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Schrei in der Nacht

Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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diesen
Bart.«
      Der Junge grinste. »Ich habe an alles gedacht
und Ihnen das Nötige schon mitgebracht.« Er nahm ein
Bündel aus seiner Tasche und öffnete es. Es enthielt einen
Rasierapparat und Rasiercreme. »Ich habe eine neue Klinge
eingesetzt«, fügte er hinzu. »Sie werden sie bestimmt
brauchen, glaube ich!«
      Fallon rieb etwas von der Creme in seinen Bart und
begann ihn abzuschaben. Es war eine sehr mühsame Arbeit ohne
heißes Wasser; er fluchte so manches Mal und zuckte schmerzlich
zusammen, während Murphy auf den Hacken hockte und ihm zusah.
Fünfzehn Minuten dauerte es, bis diese Arbeit so leidlich erledigt
war. Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ er den
Rasierapparat sinken und wischte sein Gesicht mit dem Handtuch ab.
»Wie sehe ich jetzt aus?« wollte er wissen.
      Murphy pfiff leicht durch die Zähne. »Ich
hätte Sie nicht wiedererkannt. Wissen Sie, jetzt bleibt nur noch
die Narbe aber Sie sehen zehn Jahre jünger aus.«
      Bevor Fallon eine Antwort geben konnte, kam aus dem
Bett ein Grunzen, und Rogan stützte sich auf einen Ellenbogen
hoch. Er rieb sich die Augen, sah zu ihnen hinüber und fluchte:
»Was ist denn zum Donnerwetter mit euch los? Wie spät ist
es?«
    Fallon stand auf und ging zu ihm.
»Keine Angst«, gab er zurück, »es ist erst
acht.« Er drehte sich zu dem Jungen um. »Gib ihm vielleicht
etwas Kaffee.«
      Rogan starrte ihn sprachlos vor Erstaunen an. »Was ist mit Ihrem Bart geschehen?«
      Fallon zuckte die Schultern und reichte ihm die
Zeitung. »Wenn du in diese neueste Zeitung gesehen hast,
weißt du, warum. Sie sind hinter mir her. Durch das Radio haben
sie meinen Steckbrief gegeben.«
      Rogan las den bewußten Artikel in der Zeitung
und schnaubte böse: »Hierin werde ich kaum erwähnt! Sie
schreiben ja nur von Ihnen!«
      Für einen Augenblick hatte Fallon den
unbändigen Wunsch, laut zu lachen, und nur mühsam riß
er sich zusammen und sagte ablenkend: »Offenbar müssen wir
noch einige Zeit an diesem Platz hier bleiben. Vielleicht für
länger, als uns lieb ist. Die Polypen werden natürlich die
ganze Umgebung unsicher machen.«
      Rogan lachte hart. »Die sollen sich nicht
einbilden, daß sie mich wieder so leicht erwischen.« Dann
gähnte er und fuhr fort: »Na schön, da es also nicht so
aussieht, als ob wir es sehr eilig hätten, aus diesem Loch
herauszukommen, kann ich ja weiterschlafen.« Damit wälzte er
sich zur Wand herum und zog die Decke bis zum Hals herauf.
      Fallon ging mit dem Jungen zur Tür und
instruierte ihn: »Du bleibst besser für den Rest des Tages
fort! Ich bin nicht sehr glücklich über dieses Versteck hier.
Es braucht dich nur jemand über den Friedhof kommen zu sehen, und
schon sind wir entdeckt.«
      Der Junge nickte. »Ich kann ohnehin nicht vor
Abend wiederkommen. Ich muß Kathleen im Laden helfen.«
      Fallon klopfte ihm auf die Schulter. »Dann tu
das. Sie braucht nicht erst Verdacht zu schöpfen. Was ist mit dem
Wagen?«
    »Ich hatte ihn für drei Tage gemietet. Soll ich ihn zurückbringen?«
      Fallon dachte einen Moment nach und schüttelte
dann den Kopf. »Nein, behalt ihn noch. Er könnte uns
nützlich sein, falls wir hier schnell wegmüssen.« Er
öffnete die Tür und gab dem Jungen einen freundschaftlichen
Stoß. »Also, hau ab! Ich erwarte dich zwischen fünf
und sechs.« Murphy lächelte ihn kurz an und verschwand dann
im Regen.
      Als Fallon zu seinem Lager zurückging, fand er
dort ein in braunes Papier eingewickeltes Päckchen und
lächelte. Der Junge mußte vergessen haben, ihm etwas davon
zu sagen. In dem Päckchen befanden sich Butterbrote, zwei oder
drei Äpfel und einige Orangen, ebenso ein Paar billiger Schuhe
für Rogan. Fallon aß etwas von den Früchten, legte sich
dann zurück auf seine Decken und starrte hinauf zu der
gewölbten Decke. Nach einer Weile folgte er schließlich
Rogans Beispiel und schlief ein.
      Als er diesmal erwachte, saß Rogan auf dem
Fußboden bei den Kisten und hatte einige der Waffen um sich herum
ausgebreitet. In der Hand hielt er ein Stück Schnur, das an einer
der Handgranaten befestigt zu sein schien. Dann stand er auf, trat
zurück und zog die Schnur während des Gehens straff.
    »Was hast du eigentlich vor?« unterbrach ihn Fallon.
      Rogan sah über die Schulter und grinste.
»Nur ein Experiment!« erklärte er. »Dies ist
nämlich eine gute Lösung, um die Handgranate durch
Fernzündung zum Explodieren zu bringen. Die Schnur wird am
Zünder

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