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Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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werde ich nicht beantworten.“ Er lachte wieder und stand auf. „Über Löhne geben wir keine Auskunft, auch wenn wir sonst den ganzen Tag über Geld reden. Danke für Ihren Besuch, und bitte rufen Sie mich an, wenn ich weiter behilflich sein kann. Auf Wiedersehen.“

    „Scheidegger hat also am Freitagabend gearbeitet, wenn ich das richtig verstehe.“ Schon wieder eine Enttäuschung für Gody, Nick und das Team, weil eine weitere Spur ins Leere lief. Sie blätterten in den Unterlagen, die Angela kopiert hatte.
    „Zumindest war es so geplant“, sagte Angela, „ob und wie lange er dort war, wissen wir noch nicht. Die Gäste und der Event-Manager können uns Auskunft geben. Es sind ein paar Namen dabei, die wir bereits kennen: Sabine Scholl war da, ebenso Cuno von Ottenfels, Finanzdirektor Vögtli, Bildungs- und Kulturdirektorin Brugger, ein Ständerat und mindestens zwei Nationalrätinnen, sowie Maggie Truninger, alle jeweils mit Begleitung.“
    „Die Politikerinnen und Politiker lassen wir schön weg“, unterbrach Gody, „erstens kennen sie wahrscheinlich den Betreffenden gar nicht, und zweitens wirbeln wir damit nur unnötig Staub auf.“
    „Einverstanden, obwohl Frau Brugger Scheidegger eigentlich kennen müsste, schliesslich leitet sie das Kulturdepartement“, sagte Nick. „Aber mit Richard Wiedmer vom Herzberg darf ich reden, das hast du versprochen.“
    „Ja, wenn es unbedingt sein muss. Ich rufe ihn gleich nachher an. Wie geht es weiter?“ Gody war ungeduldig, die Presse sass ihm im Nacken, und er konnte immer noch keinen Verdächtigen präsentieren.
    Nick fragte sich innerlich, wie viel Sinn diese ganze Übung machte. Natürlich musste Scheideggers Alibi überprüft werden, aber wenn die Angaben der Bank stimmten, standen sie wieder auf Feld eins. Trotzdem, er durfte noch nicht aufgeben; Angelas Intuition war normalerweise gut. Er glaubte ihr, wenn sie das Gefühl hatte, Scheidegger sei zu gut vorbereitet gewesen auf ihre Fragen. „Wir teilen uns auf. Peter, du gehst zur Agentur von Mark Rushford und lässt dir den Einsatz von unserem Dichter am Empfang erklären: wer, wo, wann und alles was dazu gehört. Er soll dir auch eine Liste des übrigen Personals geben, vielleicht wissen die etwas. Angela und ich kümmern uns um Ottenfels, Truninger und Scholl, wobei ich bei Frau Scholl gerne persönlich vorbeischauen würde, die anderen machen wir telefonisch.“ Er überlegte einen Moment lang, dann entschloss er sich zu sagen, was er dachte. „Wenn wir bis heute Abend keinen Hinweis darauf haben, dass Anatole Scheidegger irgendwo anders war als an der Verleihung des Kunstpreises, lassen wir ihn fallen. Dann müssen wir wieder von vorn anfangen, auch wenn es immer schwieriger wird. Ich bin deshalb so skeptisch, weil ich beim besten Willen kein Motiv erkennen kann, genau wie bei Beniak. Aber wir machen weiter bis heute Abend.“

    „Guten Tag Herr Baumgarten. Haben Sie Fortschritte gemacht?“
    „Es geht so, Herr von Ottenfels, wir arbeiten daran. Wir überprüfen gerade die Aussagen eines Zeugen, und Sie können uns hoffentlich helfen. Sie kennen Anatole Scheidegger?“
    „Selbstverständlich kenne ich ihn.“ Wenn Nick persönlich statt telefonisch mit von Ottenfels gesprochen hätte, wäre ihm das befriedigte Nicken seines Gesprächspartners aufgefallen.
    „War er am Freitagabend in Holderbank, an der Verleihung des Kunstpreises?“
    „Oh, da stellen Sie mir aber eine schwierige Frage, Herr Baumgarten. Sie scheinen erfahren zu haben, dass ich dort war, aber Anatole? Wissen Sie, man sieht sich so oft in unserem Kreis, man kann die Anlässe kaum mehr auseinander halten. Und so viele Leute! Aber warten Sie, ich meine mich zu erinnern, dass ich ihn in der Tat gesehen habe, es muss spät gewesen sein, nach dem Essen, oder vielleicht zwischen Hauptgang und Dessert, da gab es eine längere Pause. Nein, präziser kann ich beim besten Willen nicht sein, tut mir Leid. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Spürnase, lassen Sie nicht locker.“
    „Einen Moment noch, Herr von Ottenfels, meine Mitarbeiterin Angela Kaufmann hat eine Frage an Sie. Ich verbinde.“
    „Wie kann ich helfen, Frau Kaufmann?“
    „Haben Sie die Kriminalromane von Guido Bär gelesen, Herr von Ottenfels?“
    „Vielleicht nicht alle, aber den einen oder anderen, ja. Warum fragen Sie?“
    „Weil es einen Roman gibt, in dem der Präsident des Kuratoriums vorkommt.“
    „Ja, natürlich, 'Der Tod trinkt mit', ich erinnere mich.

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