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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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werden?“ Alec zögerte. In seinem Gesicht war deutlich ein Unwohlsein zu lesen, bei dem mir Böses schwante. „Hör mal, du musst mich fesseln, damit ich nicht wegkann, falls …“
    „Was? Nein!“ Ich lehnte mich an die Kante meines Schreibtisches und strich mir nervös die zerzausten Haare aus der Stirn. „Das kannst du vergessen, kommt nicht infrage.“
    „Kay, wir haben keine andere Wahl. Avari wartet nur auf eine Gelegenheit, mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Und was glaubst du, wie gut Sabine auf dich zu sprechen ist, nachdem ihr kleiner Überfall vorhin nach hinten losgegangen ist?“
    Ich hatte ihm von meinem Besuch bei Nash erzählt, aber nur die Highlights im Schnelldurchgang. Den Teil, bei dem es um das Versprechen ging, das ich Nash geben musste, hatte ich ausgelassen.
    Mein übermüdetes Hirn arbeitete auf Hochtouren und versuchte, eine Alternativlösung zu finden#x00F6;sung zu finden. Doch ich war einfach zu erledigt, um klar zu denken, geschweige denn mit Alec zu streiten. Mein Überlebensinstinkt und die Aussicht auf eine ruhige, erholsame Nacht gewannen schließlich die Oberhand über die tief in mir verwurzelte Abneigung, die ich – seit meinem einwöchigen Aufenthalt in der Psychiatrie – gegen jegliche Art von Fesseln hegte. Also gab ich nach und trottete in die Garage, um das Nylonseil zu holen, das zusammengerollt an einem langen Nagel an der Wand hing.
    Zurück in meinem Zimmer, schaltete ich die Anlage einund drehte die Lautstärke auf, in der Hoffnung, der Lärm würde mich wach halten. Dann half mir Alec, das Seil in mehrere zweckdienlich große Stücke zu zerschneiden, und zeigte mir anschließend, wie man einen ordentlichen Knoten machte. Offensichtlich verfügte er über einige Praxis, was das Fesseln von … Kreaturen … betraf.
    Der Plan sah so aus, dass ich Alec in einer Ecke meines Zimmers an den Stuhl fesseln sollte, den Stuhl, in dem ich vorhin aufgewacht war. Nur bestand dessen Rückenlehne aus einem einzigen glatten, geschwungenen Stück Holz. Nichts, woran ich hätte Alecs Hände binden können. Der Schreibtischstuhl war allerdings auch nicht besser. Und da ich entschieden dagegen war, ihn im Wohnzimmer irgendwo anzuketten, wo mein Dad förmlich über ihn stolpern würde, wenn er heimkam, blieb nur noch mein Bett übrig.
    Ich kniete mich am Kopfende hin und begann, Alecs rechten Arm an den Pfosten zu schnüren, wobei ich mich grauenvoll fühlte.
    „Ist schon gut, Kaylee“, beruhigte Alec mich mit zur Seite geneigtem Kopf, sodass er mir ins Gesicht schauen konnte, während er sich freiwillig in eine Situation bringen ließ, die bei mir, wäre ich an seiner Stelle, die blanke Panik ausgelöst hätte. „Es ist zu unser beider Sicherheit.“
    „Ich weiß.“ Aber es gefiel mir trotzdem nicht, und mein Widerwille wurde auch nicht schwächer, als ich mich seiner zweiten Hand zuwandte und danach seine Füße an den Metallrahmen unter dem hinteren Ende meiner Matratze band. Der letzte Knoten bereitete mir Schwierigkeiten, doch ich hatte es fast geschafft, als ein leichter Lufthauch, begleitet von einem Schatten, mir sagte, dass jemand hinter mir stand.
    „Was in aller Welt soll das werden?“, fragte mein Vater, seine Stimme tief und ziemlich verärgert.
    Ich wirbelte so hastig herum, dass ich auf die Knie knallteund das Ende des Seils aus meinen Fingern rutschte. Dad stand in der Tür, die Farben seiner Augen flirrten wild durcheinander, in einer gefährlichen Mischung aus Zorn und Ungläubigkeit.
    Die Musik hatte seine Schritte übertönt und, wie es aussah, auch das Geräusch seines in die Auffahrt kommenden Autos.
    „Vielleicht war das doch keine so gute Idee“, murmelte Alec hinter meinem Rücken, und das raue Lachen meines Vaters klang eher wie ein wütendes Bellen.
    „Wenn ich mir deine Lage so anschaue, möchte ich wetten, das ist der erste intelligente Satz, den du heute von dir gegeben hast.“
    „Es ist nicht, wonach es aussieht.“ Ich stemmte mich auf die Füße und runzelte die Stirn. „Okay, ehrlich gesagt bin ich mir nicht so ganz sicher, wonach es aussieht“, gab ich zu. „Aber es ist, um uns beide zu schützen …“, schloss ich meine Erklärung ab, die eigentlich gar nichts erklärte, und wünschte, ich würde auf der Stelle im Erdboden versinken.
    „Schützen vor was?“
    „Vor …“ Ich schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Dann stellte ich mich wieder dem bohrenden Blick meines Dads und fing noch mal von vorn an. „Ich wollte

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