Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
drüben, die zwei sind doch süß, oder? Könnten ja fast Brüder sein.«
An der Bar standen zwei breitschultrige Kerle in engen Shorts. Beide hatten ihre schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden. Markante Gesichter. In der Tat, sie sahen aus wie Zwillinge. Zwei äußerst appetitliche Typen, bei denen man auf den ersten Blick schwach werden konnte.
»Ja, die sehen ziemlich gut aus«, gab Janine zu.
»Soll ich sie für uns ansprechen?«
»Jetzt gleich?« Ihre Hände wurden schwitzig.
»Bevor sie uns weggeschnappt werden Wir sind ja hier nicht die einzigen Frauen.«
Tatsächlich zeigten auch zwei Blondinen an einem anderen Tisch offenkundiges Interesse an den beiden. Lena wartete Janines Antwort gar nicht erst ab und stolzierte auf ihren High Heels zur Bar. Die Aufmerksamkeit der Brüder war ihr sofort gewiss.
Janine beobachtete, wie lässig Lena wirkte. Sie war deutlich älter als die beiden, was aber keinen von ihnen zu stören schien. Im Gegenteil. Sie unterhielten sich scheinbar ausgezeichnet. Dann kamen sie zu dritt zu Janines Tisch, die am liebsten auf die Damentoilette geflohen wäre. Die Sache wurde sehr schnell ernst. Aber eine Flucht sollte dieses Mal nicht in Frage kommen. Das hatte sie sich fest vorgenommen.
»Guten Abend«, begrüßten sie die Brüder wie aus einem Mund.
»Das sind Erik und Thomas«, stellte Lena die beiden Muskelprotze vor. Aus der Nähe betrachtet, wirkten diese massiven Schultern noch um einiges breiter.
»Und dies ist meine schüchterne Freundin Janine.«
Erik setzte sich gleich neben sie und lächelte sie an. »Freut mich sehr, dich kennenzulernen.«
»Danke. Mich freut es auch.« Janine war vielleicht vor ihrem Unfall gut im Small Talk gewesen. Das war jetzt definitiv nicht der Fall. Sie überließ es Erik, das Gespräch zu bestimmen, und beobachtete immer wieder Lena und Thomas, die sich auf Anhieb gut zu verstehen schienen. Irgendwann wurde Janine klar, dass Lena und Thomas bald verschwinden und sie hier mit Erik allein zurücklassen würden. Dieses Szenario bahnte sich mit jedem verführerischen Augenaufschlag und jedem verruchten Lächeln, das Lena Thomas schenkte, mehr und mehr an. Aber Janine wollte das nicht. Sie hatte tatsächlich kalte Füße bekommen.
»Ich werde mich kurz frisch machen. Kommst du mit, Lena?«, fragte Janine rasch, um ein vorschnelles Aufbrechen ihrer Freundin mitsamt ihrer Eroberung zu verhindern.
»Ja, warum nicht. Ihr lauft uns doch hoffentlich nicht weg, oder?«
»Ganz sicher nicht«, erwiderte Thomas und zwinkerte Lena zu.
Janine eilte voran zu den Toiletten, Lena folgte ihr.
»Das läuft doch ziemlich gut«, sagte Lena, nachdem sie den kleinen gefliesten Raum betreten hatten.
Janine ließ sich kaltes Wasser über die Handgelenke laufen und stöhnte lediglich auf.
»Du machst mir doch keinen Rückzieher, oder? Erik ist toll. Du findest nicht noch mal solch ein Prachtexemplar, das kannst du mir glauben.«
»Er ist attraktiv«, gab Janine zu. Aber ob sie sich wirklich auf den One-Night-Stand einlassen konnte? Erik war ihr doch im Grunde genommen völlig fremd. Und was, wenn er verrückte Vorlieben hatte?
»Er könnte ja darauf stehen, ans Bett gefesselt zu werden oder sogar mich zu fesseln.«
»Klingt heiß«, erwiderte Lena und zeichnete ihre Lippen mit dem feuerroten Lippenstift nach, den sie immer bei sich hatte.
»Dich schreckt auch wirklich nichts ab, oder?«
»Ich bin hier, um meinen Spaß zu haben. Was du allerdings schon wieder für Probleme hast, ist mir ein Rätsel. Lass die Dinge doch einfach mal geschehen.«
Janine seufzte. Wahrscheinlich hatte Lena recht. Wieder einmal.
Sie gingen zu ihrem Tisch zurück, und, wie versprochen, saßen die beiden Typen noch da.
»Gehen wir?«, fragte Thomas, und Lena nickte.
Janine ließ es geschehen. Sie konnte ja eh nichts ändern. Bevor Lena allerdings endgültig aus Janines Blickfeld verschwand, warf sie ihr einen auffordernden Blick zu. Und Janine verstand. Der Kerl an ihrer Seite war in der Tat mehr als heiß. Sie wäre dumm, würde sie ihm einen Korb geben.
»Die beiden haben jetzt ihren Spaß, und was wollen wir zwei Hübschen noch machen?«, fragte Erik in einem tiefen Bariton, der Janine eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Sein intensiver, flammender Blick ging ihr durch und durch. Plötzlich fühlte sich ihre Kehle trocken an. Sehr trocken sogar.
»Und was schlägst du vor?«, fragte sie heiser.
»Ich würde dich gern noch auf einen Kaffee einladen, bei mir zu Hause.
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