Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
befreien, denn die Hände hatte er ihr nicht festgebunden. Doch in ihr war etwas, was den Moment viel zu sehr auskostete. Dieses Gefühl von Nacktheit und Beschämung erregte sie immer mehr. Genauso wie Dr. Tannerts Blicke, die von Sehnsucht und Leidenschaft, aber auch von Erregung kündeten.
Würde es ihn anmachen, wenn sie unter seinen Augen kam?
Janine spürte jedes Schwanken, jedes Vibrieren, fühlte, wie sich der Dildo wieder und wieder in sie schob. Ein Mann hätte den Rhythmus vielleicht verändert oder ihr eine Pause gegönnt, die Maschine aber machte weiter, immer weiter, so lange, bis Dr. Tannert sie abstellte. Und im Moment sah es nicht danach aus, als würde er das allzu bald tun. Ihr schwindelte, weil sich der Stuhl nach wie vor drehte. Aber der Schwindel war ihr willkommen, durch ihn fühlte sich alles viel leichter an. Irgendwie schwerelos.
Janine spürte irgendwo in ihrer Tiefe jenes kleine Fünkchen, das, wenn es erst einmal entzündet war, früher oder später unweigerlich zur Explosion führte. Ein ruckartiger Schwenk des Stuhls nach links, und sie wäre fast aus dem Gleichgewicht geraten, der Dildo aber drückte sich konsequent in sie, gab ihr sogar Halt. Die künstliche Spitze strich immer wieder über ihren G-Punkt, was einen ungeheuren Reiz auslöste, ein Verlangen, das kaum zu stillen war. Zumindest nicht mit einem Vibrator.
Wollte sie etwa gerade, dass Dr. Tannert sie nahm anstelle dieser Maschine? Natürlich wollte sie das. Sie wollte sogar noch mehr. Sie wollte, dass er ihr genauso verfiel, wie sie ihm verfallen war. Denn das war sie, so furchtbar es auch klang. Sie hatte sich in ihren Arzt verliebt.
Janine keuchte auf. Das Fünkchen wurde zur Flamme. Hitze stieg von ihrem Unterleib auf, strömte von dort durch ihren ganzen Körper, bis in ihre Fingerspitzen. Janine glaubte, innerlich zu verglühen. Die Hitze war kaum auszuhalten. Das Atmen fiel ihr zusehends schwerer. Dr. Tannert tat nichts. Er befreite sie nicht. Er redete nicht mehr mit ihr. Er sah nur zu. Und sie sah die riesige Beule, die sich auf seinem Kittel abzeichnete.
Janine biss sich auf die Unterlippe. Sie spürte ihn nahen. Ihre Herzfrequenz erhöhte sich, genauso wie der Rhythmus ihres Atems. Sie hatte längst die Kontrolle über ihren Körper verloren.
Tannert kontrollierte sie über diese Maschine. Dennoch kam sie. Oder gerade deswegen. Ihr Unterleib zuckte im Rhythmus des Dildos, fast so, als gingen all die ruckartigen Schwingungen des Stuhls auf sie über. Sie spürte, wie ein Schwall süßer Lust aus ihr hervordrang, gefolgt von einem intensiven Nachglühen, das sie schweben ließ. Aber dann war auch dieser wundervolle Moment vorüber, und lediglich der Stuhl regte sich noch immer.
Dr. Tannert löste sich aus seiner Starre und ging zu dem Schaltpult. Wenige Augenblicke später hielt der Stuhl an, und der Dildo schrumpfte auf seine Minimalgröße zurück.
Noch immer kein Wort. Nur dieser kalte Blick. Fast bösartig. Als würde er sie hassen. Janine erschrak, sagte aber nichts, weil sie hoffte, es sich nur einzubilden.
»Mir ist schwindelig«, gestand sie erst nach einer ganzen Weile.
»Ich sehe mir Ihr Diagramm an«, sagte er und tat geschäftig. In den Händen hielt er etwas, das entfernt an ein EKG erinnerte.
»Hier haben wir das Ergebnis. Sie haben offenbar gerade einen Orgasmus erlebt.« Er zwinkerte ihr zu.
Janine aber fühlte sich immer noch wie erschlagen. Ihr Kreislauf spielte erneut verrückt, fast drohte sie seitlich vom Stuhl zu kippen. Erst da reagierte Tannert, eilte zu ihr hin, um sie zu stützen.
»Warten Sie, ich helfe Ihnen.« Er kniete neben ihr, fingerte an den Riemen ihrer Fußgelenke, und als diese gelöst waren, half er ihr aufzustehen.
Janine schwankte, als wäre sie betrunken.
»Möchten Sie sich noch kurz hinlegen?«, fragte er plötzlich wieder fürsorglich.
Janine schüttelte den Kopf. »Es geht schon wieder.« Noch einen Schwächeanfall wollte sie sich einfach nicht erlauben.
Tannert brachte sie zur Kabine, und sie brauchte lange, ehe sie sich angezogen hatte, denn sie musste sich immer wieder abstützen. Als sie jedoch fertig war, ging es ihr schon deutlich besser.
»Ich bringe Sie jetzt zu Ihrem Kurs«, schlug Tannert vor, als sie aus der Kabine trat.
»Nein … ich … würde lieber auf mein Zimmer gehen.« Sicher ist sicher.
»In Ordnung, wenn Ihnen das lieber ist.«
Er führte sie durch das Sprechzimmer nach draußen in den Wartesaal und von dort zum Fahrstuhl.
»Ich
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