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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Ellbogen neben meinen Schultern aufgestützt und meine Arme festhaltend, sodass ich mich nicht bewegen konnte.
    „Runter von mir!“ Ich strampelte und versuchte verzweifelt, mich zu befreien und gleichzeitig, die aufsteigende Panik unter Kontrolle zu bekommen. Bilder von Männern mit Lederriemen, die sie um meinen Bauch schnallten und festzurrten, blitzten vor meinem geistigen Auge auf. Und dann dieser berauschte Blick, mit dem Alecs Augen mich anstarrten. Er weidete sich geradezu an meiner Angst.
    „Psst …“, flüsterte Avari und drückte Alecs Wange sachte an meine. „Deinem Vater geht es gut, jedenfalls im Moment. Ich habe doch noch gar nicht entschieden, was ich mit ihm tun werde.“
    Und das musste die Wahrheit sein, denn Hellions konnten nicht lügen …
    Ich hörte auf, mich zu wehren, doch tief in mir drin wurdemeine Furcht nicht etwa schwächer, sondern immer größer.
    „Ist das zu glauben? Ich kann alles fühlen, was dieser Körper fühlt. Und ihm gefällt diese Position.“ Er rutschte auf mir ein Stück höher, und ich unterdrückte einen entsetzten Schrei, denn das würde ihn nur umso mehr reizen. „Haben du und mein Alec das schon einmal getan?“
    Ich konnte nicht sprechen. Ich konnte nichts tun, außer mich an die Hoffnung zu klammern, dass ich noch träumte. Dass all dies ein Teil meines Albtraums war. Er ließ mein linkes Handgelenk los, um mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Dann stieß er sein Knie zwischen meine Beine.
    Ich reagierte, ohne nachzudenken. Ohne zu überlegen, was passieren könnte, wenn mein unausgegorener Plan danebengehen würde. Mit meiner freien Hand tastete ich fieberhaft umher und schnappte mir das Erste, was ich in die Finger bekam. Meinen Wecker.
    Mit aller Kraft schlug ich zu. Der Stecker wurde aus der Steckdose gerissen, und das schwere Metallgehäuse donnerte gegen Alecs Kopf. Avari blinzelte. Überrascht und ungläubig.
    Seine Lider flatterten, fielen zu, und er sackte bewusstlos in sich zusammen. Ich schob ihn von mir herunter und krabbelte auf allen vieren aus dem Bett und in eine Ecke meines Zimmers. Alec kippte seitlich über die Bettkante und fiel mit einem dumpfen Knall auf den Boden.
    Für eine Weile konnte ich nur lautlos atmen und mucksmäuschenstill in meiner Ecke kauern. Meine Knie zitterten, als ich schließlich aufstand, ebenso wie meine Hände, mit denen ich mir verbissen die Augen rieb, entschlossen, nicht den Tränen nachzugeben. Langsam durchquerte ich den Raum, während ich Alec genau im Blick behielt, halb überzeugt davon, dass Avari nur toter Käfer spielte. Aber er rührte sich nicht, als ich näher kam, nur seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Ich rannte aus meinem Zimmer, den Flur hinunter undins Wohnzimmer, wo ich mich neben meinen Dad hockte, der auf der Seite am Boden lag, mit dem Rücken zur Couch. Seine Knöchel waren zusammengebunden, die Hände nach hinten gefesselt.
    Quer über seinem Mund klebte ein Streifen Paketband. Und als ich ihn in der Hoffnung abzog, der Schmerz würde meinen Vater aus seiner Bewusstlosigkeit reißen – was nicht geschah –, kam darunter ein komplettes Geschirrhandtuch zum Vorschein, mit dem er geknebelt worden war. Ich konnte Dads Taschenmesser nirgends finden – wahrscheinlich hatte Avari es als Souvenir mitgenommen –, also holte ich ein Steakmesser aus der Besteckschublade in der Küche und schnitt vorsichtig zuerst das Seil an seinen Füßen, dann an den Handgelenken durch. Doch auch das weckte ihn nicht. Und ich wusste nicht, was ich noch tun sollte.
    Jemanden anrufen vielleicht, aber ein Krankenwagen könnte unter Umständen eine ganz schlechte Idee sein. Denn wenn die Sanitäter dieses Chaos hier sahen, würden sie die Polizei verständigen, und was sollte ich der erzählen? Rein technisch gesehen hatte Alec mich und meinen Vater angegriffen, und selbst wenn ich das leugnete, es gab zu viele eindeutige Beweise, die alle Lügen widerlegten, die ich mir hektisch ausdachte.
    Aber die Nacht allein im Haus mit zwei bewusstlosen Männern verbringen, die gerade noch von einem brutalen Hellion besessen gewesen waren, wollte ich auch nicht. Ich suchte nach meinem Handy und wählte die zweite Kurzwahlnummer in meinem Telefonbuch aus.
    Ich hatte Nash nicht verziehen, und ich fühlte mich mies dabei, bei ihm wieder anzukommen, wenn ich Hilfe brauchte. Aber ich wollte seine Stimme hören. Und seine Umarmung spüren, die jede Erinnerung an Avaris widerliche Griffel auslöschte, mit

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