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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Bitterkeit darin versetzte mir einen Stich ins Herz. „Fühlst du dich jetzt wenigstens besser? Ich hoffe wirklich, was du gesehen hast, rechtfertigt diese Verletzung von Sabines Privatsphäre. Und meiner.“
    Und auf einmal, einfach so, wurden meine Schuldgefühle durch einen grell leuchtenden Funken meiner eigenen, zurückgehaltenen Wut verscheucht. „Ja, mach nur. Spiel den Beleidigten. Als ob ausgerechnet du mir was über Moral erzählen müsstest, nach allem, was du getan hast.“
    „Ich will dir gar nichts erzählen“, widersprach Nash. „Ich dachte nur, du wärst besser als das. Besser als ich . Aber egal, wo hast du dich überhaupt versteckt? Im Schrank?“
    „Nirgendwo. Sie war unsichtbar“, goss Sabine weiter Öl ins Feuer.
    Nash schüttelte den Kopf. „Kaylee kann sich nicht …“ Er hielt inne, und seine Miene verfinsterte sich. „Todd. Wer sonst. Er hat also fleißig geübt, ja? Super. Es ist ja noch nicht schlimm genug, dass er rumläuft und wildfremde Leute beobachtet wie ein Spanner. Nein, er zieht dich da auch noch mit rein, dieser Mistkerl.“
    „Gib ihm nicht die Schuld. Ich hätte ablehnen können.“
    „Wie ich höre, bist du darin wirklich gut.“ Sabine grinste gehässig und beugte sich zu ihrem Sitz hinunter, um ihre Büchertasche hervorzuziehen.
    „Wie ich höre, kannst du das nicht mal buchstabieren.“ Es war nicht richtig gewesen, sie heimlich zu belauschen, aber bei so vielen privaten Geheimnissen, wie Sabine sie von mir kannte, hatte ich dadurch eigentlich nur für Ausgeglichenheit in dieser Hinsicht gesorgt. Wenn überhaupt.
    „Okay, das reicht!“, grollte Nash. „Ich habe die Schnauze voll von euch beiden und eurem Kleinkrieg.“ Er beförderte seinen Rucksack weiter nach oben auf seine Schulter, indem er ihn am Gurt hochzog, und sah mich an. „Du, lass mich wissen, wenn du eine Entscheidung getroffen hast, was zum Henker du nun von mir willst. Ich warte, solange du auch dazu brauchst. Aber spionier mir nie wieder nach. Nie wieder.“
    Ich nickte geknickt, doch er wandte sich schon Sabine zu. „Und du … kannst dich wieder melden, wenn du damit leben kannst, dass wir nur Freunde sind, denn mehr ist momentan nicht drin. Und was euch beide betrifft …“ Er ging bereits rückwärts auf den Haupteingang zu. „Klärt das unter euch. Oder lasst es. Aber haltet mich verdammt noch mal da raus.“
    Und dann, zum ersten Mal seit unserem ersten Kuss, drehte er sich um und verschwand, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.
    „Das hast du ja toll hingekriegt“, giftete Sabine, sobald er außer Hörweite war.
    Ich rollte mit den Augen. „Das könnte ich wohl eher zu dir sagen. Wir hatten gerade angefangen, uns zusammenzuraufen, als du aufgetaucht bist.“
    „Ja, klar. Für mich sah das eher nach Scherben zusammenfegen und Wunden lecken aus.“ Sabine drückte den Knopf der Autotür hinunter und warf sie zu. „Aber hör zu, du gehst mir aus dem Weg und ich dir. Abgemacht?“
    „Soll das etwa heißen, du lässt die Finger von Nash?“
    „Aber, aber. Das hättest du wohl gern.“ Sabines zusammengekniffene Augen wurden förmlich zu Stein. „Es heißt, ich lasse die Finger von dir , Sahneschnittchen.“
    Ich nahm das vertraute Klappern harter Absätze hinter mir wahr, und gleich darauf erschien Emma neben mir. „Hey, ihr zwei, alles klar?“
    Sabines Raubtierblick schoss von mir zu Emma, und Em hielt tatsächlich vor Schreck die Luft an. Dann machte die Mara wortlos kehrt und ging allein ins Schulgebäude.
    „Ich fange an zu verstehen, was du mit unheimlich meintest“, flüsterte Emma, während wir beobachteten, wie Sabine durch die Tür stapfte. Und ich hoffte, sie würde niemals die wahre Sabine kennenlernen – oder Ziel ihrer Wutanfälle sein.

16. KAPITEL
    Der übrige Donnerstagmorgen verlief zur Abwechslung mal wohltuend ereignislos. Es wurden keine weiteren toten Lehrer aufgefunden. Aber Avaris jüngste Machenschaften hatten genug Wellen geschlagen, um die Menschen um mich herum argwöhnisch werden zu lassen, und die Tatsache, dass ihn die Aufmerksamkeit, die er erregte, nicht zu stören schien, machte mich umso nervöser.
    Die einzig erfreuliche Nachricht war, dass unser Algebra-Vertretungslehrer noch immer kein gesteigertes Interesse daran hatte, seinen Lehrauftrag gewissenhaft zu erfüllen, und er uns mehr oder weniger tun ließ, was wir wollten.
    In meiner Freistunde holte ich etwas zu essen für mich und Emma. Als ich von meinem Ausflug zurückkam, sah

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