Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
meinte sie es aber immer gut mit ihr, das wusste Janine.
Sie schaltete das Telefon aus und rief ihre E-Mails ab, um sich anschließend die Webseite der Schule der Lust anzusehen.
»Herzlich willkommen auf den Seiten von Cupido«, las sie laut vor. »Cupido steht für Leidenschaft und Begierde. Es ist einer der Namen des römischen Gottes der Liebe, Amor. Auf unseren Seiten dreht sich alles um die schönste Nebensache der Welt. Die Lust und die körperliche Liebe. Suchen Sie Abwechslung? Das Abenteuer? Neue Erfahrungen? Ist der Alltag in Ihr Sexleben eingekehrt? Haben Sie Hemmungen, Ihre Bedürfnisse zu erforschen?«, las sie weiter und fühlte sich angesprochen. Hemmungen hatte sie ohne jeden Zweifel. Neugierig geworden, klickte sie auf den »Eingang« des Schlosses, um die Lustschule zu betreten. Auf den ersten Blick sah das Gebäude eher altertümlich aus, und auf den nächsten Seiten erfuhr sie, dass sich die Schule tatsächlich in dem alten Gemäuer befand, in dem früher Adlige gelebt und geliebt hatten. Später war das Schloss sogar ein Internat gewesen. Das klang durchaus reizvoll. All die dunklen Gänge, die vielen Zimmer, die sich nun in ihrer Vorstellung auftaten. Die Abgeschiedenheit. Für eine lustvolle Fantasie sicher der perfekte Ort, aber für die Realität war es nicht für sie gemacht.
Janine klickte auf die Galerie, denn sie wollte sich nun die Fotos der attraktiven Männer anschauen, von denen Lena gesprochen hatte. Und in der Tat, ihre Freundin hatte recht, gerade die »Lustlehrer« sahen äußerst ansprechend aus. Ganz besonders dieser hübsche Adonis mit den unergründlichen dunklen Augen, die wie zwei glühende Kohlen aussahen. Janine verlor sich fast in diesem Blick. Leiter und Gründer der Lustschule Cupido, Krischan Tannert, stand unter seinem Foto. Diesen Mann umgab ein leicht exotisches Flair. Seine Haut war sonnengebräunt, und dunkle Haare fielen ihm in dichten Locken über die Schultern. Ein junger Johnny Depp, der oft ins Solarium gegangen war. Auch die anderen Kursleiter waren nicht zu verachten. Insgesamt waren es fünf Männer und zwei Frauen, die verschiedene Seminare anboten. Es gab sogar ein ganzes Programm, das sich über ein Wochenende erstreckte. Aber das alles reizte sie nicht halb so sehr wie Krischan Tannert.
Er hatte etwas Vertrautes an sich. Fast war ihr, als wäre sie diesem Mann schon einmal begegnet. Aber das lag gewiss nur an seiner Ähnlichkeit mit Johnny Depp. Sie lachte über sich selbst. Und dann meldete sich ihr Verstand wieder, der sie dafür tadelte, dass sie sich diese Webseite überhaupt angesehen hatte. Natürlich würde sie sich nicht in der Lustschule anmelden! Das konnte Lena gleich vergessen. Sie hörte die Antwort ihrer Freundin schon jetzt in ihrem Kopf, wenn sie ihr mitteilte, dass diese Schule mit Sicherheit nicht das Richtige für sie war. »Mädchen, du musst doch mal aus dir herauskommen! Sei doch mal mutig. Geh ein Risiko ein!«
Recht hatte sie. Aber die Methode war die falsche. Auch wenn der Leiter der Schule noch so sexy aussah.
»Ich werde eine andere Lösung finden«, entschied sie und beschloss, am Abend mit Lena auszugehen und so richtig einen draufzumachen.
»Ich kann es nicht glauben, du bist wirklich auf einen One-Night-Stand aus?«, hakte Lena nach, nachdem sie an einem kleinen Tisch in der Cavaliero Bar Platz genommen hatten. Eine Kellnerin brachte ihnen zwei große Karten mit einer nicht enden wollenden Liste exotischer Cocktails.
Sie hatte es getan! Sie hatte nicht nur den Plan gefasst, heute Nacht einen heißen Kerl abzuschleppen, sie hatte auch Lena davon erzählt. Und zwar deshalb, um einen Rückzieher ihrerseits zu verhindern. So gut kannte sich Janine inzwischen schon. Sie bekam nämlich allzu schnell kalte Füße.
»Pst, nicht so laut. Das muss ja nicht gleich jeder wissen.«
»Aber wenn du es für dich behältst, wird das nichts mit dem One-Night-Stand, dazu gehören in der Regel zwei. Manchmal auch drei.«
Lena lächelte wissend, und Janine war sich bei diesem Lächeln absolut sicher, dass ihre Freundin aus Erfahrung sprach. Manchmal wünschte sie wirklich, sie wäre auch nur annährend so offenherzig wie Lena.
Aber vielleicht würde sie sich ja bald in diese Richtung verändern? Sie wollte Nägel mit Köpfen machen. Sie brauchte keine Lustschule, sie brauchte mehr Selbstbewusstsein und einen Mann, der wusste, wie er eine Frau befriedigen konnte. Alles andere würde sich von selbst ergeben.
»Schau mal da
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