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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Denn der Deckel der Vitrine war aufgeklappt und aus der Öffnung ragte die Hand der Moorleiche.
    »Justus! Siehst du das?«
    Der Erste Detektiv hatte sich sofort wieder im Griff. »Allerdings«, antwortete er und es klang beinahe ein wenig ärgerlich. »Da wollte uns jemand offenbar einen Schrecken einjagen.«
    »Bist du dir sicher?« Peter hatte für einen Augenblick noch eine ganz andere Vermutung gehabt.
    Justus nickte. »Anscheinend sieht dieser Jemand es nicht so gerne, wenn wir uns hier herumtreiben. Warum auch immer. Warte hier. Ich hole Dr. Chandler, damit er den Kasten wieder verschließt.«
    Eigentlich wäre es Peter lieber gewesen, wenn er Chandler hätte holen können. Aber bevor er damit herausrücken konnte, war Justus schon verschwunden.
    Der Direktor war erneut außer sich, als er die offen stehende Vitrine sah. »Wenn ich den in die Finger kriege!«, schimpfte er. Er drehte die Moorleiche vorsichtig wieder in ihre ursprüngliche Lage und schloss den Kasten ab. »Ich veranlasse sofort, dass das Schloss ausgetauscht wird. Das hätte ich schon längst tun sollen.«
    »Davon würde ich im Moment abraten«, widersprach Justus jedoch.
    »Und wieso?« Chandler sah ihn erstaunt an.
    »Solange wir keinen Anhaltspunkt haben, wer der Täter ist, muss der Zugang zur Vitrine unverändert bleiben. Dr. Chandler, wenn Sie jetzt das Schloss auswechseln, finden wir die betreffende Person vielleicht nie.«
    »Aber der Kerl ruiniert mein Exponat!«
    Justus zuckte nur bedauernd mit den Schultern. »Ich fürchte, wenn wir ihn schnappen wollen, müssen wir das Risiko eingehen.«
    Nach diesem Zwischenfall machten sich die beiden Detektive auf den Weg zurück zur Zentrale. Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kostete sie allerdings fast eineinhalb Stunden. Müde und einigermaßen genervt kamen sie daher erst nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Schrottplatz an.
    »Hallo, Kollegen!« Bob saß am Schreibtisch und war gerade mit Schreibarbeiten beschäftigt. »Habt ihr noch ’nen Ausflug gemacht, oder was?«
    Justus und Peter hatten nur ein ironisches Grinsen für diesen Gag übrig. Erschöpft ließ sich Justus in einen der Sessel fallen, während Peter zum Kühlschrank ging.
    »Und? Habt ihr irgendetwas Neues erfahren?« Bob sah neugierig von einem zum anderen.
    »Haben wir nichts mehr zu trinken hier? Ich verdurste!« Peter deutete vorwurfsvoll in den fast leeren Kühlschrank. Nur eine zusammengeknüllte Chipstüte lag in einem der Fächer. »Und wer legt denn hier seine Chipstüte in den Kühlschrank?«
    Diesmal waren es Justus und Bob, die Peter unzweideutig angrinsten.
    »Ach so, stimmt ja.« Der Zweite Detektiv lächelte verschämt und nahm seine Chipstüte an sich. »Da hatte ich gestern wohl einen kleinen Aussetzer.«
    Justus nickte noch einmal, als wollte er sagen: »Das kennen wir ja«, und wandte sich dann Bob zu. »Nein«, sagte er, »wir haben im Grunde nichts Neues. Zwar kennen wir jetzt so gut wie jeden Mitarbeiter und wissen auch, wie es um die Sicherheit im Museum bestellt ist, aber neue Anhaltspunkte haben wir nicht.«
    »Also Fehlanzeige«, fasste Bob zusammen.
    »Nur die Moorleiche wäre beinahe abgehauen.« Peter sagte das fast beiläufig und sammelte dabei die letzten Krümel aus der Chipstüte zusammen. »Wir konnten sie gerade noch daran hindern, aus ihrem Kasten zu steigen.«
    Dem dritten Detektiv fielen fast die Augen aus dem Kopf vor Verblüffung. »Was sagst du da? Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?«
    Justus musste kurz über Peters Darstellung der Ereignisse schmunzeln. Dann klärte er Bob über die wahren Vorkommnisse auf.
    »Ach, so war das!« Bob zwinkerte Peter zu. »Scherzkeks!« Dann wurde er wieder ernst. »Nun, so mager eure Ausbeute ist – ich habe durchaus einige Neuigkeiten.«
    »Lass hören.« Justus setzte sich in seinem Sessel zurecht.
    »Zunächst zu der Moorleiche. Ich habe auch in anderen Büchern bestätigt gefunden, was wir schon wussten: Dass nämlich Menschen in jener Zeit, aus der die Moorleiche stammt, mit allen möglichen Dingen beerdigt wurden, weil man glaubte, dass sie die im Jenseits brauchten. Und Kriegern hat man auch ihre Waffen mitgegeben, also zum Beispiel Schwerter, Speere und Schilde. So weit, so gut. Aber das wirklich Interessante ist etwas anderes.« Der dritte Detektiv hob bedeutungsvoll den Finger und drehte sich auf seinem Stuhl zum Schreibtisch um. Von dort nahm er ein Blatt Papier, wirbelte wieder herum und überreichte es Justus. »Bitte

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