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Schrei in der Nacht

Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Arbeit!« Er holte eine Zigarette heraus und
nahm mühsam Feuer. »Woher wußtest du, daß ich
komme?« fuhr er fort.
      »Ganz einfach«, berichtete Murphy.
»Der Aufseher der Nachtschicht im Telefonamt von Carlington ist
ein Freund von mir. Er empfängt Nachrichten von der anderen Seite
und leitet sie weiter.«
      Fallon fluchte wütend, als er das hörte.
»Ich habe Doolan doch gesagt, daß ich keine Hilfe
wünsche! Diese Sache ist schon gefährlich genug, auch ohne
die Mitwirkung von Kindern!«
      Murphy zuckte die Schultern. »Mag sein,
daß ich noch als Kind zähle, aber andererseits bin ich der
einzige, der hier von den Unsern übriggeblieben ist. Die Polizei
hat gestern groß aufgeräumt; zum Glück gehörte ich
noch nicht direkt zur Organisation, so daß sie nicht auf mich
scharf waren.«
      Ein unbestimmtes Gefühl der Furcht beschlich
plötzlich Fallon. Der Junge blickte ihm fest in die Augen; ein
leichtes Lächeln lag noch immer um seinen Mund. Nach einem kurzen
Schweigen ließ die Spannung in Fallon nach, und er meinte mit
einem gezwungenen Lachen: »Schöne Schweinerei, von der ich
da höre.«
      Murphy nickte. »Was haben Sie anderes erwartet?
Die Polypen haben Rogan geschnappt und wollen ihn keinesfalls wieder
entwischen lassen. Wenn es jemals einen Mann gab, den sie hängen
wollten, dann ist er es.«
      Ein Unterton in der Stimme des Jungen ließ
Fallon scharf aufsehen. »Du liebst Rogan nicht sehr?«
fragte er ihn.
      Das Lächeln auf dem Gesicht des Jungen verschwand
kurz, erschien aber dann etwas verkrampft wieder. »Er ist der
Chef in Ulster, und das genügt mir.«
      Einen Augenblick lang beobachtete ihn Fallon
aufmerksam, dann lächelte er und meinte: »Also los, wir
können hier nicht ewig stehen. Die Arbeiter können jede
Minute auftauchen.«
    Durch den starken Regen gingen sie in
Richtung der Hauptstraße davon, und Fallon überdachte dabei
die Lage. Sie war nicht gerade rosig, ja, mehr noch, sie konnte
eigentlich nicht schlechter sein. Beiläufig fragte er den
Burschen: »Haben sie Sondereinheiten der Polizei hierher
verlegt?«
      Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich habe
nichts bemerkt. Einige Kriminalbeamte kamen letzte Nacht von Belfast
hier an; sie gehören wohl zu Rogans Eskorte.«
    »Wie viele waren es?« wollte Fallon wissen.
      Murphy runzelte die Stirn. »Vier, glaube ich,
aber es können auch mehr sein. Ich bin nicht ganz sicher.«
      Fallon nickte bedächtig. »Vier! Das wird
schon stimmen. Wenn sie wirklich vorhaben, diese Angelegenheit in aller
Stille abzuwickeln, können sie nicht an jedem Wagenfenster eine
Zweimeter-Latte von Polypen aufstellen und damit die Sache
verraten.«
      Sie bogen in die Hauptstraße ein, und Murphy
erwiderte: »Ich sehe noch nicht, wie Sie ihn herausbekommen
wollen, Mr. Fallon.«
      Fallon lachte kurz auf. »Das sehe ich im Moment
auch noch nicht. Aber ich habe noch den ganzen Tag Zeit, darüber
nachzudenken.« Dann lächelte er Murphy an und fuhr fort:
»Vielleicht wäre es gut, wenn du mir weiterhin folgen
würdest.« Auf dem Gesicht des Jungen erschien bei diesen
Worten ein breites Grinsen, und Fallon setzte hinzu: »Auf alle
Fälle brauche ich erst mal einen Wagen.« Er zog seine
Brieftasche heraus, entnahm ihr zehn Pfund, gab sie Murphy und fragte:
»Kannst du mir einen mieten?«
      Der Junge nickte. »Natürlich! Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Was sollte ich noch brauchen?« fragte Fallon zurück.
      »Oh, vielleicht Sprengstoff oder Waffen«,
erklärte der Junge eifrig. »Es ist noch eine Menge von dem
Zeug da, das die Polizei nicht gefunden hat. Es lagert an einem
sicheren Ort.«
    Fallon nickte. »Ich werde später mal danach sehen. Aber für
    jetzt will ich von dir nichts weiter als einen fahrbereiten
Wagen.« Einen Augenblick lang dachte er nach und setzte dann
hinzu: »Du kannst mir auch noch eine Fahrkarte für den Zug
besorgen. Ich möchte mich nicht allzu oft auf dem Bahnhof blicken
lassen.«
    »Eine Fahrkarte nach Belfast?« fragte Murphy.
      Fallon schüttelte den Kopf. »Nein, nein,
nach irgendeinem Nest, das auf der Strecke liegt.« Lachend fuhr
er fort: »Schließlich brauchen wir nicht unnütz unser
schönes Geld rauszuwerfen!« Dann schaute er hinaus in den
Regen und zum Himmel empor und brummte: »Es sieht so aus, als ob
das Wetter den ganzen Tag über so bleiben wird.«
Schließlich drehte er sich um, schlug dem Jungen auf die Schulter
und erklärte abschließend: »Ich werde dich also um

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