Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schrei in der Nacht

Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
nahm seine Liebe
überhand, und er griff nach ihr; seine Hände zitterten. In
diesem Moment aber erhoben sich mit einem plötzlichen Geknatter
Scheinwerfer über die Hügel und senkten sich auf den
schmutzigen Weg, der zum Haus führte. Fallon sprang auf die
Füße und sah hinaus in den Regen. Ein kleiner Wagen fuhr
durch das Tor und holperte über den Hof auf das Haus zu. Fallon
konnte erkennen, daß die Tür geöffnet wurde und Hannah
Costello im Lichtschein in der Tür stand.
      Es stieg jemand aus dem Wagen und ging auf sie zu.
Für einen Moment standen sie und sprachen miteinander, dann traten
beide ein, und die Tür wurde geschlossen.
      Das Mädchen ergriff Fallon heftig am Arm. »Was denkst du, wer es ist?« fragte sie furchtsam.
    Er schüttelte den Kopf und ging auf
die Leiter zu. »Irgend jemand!« Schnell kletterte er die
Leiter hinunter und hielt sie für Anne fest, als sie ihm folgte.
Sie gab ihm seinen Trenchcoat, er warf ihn über die Schulter und
meinte: »Wir werden besser hingehen, um nachzusehen.« Sich
an den Händen haltend, liefen beide durch den heftigen Regen zu
dem Haus.
      Für einen Augenblick verschnauften sie vor der
Tür. Von innen konnten sie Stimmen vernehmen, und plötzlich
schrie Johnny Murphy: »Ich werde dich umbringen, du dreckiger
Bastard.«
      Fallon riß die Tür auf und trat in den
Raum. Hannah stand am Herd mit einem Ausdruck finsterer
Entschlossenheit auf ihrem Gesicht. Murphy duckte sich mit einem
Feuerhaken in der Hand an dem Tisch. Patrick Rogan stand ihm
gegenüber.
      Fallon ging nach vorn, sein Mantel fiel zu Boden. Als
Rogan sich umdrehte, lag ein Schimmer von Wachsamkeit auf seinem
Gesicht, den er durch ein Grinsen auszulöschen versuchte.
»Sie sind es, Mr. Fallon?« brachte er heraus. »Ich
freue mich, daß ihr hier alle gut angekommen seid!«
      Drei Schritte vor ihm blieb Fallon stehen. »Was
willst du hier, Rogan?« fragte er ihn gefährlich kalt.
      Rogan antwortete nervös: »Ich habe eine
schreckliche Zeit durchgemacht – Sie werden es nicht glauben. Ich
verließ Castlemore auf einem Viehwagen. In der Nähe von
Stramore konnte ich bei Freunden für einige Tage bleiben, aber die
Durchsuchungen sind jetzt ungeheuer streng geworden, und meine Freunde
haben es mit der Angst zu tun bekommen.« Er schüttelte den
Kopf. »Sie haben mich rausgeschmissen, Mr. Fallon. Haben Sie
schon jemals so etwas gehört?«
      »Sie werden Sie genauso gern gehabt haben wie
wir Sie«, konnte Murphy sich nicht verkneifen zu antworten.
    Aber Rogan überhörte den
Einwurf. Seine Wangen waren hohl und unrasiert, und sein rechtes
Augenlid zuckte nervös. »Ich klaute diesen Wagen in
Stramore«, und scheinheilig fügte er hinzu: »ich
wußte, wenn ich es bis hierher schaffe, bin ich in
Sicherheit.«
      Hannah grunzte und schlurfte durch die Küche zu
dem Abwaschbecken, wo sie eilig ein paar Teller abzuspülen begann.
»Du kannst wieder gehen«, brummte sie. »Ich habe es
dir schon einmal gesagt. Ich würde dich nicht einmal abschneiden,
wenn sie dich henken.«
    Rogan drehte sich zu ihr um. »Um Himmels willen, Hannah.
      Sie würden doch nicht einmal einen Hund in dieser Nacht auf die Straße setzen.«
      »Hunde liebe ich«, erwiderte sie ruhig. »So, und jetzt raus mit dir, du Schlächter.«
      »Er wird nirgends mehr hingehen«, mischte
sich Fallon ein, »er wird jetzt das bekommen, was er schon lange
verdient hat.«
      Er machte einen Schritt nach vorn, und Anne schrie
schrill und laut auf. »Nicht, Martin, nicht!« Rogan sprang
zurück, furchtbare Wut auf dem Gesicht, und zog einen Revolver aus
der Tasche seines Regenmantels.
    Fallon griff nach seinem Handgelenk und
drückte die Waffe nach unten, so daß der Schuß in den
Boden ging. Für einige Augenblicke rangen sie miteinander, doch
dann konnte Fallon ihn packen und drehte ihn so, daß der kleine
Mann über seine Hüfte zu Boden stürzte. Rogan prallte
hart auf, und Fallon konnte ihm den Revolver aus der Hand stoßen.
Als er hinterherspringen wollte, packte Rogan seine Beine und zog ihm
die Füße weg. Fallon fiel gegen den Tisch. Der kleine Mann
rappelte sich auf und versetzte Fallon mit der rechten Faust einen
schweren Schlag unter den Rippenbogen. Ein furchtbarer Schmerz, der von
seiner Wunde ausging, durchfuhr Fallon und preßte einen Schrei
aus ihm heraus. In einem blutigroten Dämmerzustand schlug Fallon
blindlings auf Rogan ein und traf ihn mit einem heftigen Fausthieb auf
den Mund. Rogan wurde

Weitere Kostenlose Bücher