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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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bedeuten?
    Mein nächster Atemzug kommt, ehe der vorherige vollständig meinen Lungen entwichen ist, und der zweite sogar noch schneller. Ich hyperventiliere. Es ist mir bewusst, aber ich kann es nicht stoppen.
    Ich lasse Nashs Hand los, und er starrt sie mit leerem Blick an. Dann blinzelt er und wendet sich von mir ab. Er versucht, an den Ballon zu kommen, während ich dasitze und japse und der Raum um mich herum in einem schmutzigen grauen Licht versinkt.
    „Eigentlich ist es eine Erleichterung“, sagt er, und ich kann ihn jetzt besser verstehen, denn seine Kraft scheint zurückzukehren .Er ist wieder stärker. Ohne mich. „Du klammerst viel zu sehr und brauchst ständig Beachtung. Doch andererseits bist du zugeknöpfter als eine Nonne. Das ist mir zu viel Arbeit für zu wenig Gegenleistung.“
    Meine jetzt ungehemmt fließenden Tränen lassen ihn vor meinen Augen verschwimmen, dann das ganze Zimmer und mein jämmerliches, sinnloses Leben. Seine Worte brennen wie Säure, die sich tropfenweise in mein schutzloses Herz frisst. Aber er sitzt jetzt aufrechter, als würde ihm die Situation hier neue Energie geben. Die Wahrheit sollte befreien, mich aber tötet sie. Und es ist die Wahrheit. Ich kann es in seinen Augen sehen, und die lügen nicht. Das können sie nicht.
    Ich bin also wirklich wertlos. Und ich glaube nicht, dass ich mit diesem Wissen weiterleben kann.
    „Tu dir keinen Zwang an, heul ruhig.“ Nash knibbelt an dem Knoten, den ich gebunden habe, und versucht, ihn zu lösen. „Deine Tränen bringen sowieso mehr als meine Erinnerungen. Was ich wohl für alles zusammen kriegen könnte? Kaylee Cavanaugh, Körper und Seele. Wahrscheinlich genug, um bis in alle Ewigkeit high zu sein. Sieht so aus, als wärst du doch noch zu irgendwas gut …“

8. KAPITEL
    Ich setzte mich im Bett auf, meine Haut war schweißnass und klebte an meinem Nachthemd. Mein Kissen war feucht von Tränen, und der noch viel zu reale Schock und die Angst aus meinem Traum pulsierten mit jedem Herzschlag durch meinen Körper. Ich war es nicht wert, geliebt zu werden oder dass man sich auch nur an mich erinnert. Ich habe es zu verbissen versucht, wollte alles richtig machen, aber es hat nicht gereicht. Nash hatte seine Zeit mit mir verschwendet, und mich an Avari zu verkaufen war die einzige Möglichkeit für ihn, seinen Verlust wieder wettzumachen.
    Meine tiefsten, schrecklichsten Ängste, direkt aus meiner Seele gerissen, um dort eine offene, blutende Wunde zu hinterlassen.
    Langsam nahm mein Zimmer durch die verweinten Augen hindurch Gestalt an, und die letzten Nebel des Schlafs verzogen sich. Doch mit der Klarheit kam die Logik zurück. Und die Wut.
    Rasende Wut, wie ich sie noch nie in meinem Leben empfunden hatte.
    „Sabine, verpiss dich gefälligst, du Drecksstück!“, presste ich durch aufeinandergebissene Zähne hervor. Nur mit Mühe konnte ich den Impuls unterdrücken, durchs ganze Haus zu brüllen, da ich Dad nicht wecken wollte. „Halt dich aus meinem Kopf und meinen Träumen fern, und von Nash, sonst schwöre ich dir, dass du dir wünschen wirst, wieder im Knast zu sein, weil das der einzige Ort ist, an dem du vor mir sicher bist.“
    Dummerweise wusste ich nicht einmal genau, ob sie überhaupt noch da war. Aber sie war es gewesen, so viel stand fest. Dieser neue Albtraum ging definitiv auf ihr Konto. Schon wieder hatte sie ihr Netz aus den Fäden meiner Furcht gesponnen.Und das war das Schlimmste daran.
    Sabine mochte ein widerwärtiger, skrupelloser Parasit sein und über Leichen gehen, um zu bekommen, was sie wollte, aber ohne meine Mithilfe hätte sie keine Macht über mich. Ich selbst hatte ihr das Material in die Hand gegeben, aus dem sie das Gerüst meiner bösen Träume baute. Meine Ängste waren echt und damit für sie verwertbar. Denn tief in mir quälte mich tatsächlich die Sorge, dass Nash rückfällig wurde. Dass er mich nicht genug liebte, um ernsthaft gegen seine Sucht anzukämpfen. Weil ich Liebe ja gar nicht verdiente. Warum sonst hätte mein Vater mich zu seinem Bruder abgeschoben und zugelassen, dass ich eingewiesen wurde?
    Doch dann überkam mich wieder die Wut und verwandelte sich gleichzeitig in Entschlossenheit. Ich klammerte mich daran wie an einen Rettungsring. Nein, ich würde nicht in diesen Horrorvorstellungen versinken und daran ersticken. Das war nämlich genau das, was Sabine erreichen wollte.
    Ich schlug die Decke zurück und tastete auf dem Nachttisch nach meinem Handy, mit dem ich

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