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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Krankenversicherungskarte die einzigen Ausweise, die sie in der Handtasche bei sich gehabt hatte. Wenn ihr Entführer nur ihren Führerschein und die Versicherungskarte hatte, wusste er nicht, dass sie von der Polizei war. Den Trumpf konnte sie vielleicht zur richtigen Zeit zu ihren Gunsten ausspielen.
    Aber wo war ihr Handy? Katrine erinnerte sich, dass sie es auf dem Weg durch den Garten in die Hosentasche gesteckt hatte, nachdem sie mit ihrem Vater gesprochen hatte. War es noch da? Sie schob unauffällig eine Hand in die Hosentasche. Leer. Verdammt. Aber wenn dieser Mann es ihr abgenommen hatte, konnte sie damit vielleicht geortet werden. Sie musste Zeit gewinnen. Vielleicht waren ihre Kollegen schon auf dem Weg.
    Der Mann warf einen Blick auf den Führerschein und sah sie an. »Katrine Darling Wraa«, sagte er. »Was hattest du bei Christian Letoft zu suchen?«
    Er wollte etwas von ihr. Sie wusste etwas, das wichtig für ihn war. Deswegen hatte er sich die Mühe gemacht, sie hierherzubringen. Darum ging es also. Das war die Ware, die sie für ihre Freilassung eintauschen sollte.
    »Wer sind Sie, und warum bin ich hier?«, fragte sie mit fester Stimme und streckte sich, um zu demonstrieren, dass sie keine Angst hatte.
    »O nein«, sagte er, »so funktioniert das nicht. Ich habe dich etwas gefragt!«
    »Ich arbeite für die Polizei und war bei Christian Letoft in Zusammenhang mit einem Fall, in dem wir ermitteln«, sagte Katrine.
    »Mir ist klar, dass du von den Bullen bist«, sagte der Mann, ohne eine Miene zu verziehen. »Was ist das für ein Fall, in dem du ermittelst?«
    Verdammt!, dachte Katrine. Er wusste es. Damit war dieser Mann noch gefährlicher für sie. Außerdem schien er sich recht sicher in seinem Versteck zu fühlen. Ihm musste doch klar sein, wie riskant es war, eine Mitarbeiterin der Polizei zu entführen. Sie würden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu finden. Falls … Für einen Augenblick verlor sie allen Mut. Wann würde ihr Verschwinden überhaupt bemerkt werden? Und gab es Spuren, die zu ihr führten? Ja, es gibt immer Spuren, sie werden mich schon finden, dachte sie. Und sollte ihr Handy hier irgendwo sein, waren sie wahrscheinlich schon unterwegs. Vielleicht lagen sie schon draußen auf der Lauer und stürmten gleich das Gebäude.
    Sie musste ihn davon überzeugen, dass ihre Kollegen von ihren Ermittlungsschritten wussten.
    »Es geht um den Mord an Maja Jensen. Sie war die Schwester von Christian Letoft.«
    Der Mann reagierte nicht auf die Information, kam aber schnell mit seiner nächsten Frage. »Und worüber wolltest du mit Christian Letoft reden?«
    Er versucht immer noch herauszukriegen, wie viel ich weiß, dachte Katrine. Worum geht es hier eigentlich?
    »Wir wissen, dass Christian Letoft an einer Brandstiftung mit Todesfolge beteiligt war«, sagte Katrine. »Eine Frau ist damals ums Leben gekommen. Und auch seine Schwester ist verbrannt. Darüber wollten wir mit ihm reden.«
    Der Mann wirkte skeptisch. Diese Antwort hatte er offensichtlich nicht erwartet. Katrine konnte sehen, dass er überlegte, welche Konsequenzen das für ihn hatte.
    Sie versuchte, sein Zögern zu nutzen. Konnte sie ihn verunsichern? Ihn dazu bringen, einen Fehler zu begehen?
    »Sie sind sich schon im Klaren darüber, dass meine Kollegen bereits auf dem Weg hierher sind, oder?«, sagte Katrine. »Die Entführung eines Polizeibeamten ist eine ernste Angelegenheit.«
    Der Mann schnaubte verächtlich. »Vergiss es«, sagte er. »Niemand weiß, wo du bist. Dein Handy liegt in 50 Metern Tiefe im Øresund. Tut mir leid, aber die werden dich niemals finden.«
    Der Mann ging zur Tür. Er drehte sich um und sah Katrine an, als wäre sie eine Ameise, die er gleich unter seinem Absatz zermalmen wollte.
    »Ach ja, und deinem Auto geht es auch nicht sehr gut. Wir kennen einen zuverlässigen Schrotthändler, der sich solcher Wagen annimmt, ohne Fragen zu stellen. Vorausgesetzt, die Bezahlung stimmt. Aber …«, er zog die Schultern hoch und ließ den Blick langsam über ihren Körper wandern, »du wirst eh keine Verwendung mehr dafür haben.«
    Mit diesen Worten ging er aus dem Raum, schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie.
    Dann ging das Licht aus, und Katrine saß wieder im Dunkeln.
    Verdammt. Ihr Handy war tot und ihr Auto verschrottet. Wie sollten sie sie so finden? Außerdem war er nicht allein. Er hatte »wir« gesagt.
    Verzweiflung machte sich in Katrine breit. Dieser Riesenkerl und Jim

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