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Schrecken der Nacht

Schrecken der Nacht

Titel: Schrecken der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allerdings nicht wulstig wirkten, sondern scharf gezeichnet waren und deren Winkel nach unten hingen, so daß das Gesicht einen arroganten Zug bekam.
    Er nickte uns zu und wandte sich dann an den Kommissar. »Ich helfe der Polizei ja immer gern. Aber worum geht es?«
    »Das erkläre ich Ihnen drinnen.«
    »ja, gut.«
    Er ging vor und schloß auf. Bill schüttelte den Kopf. Er fand den Typen auch unsympathisch. Marek sagte nichts. Er stand auf der Treppenstufe und blickte zu Boden.
    In der Disco war es kühler. Aber es herrschte keine bessere Luft. Sie kam mir künstlich vor, klar, sie war klimatisiert, doch der Geruch von schalem Zigarettenrauch hing noch in der Luft.
    Vor uns lag ein großer Saal, der in den heißen Nächten durch eine entsprechende Illumination sicherlich anders wirkte. Tagsüber jedoch hatte er den Charme eines Kühlschranks zu bieten.
    Marco Ardain schaltete so viele Lampen wie nötig ein und bat uns zur Bar, wo die Hocker zusammengeschoben waren. Volle Aschenbecher gab es nicht mehr. Am frühen Morgen mußten schon die Reinmachefrauen hier gewesen sein.
    Die Brille hatte Ardain nicht abgenommen. Er sprach davon, daß er hundemüde sei und erst einmal einen Drink brauche. Zudem hatte ihn der Anruf aus dem Bett geholt.
    »Saufen können Sie später!« sagte Dupont.
    »He, was ist das für ein Ton? Ich gehöre nicht zu denjenigen, die das Gesetz übertreten haben. Außerdem hätte Ihnen auch Jorge öffnen können. Er ist mein Vertreter und wohnt hier ganz in der Nähe.«
    »Es ist niemand ans Telefon gegangen.«
    »Komisch.«
    Wir standen an der Bar, und Dupont hatte sich vor Ardain aufgebaut. »Schauen Sie jetzt genau zu. Reißen Sie sich zusammen, denn es geht hier nicht um eine Prise Heroin, sondern möglicherweise um einen Doppelmord.«
    Mit dieser Eröffnung hatte der Disco-Besitzer nicht gerechnet. Er war plötzlich nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Da er nicht still sein konnte, nahm er die Brille ab. Wir sahen seine geröteten und leicht verquollenen Augen. »Wieso Doppelmord? Hier bei mir?«
    »Das ist nicht gesagt«, erwiderte Dupont. »Wir haben noch keine Beweise, aber es gibt Spuren, und die müssen ausgewertet werden.« Der Kommissar legte die Fotos der beiden Verschwundenen auf die Theke. »Kennen Sie diese jungen Frauen?«
    »Sind das die Toten?« fragte Ardain, ohne hinzusehen.
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich will nur von Ihnen wissen, ob Ihnen die Gesichter bekannt vorkommen.«
    »Ja, ist schon gut.« Der Mann beugte sich tiefer. Meine Freunde und auch ich hielten uns zurück. Marek stand etwas entfernt. Er zog ein Gesicht, als würde ihm das alles nicht so passen, was er erlebte. Bill wirkte nervös. Er tänzelte auf der Stelle leicht auf den Ballen, und auch mir ging es einfach zu langsam. Ich hatte das Gefühl, dicht vor dem Tor zu stehen, ohne es allerdings zu schaffen, es weit aufzustoßen.
    »Reden Sie, Ardain!« forderte der Kommissar. »Haben Sie diese beiden Frauen schon gesehen?«
    Der Disco-Besitzer rieb seine Augen. Er nickte. »Ja, ich will ehrlich sein, die kenne ich.«
    »Wunderbar. Sie waren also hier?«
    »Ja. Wo sonst?«
    »Wann?«
    »Keine Ahnung.«
    Dupont gab nicht auf. »Sind Sie auch gestern oder vorgestern hier bei Ihnen gewesen?«
    Ardain zündete sich eine Zigarette an. Er rauchte und hustete. »Das ist alles gut möglich, Kommissar. Sie müssen bedenken, daß meine Disco jeden Abend und auch jede Nacht voll ist. Sie gehört nun mal zu den In-Lokalen hier. Da tobt der Bär. Die Gesichter der Tanzenden verschwimmen irgendwann einmal.« Er blies wieder der Rauch aus. »Immer wenn ich die Gesichter der Leute sehe, sind das für mich nur Momentaufnahmen, die dann sehr schnell wieder verschwinden.«
    »Wissen Sie was über die beiden?«
    »Nein, ich habe keinen so direkten Kontakt zu den Gästen. Da müßten Sie meine Angestellten fragen. Ich wundere mich sowieso, daß Jorge nicht hier ist.«
    »Ihr Vertreter?«
    »Ja, mein bester Mann.«
    Ardain lamentierte noch über Jorge. Ich ließ ihn reden und hörte nicht mehr hin. Ich hatte mich längst abgewandt und meinen Blick über die Tanzfläche schweifen lassen. Sie war recht groß. Dahinter standen einige Stühle und Tische beisammen, allerdings weniger, als man bei der Größe des Lokals hätte annehmen können. Die Gäste, die herkamen, tanzten und rockten einfach ab. Dabei tranken sie oft genug auch im Stehen und an der Bar.
    Zu dieser Zeit war die Tanzfläche eine einzige dunkle Fläche. Es gab auch

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