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Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sich dann wieder an Joe. »Noch eine Kleinigkeit, Joe, irgend etwas, eine offengelassene Stalltür, ein Köter, der auf meinem Land herumstreunt, irgend etwas von der Art —« Er blickte wütend zu der Kiste mit Rattengift. »Dann ist es aus. Verstanden?«
    »Ja, Sir«, flüsterte Joe. »Danke, Sir, Mrs. Krueger.«
    »Und vergiß ja nicht, daß es Mrs. Krueger heißt«, zischte Erich. »Jenny, ich wünsche nicht, daß die Kinder reiten, ehe ich zurückgekommen bin. Ist das klar?«
    »Ja.« Sie war mit ihm einer Meinung. Joe sah krank aus. Er hatte eine blaue Stelle auf der Stirn.
    Mark ging mit ihnen hinaus. »Im Kuhstall ist ein neugeborenes Kalb, Erich. Das ist der Grund, daß ich hier bin. Ich fürchte, ihr müßt auf Joe aufpassen. Er hatte gestern abend schon wieder eine Schlägerei.«
    »Warum zum Teufel prügelt er sich?« fragte Erich gereizt.
    Marks Gesicht wurde verschlossen. »Wenn du Leuten, die keinen Alkohol gewöhnt sind, ordentlich einschenkst, brauchen sie nicht groß einen Grund.«
    »Iß doch eine Kleinigkeit mit uns«, lud Erich ihn ein.
    »Man bekommt dich ja kaum mehr zu sehen.«
    »Ja, kommen sie«, murmelte Jenny.
    Sie gingen zum Haus.
    »Geht ihr bitte schon rein«, sagte Erich. »Mark, schenk uns einen Sherry ein, ja? Ich möchte noch schnell die Post aus dem Büro holen.«
    »Okay.«
    Mark wartete, bis Erich außer Hörweite war, und sagte dann schnell: »Zwei Dinge, Jenny. Ich habe die gute Nachricht mit dem Baby gehört. Herzlichen Glückwunsch. Wie fühlen Sie sich?«
    »Schon viel besser.«
    »Nun das andere. Ich muß Sie warnen. Es war sehr gütig von Ihnen, daß Sie Joe geholfen haben, seine Stelle zu behalten, aber ich fürchte, es war Freundlichkeit am falschen Platz. Er wird in Schlägereien verwickelt, weil er zu offen über seine Gefühle zu Ihnen spricht. Er betet Sie an, und die Typen, die mit ihm in den Kneipen herumhängen, ziehen ihn damit auf. Es wäre besser für Joe, wenn er weg wäre von dieser Farm.«
    »Auch von mir?«
    »Offen gesagt, ja.«

26
    Erich beschloß, selbst mit dem Cadillac zum Flughafen zu fahren und ihn dort zu lassen, bis er aus San Francisco zurückkam. »Es sei denn, du brauchst ihn für etwas Bestimmtes, Liebling?«
    Hatte die Frage einen sonderbaren Unterton? Als er das letzte Mal fort gewesen war, hatte sie den Wagen benutzt, um Kevin zu treffen. »Nein, ich brauche ihn nicht«, sagte sie ruhig. »Elsa kann alles besorgen, was wir benötigen.«
    »Hast du noch Vitamintabletten?«
    »Mehr als genug.«
    »Wenn du dich nicht gut fühlst, kann Clyde dich zum Arzt fahren.« Sie waren an der Tür. »Beth, Tina«, rief Erich. »Kommt und gebt Daddy zum Abschied einen Kuß.«
    Sie kamen angelaufen. »Bring mir etwas mit«, bettelte Beth.
    »Mir auch«, fiel Tina ein.
    »Oh, Erich, bevor du gehst, sag den beiden doch bitte, du möchtest nicht, daß sie reiten, bis du wieder da bist.«
    »Hm, ich weiß nicht. Joe hat sich bei mir entschuldigt.
    Er sagt, er weiß, daß er über die Stränge geschlagen hat.
    Er will sogar wieder zu seiner Mutter ziehen. Ich denke, es ist in Ordnung, wenn er den Mädchen weiter Stunden gibt. Aber nur, wenn du dabei bist, Jen.«
    »Ich möchte es lieber nicht«, sagte sie gelassen.
    »Irgendein bestimmter Grund?« Er zog die Augenbrauen hoch.
    Sie dachte daran, was Mark ihr gesagt hatte. Aber sie konnte einfach nicht mit ihm darüber sprechen.
    »Meinetwegen, wenn du sicher bist, daß kein Risiko besteht.«
    Er umarmte sie. »Du wirst mir fehlen.«
    »Du mir auch.«
    Sie ging mit ihm zum Wagen, den Clyde inzwischen vorgefahren hatte. Joe polierte ihn gerade mit einem weichen Lappen. Rooney stand ein paar Schritte weiter weg und wartete darauf, ins Haus zu kommen und mit ihr zu nähen. Mark war gekommen, um auf Wiedersehen zu sagen.
    »Ich ruf’ dich an, sobald ich im Hotel bin«, sagte Erich.
    »Es wird gegen zehn sein, hiesige Zeit.«
    Als sie zu Bett gegangen war, wartete sie darauf, daß das Telefon klingelte. Dieses Haus ist viel zu groß, dachte sie. Jemand könnte zur Vordertür, zur Tür an der Westseite oder zur Hintertür hereinkommen und die hintere Treppe hinaufschleichen, und ich hätte keine Chance, ihn oder sie zu hören. Die Schlüssel hingen im Büro. Sie wurden nachts fortgeschlossen, aber tagsüber war oft kein Mensch in dem kleinen Raum.
    Angenommen, jemand nahm einen Hausschlüssel, ließ ein Duplikat machen und brachte den Originalschlüssel ins Büro zurück? Man würde es nie merken.
    Warum mache ich mir

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