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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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bereits zu spät, und sie hat es nicht mehr nach draußen geschafft.«
    »Und warum unter der Autobahnbrücke am Bispeengbogen?«, fragte Katrine. »Wie kommt ein Mann wie er auf so eine Idee?«
    »Ein Mann wie er?«, fragte Bistrup polemisch. »Nur weil er Psychologe ist, muss er nicht besser als alle anderen sein.«
    »Natürlich nicht«, sagte Katrine und ignorierte Bistrups triumphierenden Gesichtsausdruck. »Aber Sie müssen mir ja wohl recht geben, dass es ziemlich extrem ist, einen anderen Menschen zu verbrennen. Die meisten Menschen haben eine natürliche Hemmschwelle, einen menschlichen Körper anzuzünden, so dass sie so eine Tat niemals begehen könnten. Außer man war früher schon einmal in einer ähnlichen Situation und weiß, dass sich mit Feuer gewisse Probleme lösen lassen …«
    »Er hat keine Akte«, sagte Jens, »Aber das schließt natürlich nicht aus, dass er nicht hinter irgendeiner ungelösten Straftat steht. Brandstiftungen haben eine sehr niedrige Aufklärungsrate.«
    »Sollten wir uns nicht auf das konzentrieren, was wir haben?«, fragte Bistrup. »Es bringt doch nichts, in der Vergangenheit zu graben, so interessant die auch sein mag. Vielleicht hat er als kleiner Junge mit Streichhölzern gespielt und ins Bett gepinkelt. Der Mann belügt uns, was seinen Besuch im Bordell angeht, und auch das mit dem Auto ist eine Lüge. Außerdem hat er kein Alibi … Wie vertrauenswürdig macht ihn das? Mit dem sind einfach die Pferde durchgegangen. Irgendetwas ist zwischen den beiden passiert, er hat sie geschlagen, ist in Panik geraten und hat dann versucht, alle Spuren zu beseitigen. Und wie macht man das möglichst effektiv? Man steckt den ganzen Scheiß an! Erinnert euch: Vor gar nicht langer Zeit hatten wir hier einen Typen, der eine junge Frau vergewaltigt und ermordet hat. Seine DNA war überall zu finden und konnte klar zugeordnet werden. Er stritt während des Verfahrens jede Schuld ab und beteuert noch heute, nichts damit zu tun zu haben. Es gibt einfach Leute, die der Tatsache nicht ins Auge blicken und eingestehen können, was sie getan haben. Sie leugnen bis zu ihrem Todestag, um ihr Gesicht nicht zu verlieren! Der hier verhält sich genauso. Das spüre ich.« Er kratzte sich an der Nasenspitze.
    »Ich kenne auch so eine Geschichte«, sagte Katrine. »Erinnert ihr euch an den Fall vor ein paar Jahren in Nord-Seeland? Ein Unschuldiger saß acht Wochen in Untersuchungshaft. Man beschuldigte ihn des Mordes an einer jungen Frau.« Jens nickte. Katrine fuhr fort: »Aus seinen Telefondaten ging hervor, dass er sich zur Tatzeit im Bereich des Tatorts befunden hatte, was er leugnete. Und warum? Weil er nicht wollte, dass seine Frau erfuhr, dass er sich angewöhnt hatte, in der Gegend herumzufahren und sich junge Mädchen in Bikinis anzuschauen … Lieber wollte er weiter leugnen – und saß dafür acht Wochen ein!«
    Torsten schüttelte den Kopf.
    »Nehmen wir einmal an«, sagte sie weiter, »dass Asger Dahl tatsächlich als Letzter im
Salon S
war und sein Wagen am Israels Plads und nicht in Frederiksberg gestohlen wurde. Vielleicht hat er sich seine seltsame Erklärung auf seinem nächtlichen Spaziergang nach Hause für seine Versicherung ausgedacht. Vermutlich hat er den Diebstahl in Frederiksberg angegeben, um nicht erklären zu müssen, was er am Israels Plads zu suchen hatte.«
    »Ich will nicht mehr darüber diskutieren«, sagte Bistrup. »Lasst uns Polizisten die Polizeiarbeit machen, dann lassen wir euch Psychologen auch euren Kram selber machen.«
    »Und das Motiv?«, fragte Katrine scharf. »Was soll er für ein Motiv gehabt haben?«
    »Wir müssen ja ohnehin noch ermitteln, wie seine Beziehung zu Frauen war. Sein Ehefrau befragen, frühere Bekanntschaften … Muss ich Ihnen das wirklich erklären? Das sollte doch zum Grundwissen jedes Psychologen gehören.«
    »Und wo hatte er das Benzin her?«, fragte Katrine.
    »Reservekanister im Kofferraum?«, vermutete Bistrup und zuckte mit den Schultern.
    »Sorry, aber wer fährt denn heutzutage noch mit einem Reservekanister herum?«, fragte Katrine.
    »Okay, lassen wir die Spekulationen«, sagte Jens entschieden und sah zu Torsten Bistrup, der Katrine zornig musterte. »Wir können ihn nicht gehen lassen, das ist vollkommen klar. Aber wir müssen einen Plan machen. Torsten, ihr kümmert euch unten um alles rund um Dahl. Nach der Routineuntersuchung im Rechtsmedizinischen Institut muss er gefilmt werden, damit wir die Aufnahmen mit dem

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