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Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Titel: Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Seidel
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Mitarbeiter, um deren stetig steigende Zahl an Bestellungen zügig abarbeiten zu können.
    Das Unternehmen musste also auch als attraktiver Arbeitgeber bekannt werden. Mit ihrer Abteilung kümmert sie sich um den Mitarbeiter-Newsletter »Die Zalando News« und das Intranet – und eben auch das »Employer Branding«: Zalando wird jetzt als coole Job-Marke inszeniert, an Hochschulen und bei Recruiting-Events überall auf der Welt, damit die jungen, hungrigen Marketing- und vor allem IT-Nachwuchskräfte nach Berlin kommen. Denn von diesen heiß begehrten Experten hat auch Zalando noch zu wenige.
    Damit die Mitarbeiter bleiben, wenn sie denn schon mal da sind, haben Schaarschmidt und Kollegen diverse Aktivitäten aufgelegt – vor allem für jene, die nicht Deutsch sprechen. Neulinge bekommen einen Mentor, der ihnen das Unternehmen und seine Kultur näherbringt. Und wenn nötig, begleitet jemand den Amerikaner, Spanier oder Finnen auch zu Behördengängen aufs Bezirksamt – denn nicht in jeder Amtsstube der deutschen Hauptstadt ist man der englischen Sprache mächtig. Zalando arbeitet somit an einer firmeneigenen Willkommenskultur. Die sich herumsprechen möge, damit immer neue Mitarbeiter aus aller Welt kommen.
    Wie sieht sie denn nun aus, die Zalando-Kultur, in der es fast nur das »Du« und praktisch gar kein »Sie« gibt? »Wir sind locker, offen und direkt, wir sind hilfsbereit, neugierig und immer in Bewegung. Egotrips sind verpönt.« Es klinge zwar etwas altmodisch, aber der alte Spruch »Feste feiern und feste arbeiten« passe durchaus auch auf Zalando. Etwa beim Sommerfest oder der Weihnachtsfeier – 2012 mit einer halbstündigen Modeschau von Mitarbeitern. Als ihre Abteilung allerdings einmal zu Ostern auf die Idee kam, Schokoladeneier zu verstecken, von denen einige auch noch Gewinne versprachen, brachte das fast einen Teil der Zalando-Maschine ins Stocken. »Die Kollegen vom Kundenservice waren so begeistert, dass sie sofort Ostereier suchen gingen. Leider waren dann kurzzeitig zu wenig Leute an den Telefonen und Rechnern, allerdings nur sehr kurzzeitig.« Problemlos lief es dagegen bei der Berliner Firmen-Staffel: 80 Zalando-Teams – mit jeweils fünf Startern – waren 2013 dabei, jeder Teilnehmer rannte fünf Kilometer für seine Firma.
    Tempo ist auch sonst im Unternehmen angesagt: »Wir beginnen Sitzungen nicht mit irgendwelchen Witzchen, um warm zu werden, sondern wir kommen sofort zum Thema.« So präsentieren sich die meisten Zalando-Leute quer durch alle Hierarchiestufen tatsächlich auch ihren Gesprächspartnern: Nach außen – nicht nur bei der Kleidung – für ein Großunternehmen ungewöhnlich locker, im Gespräch aber sofort beim Thema und sehr pragmatisch an der Aufgabe dran.
    Das merken auch Anfänger sofort: »Wir haben hier so viel Arbeit, dass Neulinge gleich am ersten Tag eine Aufgabe bekommen. Eine Woche lang das Umfeld kennenlernen – das funktioniert bei uns nicht.«
    Und wie äußert sich die Offenheit? »Jeder kann jeden Mitarbeiter ansprechen, wenn er oder sie eine Frage hat, auch die Geschäftsführer haben immer offene Türen.«
    Und dann gibt es noch die »Speakers Corner«: Ein Mitarbeiter aus der Leitungsebene referiert nach Aktualität oder Bedarf der Mitarbeiter über ein Thema. Anschließend kann jeder alles fragen – und vor allem sieht jeder Teilnehmer der Speakers Corner mal das Gesicht dessen, der im immer größer werdenden Unternehmen für das Thema die Verantwortung trägt. Logistik, Technologie oder »strategische Markenausrichtung« sind solche Themen. Bei der Vorstellung der eigenen Nobel-Marke Emeza kamen 140 Mitarbeiter, das war bisher der Rekord.
    Ob da wirklich offen diskutiert wird? »Ja, wird es. Ganz sicher. Als die drei Geschäftsführer in der Speakers Corner waren, hatten wir uns das auch gefragt. Aber dann war das Gespräch ganz anders als erwartet, die Mitarbeiter haben kein Blatt vor den Mund genommen. So stellen wir uns die Zalando-Kultur vor.«
    Und Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsabläufe seien weiterhin hoch willkommen. »Das geht weit über das übliche betriebliche Vorschlagswesen in anderen Unternehmen hinaus.« Zur Bezahlkultur indes äußert sie sich nicht. Ein Extra allerdings gibt es bei Zalando, das kein anderer Start-up der deutschen Hauptstadt in dieser Art bieten kann: 40 Prozent Mitarbeiter-Rabatt auf alle Waren aus dem Shop!
    Die kritische Stelle des Systems: Die Logistik
    David Schröder steht auf einer dieser

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