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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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zu spät sein.«
    Ihre ausweichende Antwort trug nicht dazu bei, seinen Ärger zu mildern. Er unterdrückte die aufflammende Ungeduld und verbarg seine Verärgerung mühsam hinter einem ruhigen Tonfall. »Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich befinde mich gerade mitten in einem Krieg. Ich habe keine Zeit für Rätselraten, Jeannie. Erklär mir, warum du hier bist, und dann kannst du auf der Stelle umkehren und nach Hause gehen.«
    Mit sanft flehendem Blick drehte sie sich zu ihm um. »Da ist etwas …« Sie schien sich auf die Zunge zu beißen und holte rau Atem. »Ein Gefühl von drohendem Unheil, das ich nicht abschütteln kann.« Sie legte ihm die Hand auf die Brust und lehnte sich flehend an ihn. »Wenn wir nicht sofort miteinander fortgehen, dann fürchte ich, werden wir dazu nie in der Lage sein. Wir werden niemals heiraten. Wenn wir je eine Chance haben wollen, dann müssen wir sofort gehen. Heute Nacht noch.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Und deswegen bist du hier?« Er verstummte kurz. Er konnte nicht fassen, dass sie so unbedacht handeln konnte. Aber genau so ist sie eben. Das Blut rauschte heftig durch seine Adern und schrie nach Erleichterung. »Wegen eines Gefühls?«
    Eindringlich musterte sie sein Gesicht, und Tränen schimmerten in ihren Augen. »Bitte! Ich bitte dich, mir zu vertrauen.«
    »Aufgrund von was? Einem schlechten Gefühl? Ich vertraue dir, aber das, worum du mich bittest, ist unmöglich. Ich werde wie geplant in ein paar Tagen kommen und dich holen …«
    »Verstehst du denn nicht?«, schrie sie wild auf. »Dann wird es zu spät sein. Wir müssen jetzt fort!«
    Ihre Angst schien so groß zu sein, dass es beinahe irrational wirkte. »Ist da noch etwas anderes, Jeannie? Irgendein anderer Grund …«
    »Nein«, fiel sie ihm ins Wort und schüttelte entschieden den Kopf.
    Zu entschieden. Er musterte sie einen Augenblick lang. Ein Teil von ihm fragte sich, ob sie ihm etwas verheimlichte …
    Nay . Er rief sich in Erinnerung, wie viel Angst sie gehabt hatte, als er fortgegangen war. Das hier war nichts anderes als die Furcht eines jungen Mädchens vor dem Krieg. Er hatte geglaubt, dass sie verstand, wie wichtig ihm das hier war, doch offensichtlich tat sie das nicht. Er war kein Mann, den man am Gängelband führen konnte.
    Langsam löste er ihre Hände von seinem Nacken und schob sie bestimmt von sich fort. »Kehr nach Hause zurück, und ich komme dich holen, wenn die Schlacht vorüber ist.«
    »Nein, du musst auf mich hören!« Fest umklammerte sie seinen Arm. »Etwas Schreckliches wird geschehen. Ich will nicht, dass du da hineingerätst.« Ihre Stimme klang immer verzweifelter. »Bitte, wenn du mich liebst.« Tränen rannen ihr über die Wangen. »Ich bitte dich, vertrau mir!«
    Zorn wallte in ihm auf. Warum tat sie das? Wusste sie denn nicht, wie schwer es ihm fiel, ihr irgendetwas abzuschlagen? Er wollte nichts anderes, als sie glücklich machen. »Ich liebe dich. Aber worum du mich bittest, ist blinder Gehorsam, kein Vertrauen. Wenn du einen Grund hast, der über ein ›schlechtes Gefühl‹ hinausgeht, dann sag ihn mir jetzt.«
    Sie sah ihn an, die weit aufgerissenen Augen schmerzerfüllt, und öffnete den Mund, doch sie sagte nichts.
    »Also gut dann.« Der Ausdruck auf ihrem Gesicht zerriss ihm fast das Herz. Er wusste, dass er von hier verschwinden musste. Entschlossen schritt er zur Tür. »Beim ersten Morgengrauen wirst du nach Freuchie reiten und auf meine Ankunft warten.« Mit einem langen Blick sah er sie an, nicht immun gegen die Angst in ihren Augen. »Ich werde kommen und dich holen, Jeannie. Das verspreche ich.«
    Ich habe versagt.
    Hilflos starrte Jeannie seinen Rücken an und sah zu, wie er die Hand auf den Türknauf legte, während sie sich jedes qualvolle Detail des Mannes einprägte, der vom ersten Augenblick an ihr Herz erobert hatte, so als könnte sie ihn dadurch für immer festhalten. Ihr Blick wanderte über den großen, kräftigen Körper, die breiten Schultern, die schmalen Hüften und langen, muskulösen Beine, die großen, rauen Hände und das seidige, schwarze Haar, das sich in seinem Nacken wellte.
    Er war ein Bollwerk männlicher Stärke – scheinbar unzerstörbar.
    Scheinbar, genau das war der Haken an der Sache. Er mochte zwar wie ein Felsen aussehen, doch er war aus Fleisch und Blut.
    Angst, Panik und Verzweiflung verschworen sich miteinander zu einem letzten Versuch, ihm begreiflich zu machen, was sie ihm nicht erklären konnte: Dass er vielleicht

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