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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Gerlach
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Herd.
    Oh ja, er wärmte uns hervorragend, aber er brachte Krankheit und Tod mit sich. Zuerst verendeten unsere Kühe. Ihre Milch versiegte und sie starben so ausgezehrt, als hätten sie monatelang gehungert. Meine Nachbarn redeten mir zu, ich solle den Torf zurückbringen, aber ich war zu blind die Wahrheit zu sehen. Ich lachte über sie und sagte, dass alles nur ein dummer Zufall sei. dabei glaubte ich, was ich sagte. Wie ich das bereue. Bald kam die Zeit für meine Kaitleen, unser Kind zu gebären. Es wurde eine so schlimme Geburt, dass die Hebamme noch während der Wehen nach dem Pfarrer schickte.
    Ich begrub meine Kaitleen und unser Töchterchen und pflanzte eine Eiche auf ihr Grab. Alles was mich aufrecht hielt, waren meine, nein unsere Kinder. Ich versuchte, ihnen ein guter Vater zu sein. Doch es dauerte nicht lange und sie wurden von einem Fieber ergriffen. Nur zu gern hätte ich jetzt den Elfen ihren Torf zurückgegeben, doch es war alles verbrannt. Ich musste miterleben, wie sich meine Kinder schreiend vor Schmerz in ihren Betten hin und her wälzten. Ich kühlte ihre heißen Gesichter so gut ich es vermochte und betete. Ich habe in meinem ganzen Leben nicht so viel gebetet wie zu jener Zeit. Genützt hat es nichts. Ein Kind nach dem anderen siechte dahin und starb.
    Ich war ein gebrochener Mann. In meiner Not war ich sogar bereit, die größte aller Sünden zu begehen und meiner Kaitleen und den Kindern in den Tod zu folgen. Doch so leicht ließen mich die Elfen nicht davonkommen. All meine Selbstmordversuche schlugen fehl.
    Ich verließ Haus und Hof. Auf der Suche nach dem Tod besuchte ich viele Länder. Ich hoffte in der Ferne hätten die Elfen keine Macht mehr über mich. Doch ich hatte mich schon wieder getäuscht. Der Tod blieb mir all die Jahre verwehrt.”
    Bryanna schluckte. „Sie haben dich 800 Jahre in einem Albtraum leben lassen?” Sie konnte es nicht glauben, aber Stuart nickte. „Hast du denn nicht versucht, es wieder gut zu machen?”
    „Seit 800 Jahren suche ich nach einem Weg, den Elfen zu zeigen, wie Leid es mir tut. Aber Titania weist mich immer wieder ab. Alle meine Reisen, alle meine Zauber, alle meine Opfergaben, alles umsonst!” Stuarts Schultern sanken nach vorn. Er seufzte und wischte sich mit beiden Händen das Gesicht. Kaylee sagte: „Das ist …” Sie rang nach Worten, aber keines war drastisch genug, das auszudrücken, was sie fühlte.
    Stuart zuckte mit den Schultern. „Ich habe eine Entscheidung getroffen ohne alle Fakten zu kennen, bzw. ohne sie zu glauben. Nun muss ich die Folgen tragen.” Sein Blick bohrte sich in Bryannas Augen und er sprach ohne die Lippen zu bewegen direkt in ihrem Kopf. »Es ist schwer mit der Schuld einer falschen Entscheidung zu leben, Bryanna. Mach du nicht den gleichen Fehler.«
    „Ich werde meine Eltern nicht ablösen”, sagte Bryanna. „Ich will diese Verantwortung nicht.”
    »Wenn du es nicht tust, wird Kaylee Wächter von Alba und Schottland. Glaubst du, sie hat die gleichen Skrupel wie du? Sie wird dich und deine Eltern ohne zu zögern töten.«
    „Das wird sie nicht. Sie ist meine Freundin!” Mit Tränen in den Augen stürmte Bryanna aus der Hütte und rannte den Berg hinab, aber der Stimme in ihrem Kopf entkam sie nicht.
    »Sprich mit Morag, Bitte.«
    Bryanna blieb stehen und presste die Lippen aufeinander. Wenn Mutter einen Weg wüsste, wie die Wächter ohne Blutvergießen abgelöst werden können, dachte sie , hätte sie es längst meinem Vater gesagt. Ich bin ihr ja anscheinend egal.
    »Morag will dich genauso beschützen wie dein Vater, und wie er, macht sie Fehler. Aber sie liebt dich.«
    Warum hat sie mir nicht gesagt, wer sie ist, als sie zu Besuch kam?
    »Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass sie dich liebt. Ich habe ihr Gesicht gesehen, wenn sie die Bilder betrachtet, die dein Vater schickt.«
    Bryanna schwieg.
    »Bitte, Bryanna. Frag die Cailleach um Rat. Sie ist die mächtigste Göttin Albas.«
    Soll ich immer weiter reisen, um unterwegs mit noch mehr Magie voll gestopft zu werden? Alles was ich will ist ein Weg, meine Eltern zu retten.
    »Die Cailleach könnte einen Weg wissen. Lass dich in einem Boot, das an einem Seil aus den Haaren von sieben Jungfrauen hängt in den Corryvreckan treiben. Wenn du dich ihrem Waschkessel stellst, wird sie dir helfen.«Mit dieser Anweisung flossen Informationen in Bryannas Kopf, wo sie die sieben Jungfrauen finden konnte. Sie presste die Hände gegen die Schläfen, konnte aber

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