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Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Konflikten in Bärs Bekanntenkreis. Er gibt zu, von Zeit zu Zeit mit Bär gestritten zu haben, meint aber, das gehöre zu einer Ehe. Guido Bär war übrigens die Hausfrau, wenn man das so nennen darf; der Tierarzt kann kaum ein Spiegelei braten und sagt, ohne Guido werde er im Chaos versinken. Vorläufig sorgt aber seine Schwester Marketa für ihn, eine Anwältin aus Winterthur. Manchmal spricht sie sogar für ihn, denn er ist wirklich ein sehr schweigsamer, oder besser wortkarger Mensch, der am liebsten nur mit ja und nein antwortet. Das Gespräch mit ihm war einseitig und ermüdend, und das einzige greifbare Resultat ist dieses Stück Papier hier. Es ist eine Kopie von Guido Bärs Testament, das Pavel Beniak als Alleinerben einsetzt.“
    „Womit wir auch noch ein klassisches Motiv hätten, meine lieben Kollegen.“ Peter Pfister strahlte. „Möglichkeit, Mittel und Motiv, alles passt zu Beniak. Warum hast du ihn nicht gleich verhaftet, Chef?“
    „Weil ich Zweifel habe, Peter, und zwar ernsthafte. Das Ganze ist mir zu einfach, und Beniak scheint mir kein geldgieriger Mensch zu sein, womit das Motiv ins Wasser fallen würde. Wir müssen auf jeden Fall herausfinden, wie viel Geld Bär zu vererben hatte, und in welcher finanziellen Situation sich Beniak und sein Geschäft befinden. Angela, das übernimmst am besten du, du hast die nötigen Verbindungen.“
    Gody Kyburz schaute in die Runde. „Noch etwas?“ Alle schüttelten den Kopf. „Gut, dann werden Nick und ich jetzt die Medien informieren. Wir haben zwar nicht viel zu sagen, aber wir sagen es trotzdem. Ihr könnt für heute Feierabend machen, wir treffen uns morgen um zehn Uhr wieder und planen das weitere Vorgehen. Bitte lest beim Frühstück die Sonntagszeitungen, damit ihr schon vor der Sitzung wisst, wie es mir geht.“
    „Dass der Mann sich nie daran gewöhnt“, wunderte sich Urs Meierhans, nachdem die Chefs den Raum verlassen hatten. „Schliesslich gehört die Pressearbeit zu seinem Job, und er wird dafür bezahlt.“ Er packte seine Unterlagen zusammen und ging zur Tür.
    „Natürlich gehört es zu seinem Job, aber er hasst diesen Teil eben.“ Angelas Stimme hatte einen bitteren Unterton. „Er hat recht, wenn er den Hyänen von der Presse nicht traut.“

    „Haben Sie schon einen Verdächtigen?“
    „Wir stehen noch ganz am Anfang, meine Damen und Herren. Wir werden Sie informieren, sobald sich neue Entwicklungen ergeben. Vielen Dank.“
    „Das Opfer war schwul, nicht wahr? Suchen Sie im Milieu?“ – „Ist es eine Beziehungstat?“ – „Handelt es sich um einen Raubüberfall?“ – „Wie schnell erwarten Sie Resultate?“ – „Kann man sich im Aargau überhaupt noch sicher fühlen?“
    Die Fragen der Medienvertreter hörten auch dann nicht auf, als der Pressesprecher der Aargauer Kantonspolizei sich erhob und zusammen mit Kripochef Kyburz und dessen Stellvertreter Baumgarten zur Tür hinter dem Podium ging.
    „Ermitteln Sie auch im Umfeld der Kulturschaffenden?“ Steff Schwagers Stimme übertönte das Geschwätz seiner Kolleginnen und Kollegen.
    Nick Baumgarten wandte sich um, bevor er die Türe hinter sich zuzog. „Wir schliessen nichts aus, Herr Schwager, aber wir lassen uns die Ermittlungstaktik nicht von den Medien vorschreiben.“
    Autsch, das war deutlich, dachte Steff, er ahnt wohl, dass ich ihm zu nahe gekommen bin mit Angela. Nick Baumgarten und er waren seit Jahren gute Freunde, und obwohl der Journalist fast immer auf Granit biss, wenn es um heisse polizeiliche Informationen ging, gab es doch ab und zu einen Hinweis, den die Aargauer Zeitung etwas früher erhielt als die Konkurrenz. In seinen Tagträumen sah Steff sich als 'embedded journalist', einer, der direkt der Truppe angegliedert war, so wie bei der US-Armee im Irak. Soweit war die Aargauer Kantonspolizei natürlich noch nicht, aber er arbeitete daran. Er beschloss, in diesem Fall selbständig zu recherchieren; mit hoher Wahrscheinlichkeit würde er Informationen finden, die die Polizei nicht oder erst später aufdeckte. Das würde ihn in eine gute Verhandlungsposition versetzen, und dann sah man weiter.
    Er wählte eine Nummer auf seinem Smartphone. „Cuno, guten Tag, hier Steff Schwager. Du hast nicht zufällig etwas Zeit für mich? Ich bereite eine heisse Story für die Sonntagsausgabe vor, und ich brauche dringend zusätzliches Material. – Gleich jetzt? Ja, natürlich helfe ich dir, die Flasche St. Emilion zu leeren, mit Vergnügen sogar. – Nein, es ist

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