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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Gerlach
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dem Werfer um.
    Bryanna folgte ihrem Blick. In einiger Entfernung sausten viele kleine Wesen in grüner Kleidung durch die Luft, die nur auf den ersten Blick menschlich wirkten. Die meisten hatten spitze Ohren oder Haare im Gesicht. Einige trugen Hörner, andere besaßen Pferdefüße oder überlange Arme.
    „Ein Elfenschwarm …” Kaylees Stimme klang leise und ängstlich. „… und Dad.”
    Bryanna sah genauer hin. Auf den Schultern der beiden kräftigsten Elfen saß Callum, der Kelpie von Pityoulish. Er grinste und winkte seiner Tochter zu. „Worauf wartest du? Fang endlich an.”
    Kaylee hielt Bryanna das silberne Geschoß hin. Die beiden Mädchen starrten auf ein keltisches Kreuz aus Silber.
    „Es sieht genauso aus wie das, das du mir geschenkt hast.” Bryanna zog ihr Kreuz unter der Jacke hervor.
    Kaylee schüttelte den Kopf. „Nein, es ist spiegelverkehrt. Ich weiß, was es ist.”
    „Na los. Übernimm ihr Wissen”, rief Callum, aber Kaylee starrte regungslos auf das silberne Kettchen in ihrer Hand.
    In diesem Moment begriff Bryanna, dass das keltische Kreuz in Kaylees Hand das Gegenstück zu ihrer Kette war. Mit beiden Kreuzen gleichzeitig kann Kaylee mir mein Wissen stehlen . Sie fragte sich, wieso die Elfenkönigin es Callum gegeben hatte.
    Ich sollte es ihr lieber abnehmen, bevor sie es Callum zurückgibt. Er würde nur selbst versuchen an mein Wissen zu kommen.
    Sie griff nach dem silbernen Glänzen und verfehlte es um ein paar Zentimeter. Es rutschte aus Kaylees starren Fingern und sauste in die Tiefe. Eine der Elfen flitzte hinterher und fing es auf, während zwei andere auf Bryanna und Kaylee zukamen. Sie packten Kaylee an den Armen und rissen sie von Bryanna fort. Kaylee schrie auf, die Elfen lachten höhnisch und flogen schneller. Ohne nachzudenken folgte ihnen Bryanna.
    Der Kelpie schrie: „Lasst eure Finger von ihr.”
    Die Elfen lachten nur noch lauter. Eine schrie: „Du kannst deine Meinung nicht mehr ändern, Kelpie.”
    Die beiden Elfen, die Callum trugen, wurden langsamer. Knapp über dem Boden ließen sie ihn fallen.
    Callum schimpfte, fluchte und drohte ihnen mit den Fäusten, aber die Elfen hatten sich ihrem Schwarm bereits wieder angeschlossen und sausten nach Westen. Bryanna war ihnen dicht auf den Fersen, als die Luft vor ihnen plötzlich zu flimmern begann. Mit einem Jubelschrei verschwanden die Elfen mit Kaylee in der Schwachstelle.
    Bryanna zögerte keine Sekunde. Bevor sich der Durchgang zwischen den Welten schließen konnte, schoss sie hindurch. Mit voller Wucht prallte sie gegen einen Baum. Bewusstlos brach sie durch die Zweige und blieb schließlich mit dem linken Fuß in einer Astgabel hängen.

    Bryanna öffnete die Augen. Ihr Körper schmerzte, als hätte sie sich mit einem Elefanten angelegt.
    „Ah! Ihr seid wach. Seid willkommen in Faerie”, sagte eine unbekannte Stimme. Sie hallte in Bryannas Kopf hin und her, wie das Gedröhn eines Presslufthammers.
    Bryanna schloss die Augen wieder und konzentrierte sich auf die Verletzungen in ihrem Körper. Wie Annie es ihr gezeigt hatte, untersuchte sie die schmerzenden Stellen auf Verletzungen. Neben einer Gehirnerschütterung entdeckte sie drei gebrochene und vier angebrochene Rippen, einen wackeligen Schneidezahn und unendlich viele blaue Flecken. Ihre Kehle fühlte sich an wie mit Schmirgelpapier beschichtet. Jeder Schluck schmerzte. Sie schickte ihre Energien zu den schlimmsten Verletzungen und setzte den Heilungsprozess in Gang. Langsam ließen die Schmerzen im Kopf und in der Brust nach.
    Als sie sich etwas erholt hatte, öffnete sie die Augen wieder und sah sich nach dem Besitzer der fremden Stimme um. Sie hing kopfüber in einem Baum mit dem Fuß in einer Astgabel, die gefährlich knirschte. Nicht weit von ihr hing eine Person ebenfalls mit dem Kopf nach unten. Ein schwarzer Rock, der offensichtlich an der Taille mit einem Gürtel gehalten wurde, hing wie eine schwarze Glocke über den Kopf der fremden Person. Nur die Fingerspitzen guckten darunter hervor. Die Beine steckten in schwarzen Hosen.
    „Wo ist Kaylee?” Bryanna versuchte, sich zu den Ästen über ihr hinaufzuziehen.
    „Kaylee?”
    „Meine Freundin. Sie wurde von einem Elfenschwarm entführt.”
    „Oh, Sie meinen die junge Dame, die die Elfenkönigin beleidigte!”
    „Sie hat was getan?” Bryanna gab den Versuch auf den Ast zu greifen, an dem sie hing und starrte die herabhängende Person an.
    „Sie nannte unsere Majestät eine hinterhältige

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