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Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Eine nicht sehr schmeichelhafte Beschreibung der Figur, aber ich amüsierte mich köstlich bei der Lektüre. Ich schrieb Guido Bär einen Brief, in dem ich ihm zu der fantasievollen Ausgestaltung des Charakters gratulierte, und er bedankte sich. Natürlich bezog sich die Geschichte nicht auf mich oder auf ihn, obwohl die Leser, und vor allem die Leserinnen, immer davon ausgehen, dass ein Autor autobiografische Geschehnisse verarbeitet.“ Von Ottenfels machte eine kleine Pause. „Sie auch, nicht wahr? Sonst hätten Sie mir diese Frage nicht gestellt.“
    „Ich kann es nicht ganz abstreiten, denn es gibt erstaunliche Parallelen zwischen diesem Roman und der Realität.“ Angela fühlte sich ertappt.
    Von Ottenfels lachte. „Frau Kaufmann, sie setzen auf das falsche Pferd, wenn Sie an etwas Ähnliches wie späte Rache glauben. Ich habe einen ausgeprägten Sinn für Humor, und man kann mich nicht beleidigen, schon gar nicht mit einer erfundenen Figur. Sie verschwenden Ihre Zeit, wenn Sie in den Texten eines Schriftstellers nach Hinweisen auf reale Begebenheiten suchen; es lohnt sich nicht. Geniessen Sie das Buch doch einfach als das, was es ist: eine gut erzählte, spannende Geschichte, nicht mehr und nicht weniger.“

    „Nein, Rausschmeisser haben wir keine, aber wir sind schon sehr sicherheitsbewusst an einem solchen Anlass.“ Mark Rushford erklärte Peter Pfister, wie er und seine Mitarbeiter dafür sorgten, dass Unberechtigten kein Zutritt gewährt wurde. „Die Einladungskarten werden mit der Liste verglichen; wenn wir Zweifel haben, bitten wir um einen Identitätsnachweis. Das gilt auch für diejenigen Gäste, die ihre Karten vergessen haben. Meine Leute sind gut geschult in diesen Dingen, sie sind höflich und gleichzeitig bestimmt. Es gibt eigentlich nie Probleme.“
    Das Wort 'eigentlich' war ein deutlicher Hinweis für Peter. „Gab es am Freitag Probleme?“
    „Nicht direkt mit der Sicherheit, aber der Mitarbeiter, der die VIP-Gäste begrüssen sollte, war nicht immer präsent, wenn man ihn brauchte. Die Gäste mussten zum Teil beim Eingang warten, und das ist immer schlecht.“
    „Wie heisst dieser Mitarbeiter, und wo war er während dieser Zeit?“
    „Er beschäftigte sich vermutlich zu lange mit einzelnen Personen, begleitete sie an ihre Plätze oder liess sich ablenken, auf jeden Fall blieb er nicht vorne, wie es vereinbart war. Sein Name ist Anatole Scheidegger, vielleicht kennen Sie ihn, er ist ein bekannter Schriftsteller. Wir hatten um halb sechs Uhr eine Besprechung mit dem ganzen Team, danach wusste jeder, wo sein Platz war und welche Aufgaben er zu erfüllen hatte. Theoretisch zumindest.“
    „Wann trafen die Gäste ein?“
    „Zwischen halb sieben und halb acht Uhr, die meisten kamen pünktlich um sieben. Das war der Zeitpunkt, an dem alle an ihrem Posten waren, ausser Anatole.“
    „Haben Sie ihn später nochmal gesehen?“
    „Ja, natürlich, und ich habe ihm meine Meinung deutlich gesagt. Er wird von der Bank bezahlt, deshalb kann ich ihn nicht feuern, aber unzuverlässige Mitarbeiter werden von mir genau einmal eingesetzt.“
    Peter Pfister nickte verständnisvoll. „Ich weiss, wie das ist, glauben Sie mir. Gab es noch andere Vorkommnisse an diesem Abend?“
    Mark Rushford überlegte und schüttelte dann den Kopf. „Nein, sonst lief alles nach Plan. Sagen Sie, warum wollen Sie das alles wissen? Hat es etwas mit dem Mord an diesem anderen Schriftsteller zu tun?“
    „Reine Routine, Herr Rushford, wir überprüfen nur Zeugenaussagen. So ist die Polizeiarbeit eben, wissen Sie. Danke für den Kaffee.“

    „Um die Mittagszeit trinke ich gerne ein Glas Weisswein oder Champagner“, kündigte Sabine Scholl an, als sie ihre Besucher in den Salon führte. „Darf ich Ihnen auch etwas anbieten?“
    Nick kam in Versuchung, aber Angela verneinte für beide. „Danke, für uns nur Wasser, bitte. Wir wollen Sie auch nicht lange stören.“
    „Ach, Sie stören überhaupt nicht, ich bin froh um Ihre Gesellschaft! Meine Stella musste nämlich heute Vormittag operiert werden, und ich warte auf den Anruf von der Klinik, ob alles gut gegangen ist und wann ich sie abholen kann. Sie sind also die Tochter von Franz Kaufmann? Mein Mann und er kennen sich schon ewig, wir sind eng befreundet, wissen Sie.“ Angela erinnerte sich, dass der Kardiologe und ihr Vater Mitglieder der gleichen Studentenverbindung waren, aber ob die Freundschaft weiter ging war fraglich. Sie kannte das Phänomen: die Leute

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