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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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durch welche Lücke er sich in meinen Körper einschleicht und wie ich sie verschließen kann. Und eins schwöre ich dir bei meinem Leben, ich lasse mich von ihm nie wieder zum Töten missbrauchen.“
    Ich wollte ihm so gern glauben. Sein Gesichtsausdruck war aufrichtig, und es hörte sich auch ehrlich an, und sowohl mein Herz als auch mein Bauch kauften ihm seine Qual und Entschlossenheit ab. Aber was, wenn ich mich irrte und er doch log? Was, wenn er die ganze Zeit gewusst hatte, was vor sich ging, und mit Avari unter einer Decke steckte? Weil der ihn erpresste? Entweder er spielte mit, oder Avari forderte jeden ausstehenden Gefallen ein, den alle möglichen grauenvollen Ungeheuer ihm noch schuldeten, und die würden Alec dann ausfindig machen und zurück in die Unterwelt schleifen?
    Oder, selbst wenn es das nicht war, vielleicht konnte er Avari gar nicht davon abhalten, seinen Körper immer wieder für seine Zwecke einzusetzen. Was dann?
    Die erschütternde Wahrheit war, ich wusste nicht mehr, wem ich trauen konnte und wem nicht.
    Ich hatte Nash vertraut, und er hatte mich belogen und betrogen. Ich hatte Todd vertraut, und er hatte mich nicht vor dem gewarnt, was mir in der Unterwelt geschehen könnte. Ich hatte meiner Familie vertraut, und sie ließen mich alle im Dunkelntappen. Keiner sagte mir, was und wer ich wirklich bin, fast mein ganzes Leben lang.
    Die einzige Person auf der ganzen Welt – beiden Welten –, bei der ich mir hundertprozentig sicher war, dass sie mich noch nie hintergangen hatte, war Emma, und unglücklicherweise konnte ich das umgekehrt von mir nicht behaupten. Ihr etwas vorzumachen entwickelte sich schon beinahe zu einer Gewohnheit für mich. Weil ich sie schützen wollte.
    Mein komplettes Leben hatte sich in einen riesigen Turm aus Lügen verwandelt, und ich spürte, wie er sich langsam immer weiter zur Seite neigte. Eines Tages würde er einstürzen und mich unter sich begraben und mit mir jeden, der sich zu dicht an mich heranwagte. Aber alles, was ich bis dahin tun konnte, war, ein paar große Kellen Mörtel in die Risse zu klatschen und mich an den Glauben zu klammern, dass die gesamte menschliche Kultur sich auf gegenseitiges Vertrauen stützte. Selbst, wenn das letztlich zu meinem eigenen Untergang beitrug.
    Alec rutschte nervös auf der Couch herum, während er angespannt und schweigend auf meine Antwort wartete.
    „Nein. Ich werde es nicht meinem Dad erzählen. Noch nicht“, sagte ich, und es tat mir sehr leid, seine sichtbare Erleichterung gleich wieder zunichtemachen zu müssen. Aber es war unumgänglich, ihn auch den Rest wissen zu lassen. Ich konnte seinem Leben keinen höheren Wert zusprechen als dem derjenigen, die ich in Gefahr brachte, indem ich sein Geheimnis für mich behielt. „Aber ich sage es Nash.“ Andernfalls würde er weiter versuchen, mit allen Mitteln Sabines Unschuld zu beweisen. „Und wenn du noch irgendjemanden sterben lässt, schwöre ich dir, dass ich dich persönlich vor Avaris Tür abliefere.“
    Er schüttelte heftig den Kopf. „Dazu wird es nicht kommen. Versprochen.“
    „Gut. Und ich halte es für das Beste, wenn wir von jetzt anabwechselnd schlafen. Du weißt schon, damit wir uns gegenseitig bewachen können. Du weckst mich, sobald ich so aussehe, als hätte ich wieder einen Albtraum, und falls du Anzeichen von Besessenheit zeigst, schmeiße ich Avari achtkantig aus deinem Körper.“
    Zweifelnd kniff er die Augen zusammen. „Und wie willst du das anstellen?“
    „Sieht so aus, als könnte er dich nur kontrollieren, solange du schläfst.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Eine ordentliche Backpfeife hat noch jeden geweckt. Zwar nicht gerade die angenehmste Art aufzuwachen, aber besser, als nach einem ungestörten Nickerchen noch mehr Blut an den Händen kleben zu haben, oder?“
    Alec nickte. „Nur, woher weißt du, dass er es ist, wenn er sogar so klingt wie ich?“
    Ich wollte ihm sagen, das wäre kein Problem, das würde ich schon merken. Als würde ich über irgendwelche Superkräfte verfügen, die es mir erlaubten, mit einem scharfen Blick in die Augen den Dämon zu entlarven. Bedauerlicherweise stimmte das nicht. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, wen der beiden ich vor mir hätte. Nash hatte mich nicht von Avari unterscheiden können, und mir war derselbe Fehler mit Alec bereits zweimal unterlaufen.
    „Wir brauchen ein Codewort oder eine geheime Frage. Irgendwas in der Art.“
    „Ein Codewort?“ Alec grinste, sicher zum Teil

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