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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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dir alles erzählen, wenn du zurück bist. Das musste ich Nash versprechen.“
    „Was hat Nash damit zu tun, wenn du Alec an dein Bett fesselst?“ Aber er sah nicht aus, als wolle er die Antwort darauf tatsächlich hören.
    Ich stellte meine Anlage aus. „Du willst wahrscheinlich die Kurzfassung?“
    „Das würde ich sehr begrüßen.“
    Nachdem ich ein zweites Mal Luft geholt hatte, rückte ich mit der ganzen Geschichte raus. „Avari hat Alec mehrmals im Schlaf in seine Gewalt gebracht und mithilfe seines Körpersdie Lehrer an meiner Schule umgebracht. Warum er sich gerade sie ausgesucht hat, wissen wir nicht. Jedenfalls haben wir die letzten Nächte abwechselnd geschlafen, damit das nicht wieder passieren kann. Aber so langsam bin ich zu müde, um das länger durchzuhalten …“ Das mit Sabine brauchte er vorerst nicht zu wissen, denn sie hatte weder mit Avari noch mit seinen Opfern etwas zu tun. „… also mussten wir uns was einfallen lassen und dachten, es wäre das Beste, wenn ich Alec einfach fessele, für den Fall, dass ich einnicke und ihn nicht rechtzeitig wecken kann, sobald Avari es wieder versucht.“ Ich schaute meinen Dad betreten an und wartete auf das folgende Donnerwetter.
    „Ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll“, sagte er. Doch er überwand seine anfängliche Fassungslosigkeit erstaunlich schnell. „Avari ist es also, der die Lehrer tötet?“ Ich nickte. „Und er benutzt dazu Alecs Körper?“ Wieder nickte ich. „Und du weißt das seit … wie lange, ohne es mir zu sagen?“
    „Zwei Tage. Ich hatte Angst, du schmeißt Alec raus. Und selbst wenn ich kein Problem damit hätte, einem Freund so was anzutun – was ich sehr wohl habe –, wer soll dann aufpassen, dass Avari ihn nicht weiter als sein Mordwerkzeug missbraucht?“
    Mehrere Augenblicke lang stand mein Vater einfach nur da, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen dachte er über etwas Bestimmtes nach. Dann ließ er seinen Blick von mir zu Alec wandern. „Die Leichen hatten nicht einen einzigen körperlichen Kratzer“, sagte er, und ich konnte an seinen angespannten Kiefermuskeln sehen, dass er den richtigen Schluss gezogen hatte, wozu er wesentlich weniger Hinweise benötigt hatte als ich. „Was bist du?“
    „Ich bin zur Hälfte Hypnos.“ Alec sah meinem Dad tapfer in die Augen – für seine Herkunft konnte er schließlich nichts –, aber man sah ihm an, dass es ihm ehrlich leidtat, in welche Gefahr er uns alle unfreiwillig gebracht hatte.
    „Bitte sag mir, dass du zur anderen Hälfte menschlich bist“, sagte mein Vater, und Alec und ich nickten beide gleichzeitig.
    Dad seufzte und zog ein Taschenmesser aus seiner hinteren Hosentasche. „Weißt du, Kaylee, mit einer Sache hast du recht: Wir können ihn nicht sich selbst überlassen. Sonst würde das nächste vergossene Blut an unseren Händen kleben.“
    Einige Minuten später standen wir drei im Wohnzimmer, wo mein Vater ein neues Seil entwirrte, das er aus einem noch nicht ausgepackten Karton in der Garage geholt hatte. Alec nahm gefügig im Sessel Platz und schob sich ein Kissen hinter den Kopf, dann band Dad ihn zuerst an dem Metallrahmen der ausklappbaren Fußstütze fest. Anschließend kümmerte er sich um Alecs Arme, die er an die Rückenlehne schnürte, während ich eine Decke über unserem bemitleidenswerten Gast ausbreitete.
    Doch selbst obwohl er ihn sehr viel gründlicher gefesselt hatte als ich, wollte mein Vater Alec auf keinen Fall allein schlafen lassen. Man konnte nie wissen. Als ich also letztlich ins Bett schlurfte – um fast ein Uhr morgens –, machte er es sich mit seinem Kopfkissen und einer Wolldecke auf der Couch bequem, fest entschlossen, uns vor dieser aktuellen Heimsuchung aus der Unterwelt zu beschützen. Sogar im Schlaf.
    „Er hat sie oben ohne rausgeworfen?“ Emma stocherte in ihrem Becher Fischfutter und fummelte einen großen Schokosplitter in Form einer Flosse heraus. Ihre braunen Augen leuchteten in der Morgensonne, die durch das Küchenfenster schien. Nach einer langen, größtenteils schlaflosen Nacht hatte sich der Samstag erdreistet, sich mit einem strahlend blauen Himmel über meine miese Laune lustig zu machen.
    Zum Glück war Emma vorbeigekommen, in weiser Voraussicht mit zwei Jumbobechern Ben & Jerry’s-Eiscreme in der Tasche.
    Ich nickte und ließ das Eis im Mund schmelzen. Schokolade mochte ja vielleicht nicht alle Wunden heilen, aber sie flutschte bedeutend besser als jede andere Medizin, die ich

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