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Schrecken der Nacht

Schrecken der Nacht

Titel: Schrecken der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rumänischen Latin Lover oder als den attraktivsten Export des Balkans.
    Frantisek konnte nicht anders. Er mußte auflachen, aber das Lachen klang nicht gut. Es war hart, und es besaß so etwas wie einen Inhalt, den er wenig später aussprach.
    »Ich habe geschworen, dich zu finden, du Hundesohn. Ich habe dich gefunden. Und ich weiß, daß du mir nicht mehr entwischen kannst. Ich werde dich stellen...«
    Wenn sich Marek etwas vornahm, dann war es wie ein Schwur. Nur hätte er Eros lieber in Rumänien gesehen als an der Küste der Reichen und Schönen. Finanziell würden die Preise dort sein Budget übersteigen, aber es gab Menschen, denen er vielleicht Bescheid geben konnte.
    Und diese Personen waren ebenso scharf darauf, Vampire zu jagen wie er. Sein Traum war es, dem Schrecken der Nacht einen gewissen John Sinclair auf den Hals zu hetzen...
    ***
    Der Garten der Conollys war im Sommer immer eine kleine Welt für sich, in die ich mich gern hineinziehen ließ und mich auch wohl fühlte, falls der Beruf mir die Zeit ließ. Mit den Freunden zusammenzusitzen, plaudern, die Seele baumeln zu lassen, das tat einfach gut. Da war man Mensch, da brauchte man nicht zu schauspielern, und es wurde auch so mancher Witz erzählt.
    Natürlich ging es auch um den Job. Daß dieses Thema nicht überhandnahm, dafür sorgte schon Sheila, Bill’s Frau, die immer geschickt auf andere Dinge hinlenkte.
    An diesem Sommerabend war ich der einzige Gast, und ich hatte auch nicht vor, das Haus noch in der Nacht zu verlassen. Es war Freitag – Wochenende –, und so konnte ich dann bei den Conollys übernachten, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil das Büro am nächsten Morgen wieder lockte.
    Wir saßen im Garten. Hatten gegessen. Nichts Großartiges, aber trotzdem ein tolles Essen, denn von Sheila’s Pizzen konnte sich mancher Profi eine Scheibe abschneiden. Sie waren nie größer als Törtchen und mit allem möglichen belegt, das einfach schmecken mußte und nichts für die schlanke Linie war. Damit hatte ich ohnehin keine Probleme. Meine Arbeit ließ mir einfach keine Zeit zum dicker werden.
    Als Getränke hatten wir uns für einen italienischen Rosé entschieden, der nicht unbedingt so trocken, dafür aber sehr fruchtig war und sogar leicht moussierte. Wasserflaschen standen ebenfalls im Kübel. Man wollte schließlich keinen zu dicken Kopf bekommen.
    Die Sonne schien schräg in den Garten. Sie vergoldete das Grundstück hinter dem Haus. Den Pool hatten die Conollys abgedeckt. Sie wollten ihn nicht zum Sammelbecken für Insekten und für hineingewehte Blätter machen.
    Zu den Grundstücken der Nachbarn hin war der Garten gut abgeschirmt, aber auch dort saß man draußen und hatte schon längst den Spaß am Grillen entdeckt. Die entsprechenden Gerüche trieben vorbei, doch sie konnten in mir kein Hungergefühl erwecken. Dafür waren Sheila’s Pizzen einfach zu gut.
    Johnny – Sohn der Conollys und mein Patenkind – war unterwegs mit Freunden. Er befand sich längst in einem Alter, in dem das Elternhaus nicht unbedingt mehr so bindend für ihn war. Er war einen Weg gegangen, den jedes Kind irgendwann beschreitet.
    Ich wußte nicht, wie viele der kleinen Törtchen ich schon gegessen und wie viele Glas Wein ich schon getrunken hatte, als ich mich auf meinem bequemen Stuhl nach hinten lehnte, die Luft ausblies und mich streckte.
    »Nimm noch was, John«, bot Sheila an.
    »Nein, ich kann nicht.«
    »Es sind noch einige übrig.«
    »Weiß ich. Es war auch super. Alles klar, Sheila, aber bitte, ich kann nicht mehr. Irgendwo muß man einen Strich ziehen. Dem Appetit des Menschen sind Grenzen gesetzt, das weißt du doch selbst.«
    »Sehr richtig«, stand Bill mir bei.
    »Klar, das mußtest du ja sagen.« Sheila schaute ihren Mann an. »So viel hast du auch nicht gegessen.«
    »Du kannst sie morgen ja noch mal in der Mikrowelle aufwärmen. Dann ist auch Johnny da.« Bill stand auf. »Er hat gebeten, ihm etwas übrigzulassen, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Wo willst du hin?«
    »Ins Haus.«
    »Okay, dann nimm die Pizzen mit und stell sie in den Kühlschrank.« Sie lächelte ihn hintergründig an. »Hattest du sonst noch etwas vor? Kaffee kochen oder Ähnliches?«
    »Ähnliches.« Bill zwinkerte in meine Richtung. »Ich habe einen wirklich außergewöhnlichen Grappa anzubieten, John. Wie wäre es mit einem kräftigen Schluck?«
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    »Dann hole ich ihn mal.«
    »Vergiß den Kaffee nicht!« rief Sheila

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