Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Bildschirm hatte die verruchte Ehefrau noch immer Sex mit ihrem Mann und ihrem Nachbarn. Im Gegensatz zu ihr schien sie kein Problem damit zu haben, zum Höhepunkt zu gelangen.
»Ich weiß einfach nicht mehr, wie es geht«, stellte Janine desillusioniert fest. Sie hatte so vieles vergessen. Offenbar auch das. Ihre Hand griff wie ferngesteuert zum Telefonhörer. War es wirklich eine gute Idee, jetzt Lena anzurufen? Sie um Rat zu fragen? Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon sehr spät war. Doch Janine war sich sicher, dass Lena noch nicht schlief. Viel wahrscheinlicher war, dass sie Herrenbesuch hatte. Und da wollte Janine natürlich nicht stören. Sie wartete besser bis morgen.
Janine hatte sich fest vorgenommen, Lena am nächsten Morgen anzurufen, aber diese kam ihr noch zuvor. Gegen acht Uhr früh klingelte ihr Telefon.
Wie immer quasselte sie wie ein Wasserfall und erwähnte ganz beiläufig, dass sie gestern Abend tatsächlich einen heißen Typen im Bett gehabt hatte. Und neugierig, wie die Blondine war, wollte sie nun wissen, wie es bei Janine gelaufen war. Aber die konnte nur von ihrer Pleite berichten.
»Du scheinst ja doch ein schwerer Fall zu sein«, bemerkte Lena in einem mitfühlenden Ton.
»Ich fürchte, ich habe es verlernt, mich selbst zu befriedigen«, erzählte sie von ihrer Theorie, die sie bereits am Abend zuvor entwickelt hatte. Eine bessere fiel ihr nicht ein, und diese schien ihr am naheliegendsten.
»Schon möglich.«
»Was soll ich nur machen?« Janine war verzweifelt. Sie sehnte sich so nach einem guten Körpergefühl, weil sie dann auch bereit für eine Beziehung wäre, für Leidenschaft und Sex. Aber so machte das Ganze keinen Spaß. Und sie blieb lieber allein.
»Eine Freundin von mir, die jetzt in London lebt, hatte ein sehr ähnliches Problem. Allerdings war es bei ihr so, dass sie erst den richtigen Mann finden musste, der es verstand, sie zu befriedigen. Mit der Selbstbefriedigung hatte sie jedoch keine Probleme.«
Janine seufzte. »Da hast du es, ich bin ein schwerer, wenn nicht sogar hoffnungsloser Fall.«
»Na, na, na. Jetzt lass den Kopf nicht hängen. Ich habe erst kürzlich etwas im Internet entdeckt, das dir helfen könnte. Warte mal kurz, ich mach mal meinen Laptop an.«
Janine wartete ein paar Minuten, dann war Lena wieder am Apparat. »So, ich bin jetzt online und gehe meine Lesezeichen durch. Du wirst begeistert sein. Einen Moment noch … na bitte, da haben wir’s ja. Cupido, die Schule der Lust.«
Janine glaubte, sich verhört zu haben. »Die Schule der, was?«
»Du hast mich schon verstanden.«
»Ja, aber was soll das sein?«
»Ich maile dir den Link.«
»In Ordnung. Aber verrat mir doch mal, was ich mir darunter vorstellen soll?«
»Wonach klingt es denn?«
»Man lernt dort wieder, Lust zu empfinden?«
»Die Kandidatin hat hundert Punkte.«
Janine massierte sich angestrengt die Stirn. Die Idee mochte ja gut gemeint sein. Aber die Vorstellung, sich in eine solche Schule zu begeben, wie immer man die sich auch vorstellen mochte, löste bei ihr nur noch mehr Stress aus, was ihrer Orgasmusfähigkeit gewiss nicht förderlich war.
»Das sind aber heiße Kerle«, säuselte Lena am anderen Ende der Leitung.
»Sind da etwa auch Fotos zu sehen?«
»Na klar. Die werden dir gefallen.«
»Ich glaube langsam, du machst dich über mich lustig.«
»Überhaupt nicht! Sei nicht immer so verkrampft. Schau dir die Seite doch erst mal an, bevor du dein Urteil fällst.« Etwas Ähnliches hatte Lena auch über die DVD gesagt, und ja, sie war mitnichten so schrecklich gewesen, wie Janine erwartet hatte. Ganz im Gegenteil, sie war sogar überhaupt nicht schrecklich gewesen, sondern ziemlich antörnend. Doch bei dieser Schule der Lust konnte sich Janine einfach nicht vorstellen, dass es etwas für sie war. Sie hatte viel zu viele Hemmungen, um sich an einen solchen Ort zu begeben und sich von wildfremden Männern unterweisen zu lassen, völlig gleich, wie gut sie aussehen mochten.
»Sie haben Post«, sagte Lena, und Janine hörte förmlich ihr Schmunzeln durch den Hörer. »Und jetzt beenden wir schön brav unser Gespräch, und du klickst auf den Link. Ich muss jetzt auch los zur Arbeit.« Lena war Geschäftsfrau, leitete ein eigenes Unternehmen. Was genau sie allerdings machte, wusste Janine nicht. Besser gesagt, nicht mehr.
»Na schön, ich schau es mir an.« Janine war leicht genervt. Lena konnte manchmal sehr anstrengend sein. Im Grunde ihres Herzens
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