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Schsch!

Schsch!

Titel: Schsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ist, den Fall endlich gelöst zu wissen. Sie waren ein Symbol für gestohlene Unschuld. Die Rentner können sich noch erinnern, wie man nach Ihnen gesucht hat. Die Über-Dreißigjährigen haben die Sache als prägenden Moment in ihrer Kindheit erlebt – es war der erste Kontakt mit dem Bösen. Dass Sie für sich ein Happy End erleben konnten, gibt den Leuten dort Hoffnung.«
    In ihr wallten Emotionen auf. »Danke. Das, was mir passiert ist, hat mich so belastet, dass ich gar nicht an die Bewohner gedacht habe.«
    »Natürlich nicht. Das wäre ja nahezu übermenschlich. Aber deswegen bin ich gekommen. Um es Ihnen zu sagen. Und um Ihnen die Gitarre zu bringen. Sie –«
    Sie brach ab, als Maggie sich ihnen näherte, ohne Angel aus den Augen zu lassen. »Tut mir leid, dass ich stören muss. Daphne, Angel spricht.«
    »Und was sagt sie?«
    »Keine Ahnung, aber es ist kein Englisch. Sie sagt immer das Gleiche, und es klingt irgendwie wie ›Pony-Perspektive‹«. Sie hielt ihr Handy hoch. »Ich habe es aufgenommen.«
    Sie spielte die Aufnahme ab, und Daphne zog die Brauen zusammen. »Irgendwas Slawisches. Oder Russisch?«
    Sophie lauschte reglos. »Das ist Russisch. Wer ist das Mädchen?«
    »Die mögliche Zeugin eines Doppelmordes«, sagte Daphne. »Verstehen Sie, was sie sagt?«
    Sophie lauschte erneut. »›Sie wollte nur Ponys laufen sehen.‹ Ergibt das einen Sinn für Sie?«
    Daphne schüttelte den Kopf. »Bisher nicht. Heidi? Könnten Sie Joseph bitten, herzukommen?«
    Dienstag, 24. Dezember, 10.30 Uhr
    Joseph hastete in den Stall, gefolgt von Sophies Mann Vito, der keinen Hehl daraus machte, dass es ihm nur um die Sicherheit seiner hochschwangeren Frau ging.
    Sophie deutete auf Angel, die das Pony mit ungeschickten Bewegungen bürstete. Tränen strömten über das Gesicht des Mädchens. »Vito. Sie ist noch ein kleines Kind.« Sie wandte sich zu Joseph um. »Sagen Sie uns, worum es geht?«
    Joseph informierte sie in knappen Worten und hielt den Atem an, als Daphne auf Angel zuging und dabei beruhigend auf sie einsprach. Sophie folgte ihr.
    Angel erstarrte. Sie begann, zurückzuweichen, schüttelte den Kopf, weinte noch mehr und presste sich die verbundenen Hände gegen die Lippen. Daphne schlang die Arme um sie und wiegte sich mit ihr, wie sie es im Verhörraum getan hatte, während Sophie etwas auf Russisch zu der Kleinen sagte.
    Endlich flüsterte Angel etwas, und Daphnes Blick schoss zu Sophie.
    »Sie sagt, sie darf uns nichts erzählen«, übersetzte Sophie. »Man wird ihre Schwester umbringen, wenn sie auch nur ein Wort sagt.«
    »
Sestra
heißt Schwester?«, fragte Daphne. »Dann wundert es mich nicht, dass sie so panisch reagierte, als ich ihr sagte, dass das Pony Sissy heißt. Können Sie sie nach ihrem Namen fragen?«
    Sophie übersetzte, und das Mädchen schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. Sophie fügte etwas in ernstem Tonfall hinzu, und Angel machte den Mund auf. Wieder hielten alle den Atem an.
    »Lana. Svetlana Smirnova«, flüsterte Angel.
    »Dann würde der Nachname bei uns Smirnov heißen«, sagte Sophie. »Ich werde ihr sagen, dass Sie die Schwester finden und die Bösen festnehmen werden«, erklärte sie und wandte sich wieder an die Kleine.
    Daphne hob Svetlanas Kinn und nickte. »Das stimmt.«
    Sophie übersetzte, und das Mädchen fing wieder an zu weinen. Dann begann sie schluchzend zu reden, und die Worte kamen so schnell, dass Sophie Mühe hatte, mitzukommen.
    »Ihre Mutter sei krank geworden, sagt sie. Sie sind zur Behandlung in die Vereinigten Staaten gekommen. Sie wollten die Ponys rennen sehen und … das Meer? Ja, sie wollten das Meer sehen. Die Pflegerin hat so getan, als sei sie nett, aber sie war böse. Sie hat das Auto kaputt gefahren, und dann … dann kam der Mann. Und er …«
    Svetlana verbarg ihr Gesicht an Daphnes Schulter und verstummte.
    Sophie berührte das Mädchen am Arm und stellte eine Frage. Damit löste sie einen weiteren Strom von Wörtern aus, der von Daphnes Schulter etwas gedämpft wurde. »Der Mann hat auf ihren Vater geschossen. Svetlana ist zu ihm gerannt, aber er hat gesagt, sie solle sich verstecken. Das hat sie gemacht. Plötzlich roch es nach Feuer, und sie hat versucht, zurückzufinden, doch es war schon dunkel. Sie hatte große Angst. Dann hat sie den Wagen entdeckt, aber …«
    Svetlana verschluckte sich, und Daphne schloss ihre Arme fester um sie. »Oh, Joseph. Sie zittert furchtbar.«
    »Der Wagen ist in Brand gesteckt

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