.«
    Er riss ihr das zerknitterte Stück Pergament aus der Hand, ließ es mit einem kurzen Schütteln aus dem Handgelenk aufklappen und hielt es ihr vor die argwöhnisch blickenden, grünen Augen. »Das kann ich auch sehen«, sagte er mit trügerisch ruhiger Stimme. »Schließlich steht hier: ›Komm schnell, ich muss dich sehen. Wir müssen sofort handeln.‹« Er stopfte die Nachricht zurück in den Lederbeutel und beugte sich drohend über sie, die Arme links und rechts von ihren Schultern auf das Fenstersims hinter ihr gestützt und mit dem Gesicht nur wenige Zoll von ihrem entfernt.
    Verdammt, er konnte ihren Duft riechen! Instinktiv holte er tief Luft und atmete ihr köstliches, honigsüßes Aroma ein. Und diese Lippen … So weich und rosig. Ein Mund wie dieser sollte verboten werden, er beschwor Bilder

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