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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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„Du schnallst es echt nicht, oder? Und scheinbar hatte noch niemand die Güte, dir zu erklären, wie es in der realen Welt läuft. Zu deinem Glück bin ich heute sehr gütig aufgelegt, also, hier ist die ungeschminkte Wahrheit: Sex ist kein kostbares Gut, das du Mr Right im Austausch für ‚auf ewig‘ und ein weißes Kleid gibst. Mit dieser naiven Einstellung verkaufst du dich unter Wert und schürst bei den Männern ihre Steinzeitansichten, dass Frauen alle kleine Dummchen sind. Sex machst du nicht für ihn, um ihm zu gefallen. Du machst es für dich.“
    Ich blinzelte. Und noch einmal, völlig perplex und beschämt. Meine Wangen brannten wie Feuer.
    Wie in aller Welt war aus Sabines Versuch, mich einzuschüchtern, damit ich ihr Nash freiwillig überließ, eine Lektion in Sachen Sex geworden? Und, was ich noch viel seltsamer fand als das überraschende Ende, mit dem sie ihre Belehrung abgeschlossen hatte, war die Aufrichtigkeit, die ihr ins Gesicht geschrieben stand.
    „Warum erzählst du mir das alles? Ich meine, wenn dieses Wissen doch normalerweise nur an würdige Leute weitergegeben wird, wieso es an eine wie mich verschwenden, die du hasst wie die Pest?“
    Sabine runzelte die Stirn. „Ich hasse dich nicht. Eigentlich kann ich dich sogar ganz gut leiden. Nur werde ich eben nicht zulassen, dass du weiterhin zwischen mir und Nash stehst.“
    Ich spürte, wie sich meine Augenbrauen zusammenzogen. „Und du glaubst wirklich, du kannst ihn einfach so … wiederhaben?“
    „Klar.“ Sie nickte, ohne eine Spur des Zweifels an ihrem Vorhaben. „Ich bin immerhin schon ziemlich gut vorangekommen, oder?“ Als ich sie offenbar sichtlich verwirrt anschaute, erklärte sie ihre Bemerkung. „Ich bin nicht von ungefähr ausgerechnet auf diese Schule gewechselt, Kaylee. Hat dich dieser Zufall nicht wenigstens ein kleines bisschen misstrauisch gemacht?“
    Vielleicht, für eine Sekunde. Aber in den vergangenen Monaten waren so viele verrückte Dinge passiert, dass eine plötzlich aus der Versenkung auftauchende Exfreundin mir nicht als extrem ungewöhnlich erschienen war – zumindest nicht am Anfang.
    „Ich bin wegen Nash hier. Es hat eine Weile gedauert, ihn zu finden, und noch länger, mich in eine Pflegefamilie im richtigen Bezirk einzuschleusen. Aber jetzt bin ich da, wo ich hinwollte, und ich gehe ganz sicher nicht wieder weg.“
    Das, was sie mir da eröffnete, überraschte mich jetzt wirklich. Und, auch wenn ich es nicht zugeben mochte, es imponierte mir auch. „Du …“
    Doch bevor ich den Satz beenden konnte, flogen hinter mir die Türen zur Eingangshalle auf, und als ich erschrocken herumwirbelte, sah ich zwei Rettungssanitäter eine Krankentrage auf Rollen hereinfahren.
    Der zweite Gong läutete, aber ich registrierte es kaum.
    Die Tür des Schulbüros wurde geöffnet, und die Sekretärin winkte aufgeregt die Sanitäter heran. „Hierher, er ist hier drinnen“, rief sie, ganz atemlos vor Entsetzen, sodass man sie fast nicht verstehen konnte. „Es ist zwar erst ein paar Minuten her, seit wir ihn gefunden haben, aber ich fürchte, Sie werden nicht mehr viel für ihn tun können.“

10. KAPITEL
    „Ja, es ist irgend so ein Typ namens John Wells“, sagte Todd und setzte sich neben mich auf eine Bank der Zuschauertribüne in der Sporthalle. Niemand sonst konnte ihn sehen oder hören, und wir waren weit genug weg von den anderen verstreuten Schülergrüppchen, sodass sie auch mich nicht reden hörten. Und mit meinen Kopfhörern in den Ohren würde hoffentlich jeder, der mich sah, denken, dass ich bei einem Song mitsang oder Spanisch lernte oder so was in der Art.
    „Danke.“ Ich lehnte mich zurück, und die Kante der Bank hinter mir drückte in meinen Rücken. Todd hatte mit dieser Information einen Teil der Gerüchte bestätigt, die sich in der Schule wie ein Lauffeuer ausbreiteten.
    „Kanntest du ihn?“
    „Er war der stellvertretende Direktor.“ Heute Morgen tot aufgefunden in seinem abgeschlossenen Büro, wenn man dem Gerede Glauben schenken konnte. Chelsea Simms hatte im Schulbüro ein paar Kopien gemacht, weil der Kopierer in der Zeitungsredaktion kaputt war, als Rektor Goody hinzukam, um sich einige Akten von Wells auszuleihen. Nach Chelseas Aussage soll sie ziemlich überrascht gewesen sein, dessen Tür noch verschlossen vorzufinden, wo er doch sonst nie zu spät kam. Sie schloss also auf, und da lag er, zusammengesunken über seinem Schreibtisch, als wäre er dort eingeschlafen, in den Sachen,

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