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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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erstarrt.
    Giaco brachte kein Wort heraus.
    "Die Kiste, das war ein Sarg. Und in einen Sarg passt auch ein lebendiger Mensch hinein!"
    Giaco starrte sie an und verstand. Er fuhr herum, wobei sein Sessel mit einem Poltern nach hinten fiel. "Verdammt. Wir müssen die nächste Fähre erwischen!", schrie er und rannte los.
    *
    Der Kapitän drosselte die Geschwindigkeit. Schröder spürte in seiner Kiste, wie der Aliscafo absank, bis seine Tragflächen unter der Wasseroberfläche verschwunden waren. Jetzt sah er wie ein ganz normales Kajütboot aus.
    Draußen lag der Hafen von Milazzo. Das Schiff legte ruhig an und wurde am Holzsteg vertäut. Nachdem die Passagiere an Land gegangen waren, beugte sich der Kapitän hinab und redete in gebrochenem, aber gut verständlichem Deutsch zu ihm:
    "Sie heißen Reinhard, nicht wahr?"
    "Ja, das stimmt."
    "Reinhard, man wird Sie nun an Land bringen und auf einen Lastwagen laden. Dieser Lastwagen wird sie nach Messina fahren, zu einem Freund. Er spricht kein Deutsch, aber Sie ein wenig Italienisch?"
    "Ein wenig, ja", flüsterte Schröder in die dunkle Leere seiner Kiste hinein.
    "Gut! Damit Sie ihren Kontaktmann erkennen und Vertrauen zu ihm gewinnen, denken Sie sich jetzt ein Kennwort aus, möglichst in Italienisch. Wir werden es telefonisch übermitteln. Wenn Sie ankommen, wird er Sie mit diesem Kennwort begrüßen."
    Schröder überlegte. Ihm gingen seine Bergtouren durch den Kopf. "Spigolo giallo!", sagte er und sah nach oben, wo er einen Schlitz im Deckel fixierte, durch den das Licht an seine Augen drang.
    "Spigolo giallo? Gelbe Kante, was bedeutet das?"
    "Es ist einfach nur ein Kennwort."
    "Ok. Ich hoffe, es wird Ihnen Glück bringen. Leben Sie wohl!" Ein paar Männer kamen und trugen die Kiste hinaus. Sie gingen den Steg hinab bis zu der Bar, in der sich Giovanna nach Schröder erkundigt hatte. Dort stand ein kleiner Pritschenwagen. Die Träger und ein weiterer Mann, anscheinend der Fahrer des Wagens, hoben ihn samt seinem Holzverschlag wild diskutierend  auf den Aufbau. Dann wurde seine Kiste festgezurrt. Die Männer scherzten miteinander und unterhielten sich, so dass für Schröder die Zeit nicht vergehen wollte. Endlich fuhr der Wagen los.
    Die Fahrt war alles andere als angenehm. In jeder Kurve wurde er hin und her geschleudert. Er konnte die Zeit nicht abschätzen, die sie nun schon unterwegs waren. Aber jetzt hatte der Wagen gehalten. Der Fahrer rangierte. Dann hörte Schröder die Hupe.
    Er konnte nichts erkennen, denn die Umrandung der Ladefläche war zu hoch. Er hörte ein Knarren. Jemand klopfte auf den Deckel. Mehrere Hände zerrten an der Kiste. Er wurde weggetragen. Nachdem er abgestellt worden war, entfernten sich die Träger. Durch einen kleinen Schlitz konnte er zwei Hosenbeine sehen, die neben ihm stehen blieben. Der Deckel wurde geöffnet.
    "Spigolo giallo", sagte ein dunkelhäutiges Gesicht, in dessen Mitte ein buschiger Schnurrbart wucherte. Eine Hand streckte sich Schröder entgegen. Schröder nahm sie dankend an und verließ sein transportables Versteck.
    Der kleine untersetzte Mann führte Schröder in sein Haus. In einer karg eingerichteten Küche bot der Sizilianer Schröder einen Holzstuhl an. Sogleich ging er an einen alten Küchenherd und füllte eine Espressokanne mit Kaffee und Wasser. Dann sah er Schröder fragend in die Augen und deutete mit dem Zeigefinger seiner Hand auf die Kanne, die er in der anderen Hand hielt.
    Schröder nickte.
    Sie sprachen miteinander, obwohl es schwierig war, sich zu verständigen.
    "Michele", sagte der Mann und bohrte den Zeigefinger in seinen weichen Bauch hinein. Er stellte zwei kleine Tassen mit Untertellern und Löffeln auf den Tisch und eine große Zuckerdose. Das Wasser kochte.
    "Ah!", stieß Michele hervor. Er bewegte sich zum Herd, schaltete den Strom ab und nahm ein Tuch von einer Stange, das er sorgfältig um seine Hand wickelte. Er griff mit dem provisorischen Wärmeschutz nach der Kanne und kam zum Tisch. Sogleich strömte das würzige Aroma durch den Raum. Michele schenkte ein. Mit lachendem Gesicht und ununterbrochener Geschwätzigkeit schüttete er den vierten Löffel Zucker in Schröders Tasse.
    Dann trank der Italiener aus, erhob sich und gab Schröder ein Zeichen mit dem Kopf, er solle ihm folgen.
    Sie gingen in einen anderen Raum und sahen aus dem Fenster. Vor ihnen lag der Hafen von Messina mit der berühmten Meerenge, die berüchtigt gefährliche Strömungen hatte. Michele zeigte mit dem Finger

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