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Schrecken der Nacht

Schrecken der Nacht

Titel: Schrecken der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dazu Vanille-Eis.«
    »Hört sich gut an.«
    »Meine ich auch.«
    »Können wir damit nicht noch eine halbe Stunde warten?« erkundigte sich Bill.
    »Frag unseren Gast.«
    »Ich wäre dafür«, stimmte ich zu.
    »Alles klar. Dann ist die Pizza auch gerutscht.« Der Reporter verschränkte die Hände hinter dem Kopf und kippte seinen Stuhl zurück. Er schaute zum klaren Himmel, der nicht mehr die strahlende Helligkeit des Tages aufwies. Ende August wurde es schon früher dunkel und am Abend auch etwas kühler. Deshalb hatte Sheila auf einem Hocker auch leichte Strickjacken bereitgelegt. »Noch vier Monate«, sagte er, »dann ist das Jahr vorbei.«
    »Und das Jahrhundert«, bestätigte ich.
    »Sogar das Jahrtausend«, meine Sheila.
    »Fürchtest du dich vor der großen Wende?«
    Sie überlegte nicht. »Nein, John, ich bin nicht abergläubisch. Außerdem haben wir alle schon zuviel mitgemacht, um davor Furcht zu haben. Ich weiß selbst, daß es Menschen gibt, die andere verrückt machen und sich selbst als Propheten hinstellen. Ich sage mir immer: was kommt, das kommt. Ändern kannst du es sowieso nicht. Der Text im Buch des Schicksals kann nicht umgeschrieben werden. Zumindest nicht von uns Menschen. Da wirken andere Kräfte.«
    Bill und ich waren froh, daß Sheila so dachte. In der Tat gab es mehr als genug Menschen, die andere verrückt machten und angeblich Gegenmittel kannten, um der Katastrophe zu entgehen. Aus Eigennutz warnten sie nicht, denn sie kassierten immer wieder kräftig ab.
    Bill griff das Thema wieder auf. »Obwohl ich mir vorstellen kann, daß Asmodis die Angst gewisser schwacher Menschen ausnutzen könnte und erst recht zuschlägt.«
    Ich war dabei, eine Antwort zu geben. Aus zwei Gründen wurde sie mir verwehrt. Der erste Grund hieß Sheila, die sofort eingriff. »Bitte, nicht jetzt«, sagte sie. »Wir haben das Thema so lange nicht berührt, da möchte ich doch dabei bleiben und...«
    Dann meldete sich das Telefon.
    Wir alle zuckten zusammen, und Bill wollte nach dem Apparat greifen, aber Sheila war schneller. »Laß mich.« Sie legte ihre Hand darauf, lächelte Bill zu und drückte dabei auf den kleinen roten Knopf.
    »Ja, bitte...«
    Wir schauten sie an. Bill und ich reagierten innerlich irgendwie gleich. Wir waren gespannt und lasen an Sheila’s Gesichtsausdruck ab, daß nicht ihr Sohn der Anrufer war, denn dann hätte sie nicht so angespannt ausgesehen.
    »Ja, es stimmt, Sie sind mit Sheila Conolly verbunden. Aber worum geht es? Und wer sind Sie?«
    Sheila wartete einen Moment. »Ja, natürlich!« rief sie dann und lachte. »Verstehe. Die Verbindung ist nur ein wenig schlecht. Liegt vielleicht an der Entfernung. Moment, John ist hier. Ich gebe ihn dir.« Sie reicht mir den Apparat rüber, ohne mir gesagt zu haben, wer mich sprechen sollte.
    Erst als ich das Gerät in der Hand hielt, rückte sie damit heraus. »Es ist Frantisek Marek...«
    ***
    Mit einem Anruf aus Rumänien hatte ich nicht gerechnet. Dazu noch am Abend und praktisch in den Feierabend hinein. Aber mein alter Freund Frantisek Marek war kein Spinner; wenn er anrief, brannte schon die Luft.
    »Ja, hier bin ich, Marek.«
    »Ein Glück.«
    »Wieso?«
    »Ich habe es zunächst bei dir versucht und dann auch bei Suko«, sagte Marek. »Er sagte mir, wo ich dich finden kann, und er meinte auch, daß du mit den beiden Conollys zusammensitzt und ihr bestimmt nicht erbaut über die Störung sein werdet.«
    »Mach dir da mal keine Gedanken. Du rufst sicherlich nicht nur an, um uns einen guten Abend zu wünschen.«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Um was geht es?«
    »Um Eros.«
    »Bitte?«
    »Oder um den Schrecken der Nacht!«
    Das hörte sich schon anders an, und plötzlich war ich ganz Ohr. Es war eine lange Geschichte, die mir Freund Frantisek erzählte, und es war auch eine verdammt blutige. Es ging um einen Vampir, der allerdings nicht so reagierte wie ein normaler Blutsauger, aber dabei nicht weniger schlimm war. Ich erfuhr von sechs Toten. Von Männern, die von diesem Vampir gepfählt worden waren. Es waren Mönche gewesen, die in einem Kloster lebten, das von den meisten ihrer Brüder schon verlassen worden war.
    Der Fall war nicht so akut. Ich erfuhr, daß es schon ein Jahr zurücklag. Marek hatte den Schrecken der Nacht damals nicht stellen können und nur mit Glück sein eigenes Leben gerettet.
    Der Vampir, der sich Eros nannte, war dann wie von der Bildfläche verschwunden. Bis zum heutigen Tag. Da hatte Marek ihn auf einem Bild ein

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