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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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damit aufzuhören. Also hörst du nicht auf. Und dann hat sie dich. Und ich bin die Verliererin. Nur, weil ich so blöd war, anständig zu sein, während sie ungeniert nach ihren eigenen unfairen Regeln spielt.“
    Nash schüttelte langsam den Kopf. „Das wird nicht passieren, Kaylee. Wenn du es mich dir nur beweisen lassen würdest.“ Er beugte sich zu mir hinunter und sah mir so tief in die Augen, als blicke er direkt bis in meine Seele.
    Ich öffnete den Mund ein wenig, Herz und Körper mehr als willens, ihn hier und jetzt sofort zurückzunehmen, obwohl mein Verstand hilflos versuchte, dagegen anzukämpfen.
    Mein Puls raste, und Nashs Lippen berührten meine, nur einen flüchtigen, warmen Augenblick lang. Dann riss eine vertraute Stimme mich aus meinem gerade wiederentdeckten Wohlgefühl, als hätte mir jemand einen Kübel Eiswasser über den Kopf gegossen.
    „Hui, das sieht vielversprechend aus!“
    Eilig löste ich mich von Nash und drehte mich zu Emma um, die hinter uns stand und das Geschehen mit einem verschmitzten Grinsen beobachtete.
    „Das war’s dann wohl“, murmelte Nash, während er seinen Rucksack aufhob.
    „Tja, aufs richtige Timing kommt es an. Da drüben steht nämlich Coach Tucker und wartet nur darauf, dass er euch fürs öffentliche Rumknutschen einen Verweis erteilen kann. Nichts zu danken, gute Freunde bewahre ich doch gern vorm Nachsitzen.“
    Ich lugte über ihre Schulter und musste feststellen, dass sie richtig gesehen hatte. Der Mädchen-Softball-Coach lehnte gemütlicham Türrahmen des Eingangs zur Halle, sein leuchtend pinkfarbenes Klemmbrett mit dem Verweisblock in der einen Hand, den Kugelschreiber in der anderen.
    „Und …“, sprach Emma weiter und hielt mir ein dickes, abgenutztes Buch entgegen, „ich hab dir das hier mitgebracht.“
    Verwirrt nahm ich ihr mein Übungsbuch zu Algebra II ab. „Wieso …“
    Sie machte ein unschuldiges Gesicht, aber in ihren Augen sah ich, wie sie sich insgeheim amüsierte. „Na ja, als ich euch bei eurem intensiven ‚Gespräch‘ sah, dachte ich mir, auf dem Weg zu meinem Schrank mache ich mal einen kurzen Zwischenstopp bei deinem. Irgendwas sagte mir, du könntest in Zeitnot geraten.“
    Emma und ich kannten die Zahlenkombination der anderen, eine Sicherheitsvorkehrung, die wir für genau solche Gelegenheiten wie diese getroffen hatten. „Und, siehe da, ich hatte recht“, fügte sie hinzu, das letzte Wort wurde halb vom Läuten der Glocke übertönt.
    Sollte ein unerwarteter Stromausfall die Schule lahmlegen, hätte man ihr strahlendes Lächeln als Notaggregat benutzen und damit das komplette Hauptgebäude taghell erleuchten können.
    „Danke, Em.“
    „Du kannst dich später erkenntlich zeigen und die Französisch-Hausaufgaben für uns beide machen.“
    „Kein Problem“, sagte ich, während mein Herz angesichts des Beinahe-Kusses von eben noch immer wie wild pochte. „Ich sollte jetzt besser los. Wir sehen uns beim Mittag?“
    Emma und Nash nickten alle beide, und ich machte mich auf zu meiner Algebra-Klasse, während die zwei in die entgegengesetzte Richtung verschwanden. Emma musste heute die erste Stunde ausfallen lassen, weil sie einen Termin beim Vertrauenslehrer hatte, der sichergehen wollte, dass Dougs Todsie nicht allzu sehr aus der Bahn warf. Diese Überprüfung ihrer seelischen Verfassung hatte sie einem Anruf ihrer Mutter zu verdanken.
    Ich war erst wenige Meter gegangen, als Sabine plötzlich zu meiner Rechten auftauchte und im Gleichschritt neben mir herspazierte. Sie trug ein bequemes Poloshirt, abgewetzte Jeans und zerschlissene Converse-Turnschuhe. Äußerlich war sie eigentlich noch weniger Nashs Typ als ich – zumindest von dem Nash, den man in Eastlake kannte; ich hatte keine Ahnung, wie er damals in Fort Worth gewesen sein mochte – aber das schien ihn nicht weiter zu kümmern. Wahrscheinlich schadete es schon mal nicht, dass Sabine immer irgendwie heiß aussah, egal in welchen Klamotten. Ihr heutiges Outfit schrie Schlampe/Unruhestifterin/Stechmücke, aber weil dieser Stil haargenau ihre Charaktereigenschaften widerspiegelte, konnte sie ihn wunderbar tragen.
    Obwohl sie mitten im Schuljahr als Neue in eine fremde Abschlussklasse gekommen war und ohne erwähnenswerte Freunde oder wenigstens Bekannte dastand, hatte sie ein Selbstbewusstsein, von dem ich nur träumen konnte. Und das stellte nur einen der vielen Punkte auf meiner stetig länger werdenden Liste dar, weshalb diese Mara mir mit jedem Tag

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