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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Ordnung. Bis dann, Jungs.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Justus und Peter verließen den Überwachungsraum und liefen den Gang entlang zum Treppenhaus. Dann gingen sie hinauf in den dritten Stock.
    »Und du glaubst wirklich, dass auf den Aufzeichnungen was nicht zusammenpasst?« Peter hielt Justus’ Ahnung eher für ein Hirngespinst.
    »Irgendwie schon, ja, aber ich weiß einfach nicht, was.«
    »Mir ging vorher noch eine ganz andere Sache durch den Kopf.« Peter zögerte. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er befürchtete, jetzt gleich völligen Unsinn von sich zu geben. »Hast du schon mal dran gedacht, dass vielleicht doch Chandler hinter allem stecken könnte?«
    »Ja, sicher, daran habe ich schon sehr früh gedacht.« Justus nickte. »Ob das Museum in Anaheim Chandler die Exponate aufgrund der Vorkommnisse wirklich entzöge, kann ich zwar nicht beurteilen. Aber die Publicity, die ein Spuk im Steadman-Museum zur Folge hätte, könnte ganz im Gegensatz zu der von Chandler selbst geäußerten Ansicht durchaus andere Auswirkungen haben. Das Museum könnte zu einem wahren Publikumsmagneten werden, und dagegen hätten wohl weder Chandler noch Anaheim etwas einzuwenden. Aber Chandler tut alles, um keine Publicity zu bekommen!«
    »Das stimmt.« Peter rümpfte die Nase. »Und dass alles einfach nur ein schlechter Scherz ist?«
    Justus verneinte. »Dafür, finde ich, wird zu viel Aufwand betrieben. Nein, um irgendetwas Bedeutungsvolles geht es hier sicher, wir wissen nur noch nicht, um was.«
    »Und was hast du jetzt vor?« Peter deutete auf den Eingang zum Stuart-Raum, vor dem sie mittlerweile standen. »Willst du noch mal die Leiche begutachten?«
    Justus lächelte ein wenig verschwommen. »Nein, eigentlich wollte ich eine Sache überprüfen, die ich gestern Abend noch im Internet entdeckt habe.«
    Peter grinste seinem Freund wissend zu. »Und die mit dem Rätsel zu tun hat, stimmt’s? Du kannst es einfach nicht lassen!«
    Der Erste Detektiv winkte beschwichtigend ab. »Ja, ja, ich geb’s ja zu. Aber pass auf. In New South Wales im Südosten von Australien gibt es eine Dünenlandschaft, die Walls of China heißt, also die Mauern Chinas!«
    »Echt?«
    »Ja! Und wenn wir die im Raum finden, dann kann ich, glaube ich, die erste Strophe des Rätsels lösen!«
    Es dauerte keine fünf Minuten, bis die beiden Jungen das verkleinerte Gipsmodell der besagten Dünenlandschaft entdeckt hatten. Es stand auf einem Podest unter einer Glashülle.
    »Und jetzt?« Peter sah Justus gespannt an.
    Der Erste Detektive wartete noch kurz, bis zwei Besucher außer Hörweite waren, und sagte dann: »Pass auf! Die beiden ersten Verse lauteten: Es weht vom Dache von Gondwana ein Wind zu der Aposteln Haupt! Klar?«
    »Äh, ja.«
    »Dort ist das Bild vom Mount Kosciusko«, Justus zeigte auf das Foto an der einen Wand, »und dort das von den Zwölf Aposteln.« Er deutete auf das andere Bild, das genau gegenüber vom ersten hing. »Und dann Vers drei und vier: Und Hans verlacht die Mauern Chinas, bis ihm der Wind die Stimme raubt. Unser Kookaburra steht dort in der Vitrine und hier befinden sich die Mauern Chinas. Wenn wir jetzt eine gedachte Linie zwischen den beiden Bildern und eine zwischen dem Kookaburra und dem Modell hier ziehen, dann könnte der Schnittpunkt genau der Ort sein, den die erste Strophe sucht! Verstehst du?«
    Peter schaute Justus nur aus großen Augen an. »Sollte ich das?«
    Justus schnalzte ungeduldig mit der Zunge. »Ist doch ganz einfach! Der Wind stellt quasi eine Verbindung zwischen den Bildern her: Er weht ja. Und der Kookaburra lacht gewissermaßen hinüber zu den Mauern. Dadurch wird eine neue Strecke durch den Raum gelegt. Aber diese Strecke wird unterbrochen, wenn ihr der Wind die Stimme raubt, also wenn sie auf die erste Linie stößt! Klar?«
    Peter sah aufmerksam zwischen den angegebenen Punkten hin und her. »Also der Wind weht … vom Dach … zum Apostel … dann lacht der Hans … hinüber zu den Mauern … aber nur, bis ihm der Wind … na ja, so ungefähr kann ich dir folgen. Und wo kommen wir dabei raus?«
    »Sehen wir’s uns an!«
    Justus wollte seine Theorie gerade überprüfen, als plötzlich ein Stöhnen ertönte. Sie erkannten es sofort. Es war dasselbe, das sie in jener ersten Nacht gehört hatten. Und es kam aus Richtung Moorleiche!

Der Grabräuber
    Justus und Peter liefen sofort dorthin. Niemand war da, auch kein Besucher. Aber dennoch erschraken die beiden Jungen im ersten Moment aufs Heftigste.

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