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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Sollte sie bloß Berichte für die Schublade schreiben? Sie vergeudete ihre Zeit, nichts anderes.
    *
    Eine Stunde später, Jens war gerade von seinem Briefing zurück, kam Lars Sønderstrøm in ihr Büro gestürmt. Seine überschäumende Energie stand in starkem Kontrast zu den zwei bedrückten Gestalten, die schweigend vor ihren Computern saßen.
    »Ich hab was hübsch Buntes für euch, das euch sicher aufmuntern wird«, sagte er gut gelaunt. »Leidet ihr an Frühjahrsdepression, oder was?« Er legte ein Foto auf Katrines Schreibtisch. »Das aktuellste Bild von Jim Hellberg. Und ich habe Joakim von Europol um Rückmeldung gebeten, falls sie das Telefon ausfindig machen, über das Robert van Bommel seine Verabredung mit Hellberg getroffen hat. Und Bingo! Die tüchtigen Holländer haben tatsächlich ein Telefon gefunden, von dem aus insgesamt drei SMS an eine Prepaidnummer in Dänemark geschickt wurden. Die erste am vorletzten Samstag aus Bommels Domizil außerhalb von Amsterdam, die zweite am Freitag aus dem Stadtzentrum. Die zweite Mitteilung wurde voraussichtlich irgendwo auf der Stadtautobahn nach Amsterdam beantwortet. Gehen wir mal davon aus, dass sie von Jim Hellberg kam, der auf dem Weg zu ihrer Verabredung war.«
    »Beeindruckend«, sagte Katrine.
    »In der Tat, aber das Beste kommt noch«, sagte Lars.
    »Und das wäre …?«, fragte Jens.
    »Das Beste ist«, sagte Lars und wedelte mit dem Zeigefinger durch die Luft, »dass die Holländer uns die SMS rübergeschickt haben.« Er legte ein Blatt Papier vor Katrine auf den Tisch. Die SMS waren in Englisch verfasst. Sie las sie durch und sah Lars Sønderstrøms breites Grinsen.
    »Mein Eisen ist heiß, ich muss dringend in dir kommen. B«,
las Katrine laut vor.
    »Holla«, sagte Jens.
    »Darauf hat Hellberg nicht geantwortet«, kommentierte Lars.
    »Und jetzt die zweite:
›Dein Schwanz ist zum Anbeißen – ein aufgerollter Pfannkuchen mit Sirup – den ich ablutschen will!‹
Die wird beantwortet mit:
›Nur für dich – du versautes Etwas!‹
«
    »Du hast recht«, sagte Jens. »Hübsch bunt.«
    »Also, entweder ist Jim Hellberg schwul und hat ein Verhältnis mit van Bommel. Oder wir haben es hier mit einem Code zu tun. Ich persönlich tendiere zu Letzterem, wenn man berücksichtigt, wer van Bommel vermutlich ist. Das wird in jedem Fall untersucht werden.«
    »Haben wir einen Codierungsexperten im Haus?«, fragte Katrine.
    »Da müssten wir den Geheimdienst PET um Unterstützung bitten. Aber lasst erst einmal sehen, was sonst noch kommt. Wir haben die Bewilligung für das Abhören von Jim Hellbergs Telefon bekommen. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass da was Großes geplant ist, wir wissen nur noch nicht, welche Rolle Hellberg dabei spielt. Wir bleiben aber an diesen beiden Nummern dran. Vielleicht öffnen sie uns noch ein paar andere Türen.«
    Katrine nickte.
    »Bist du übrigens ganz sicher, dass das Hellberg war, den du im Flieger gesehen hast?«, fragte Lars. »Laut Passagierliste war er nicht dabei.«
    Katrine sah sich den Mann auf dem Bild noch einmal genauer an, aber sie hatte sich nicht geirrt, sie war sich ganz sicher. »Das ist er«, sagte sie mit fester Stimme.
    »Dann benutzt er vermutlich falsche Identitäten«, schloss Lars. »Was ihn für uns noch interessanter macht.« Der große Mann drehte sich um und ging zur Tür. »Und ich freu mich schon darauf, wie der PET diese SMS interpretieren wird«, wieherte er auf dem Weg nach draußen.
    *
    Jens beobachtete Katrine aus dem Augenwinkel. Lange saß sie einfach nur da und schaute aus dem Fenster, dann drehte sie sich kurz zum Bildschirm und schrieb ein paar Sätze, ehe sie wieder aus dem Fenster schaute. Sie hatte allen Grund, frustriert zu sein, und er wollte nicht einmal versuchen, sie aufzumuntern. Dafür war sie nicht der Typ. Nur Melby konnte da helfen. Jens wollte sich später am Nachmittag erkundigen, was die Mordkommission getan hatte, um Majas Halbbruder ausfindig zu machen. Je nachdem, wie die Antwort ausfiel, würde er ihr davon erzählen oder nicht. Er hatte mehrere Stunden Vernehmungen hinter sich und schrieb jetzt die Berichte.
    »Ich glaube, ich fahre nach Hause und arbeite da weiter«, sagte sie unvermittelt. »Ich kann mich hier irgendwie nicht konzentrieren.«
    »Diese Wirkung habe ich oft auf Frauen«, sagte Jens. Katrine lächelte. »Glaubst du, dass sie wenigstens versuchen herauszufinden, wer der Halbbruder ist?«
    »Ja, bestimmt. Ich gehe davon aus, dass sie

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