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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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wohl auch nichts von der Gebühr erwähnt, die ich als Gegenleistung für den Gebrauch seines Körpers entrichte?“
    „Gebühr?“ Er log. Es musste so sein. Alec hätte mir das neueste Hobby seines ehemaligen Herren verschweigen können, doch stattdessen hatte er freiwillig mit mir über seine schreckliche Vermutung geredet. Warum sollte er das tun, wenn er und Avari gemeinsame Sache machten? Nicht wahr?
    „Du weißt wirklich nicht, dass er selbstverständlich seinen Anteil der Energie jedes Einzelnen bekommen hat?“
    Nein, tatsächlich hatte Alec sogar genau das Gegenteil behauptet. „Du lügst.“
    Ein weiteres leises Auflachen, und dieses Mal spürte ich seinen Atem an meinem Ohrläppchen, warm und feucht. „Ms Cavanaugh, Sie sind ein reizendes Ding, selbst in Ihrer Ahnungslosigkeit. Sie steht Ihnen. Ich verfüge durchaus über viele Talente. Einige davon entbehren jeglicher Beschreibung in der menschlichen Sprache, und das ist jammerschade, wenn Sie mich fragen. Doch die Kunst des Lügens beherrsche ich nicht. Kein Hellion kann die Unwahrheit sagen.“
    Ich schüttelte den Kopf, jetzt war ich völlig durcheinander. Also klammerte ich mich an das, was ich ohne den geringstenZweifel wusste. Ich war mir nicht sicher, ob ich Alec vertrauen konnte, aber dafür hundertprozentig sicher, dass Avari auf keinen Fall zu trauen war.
    „Lass ihn endlich frei, oder ich schreie nach dem Sicherheitsdienst“, drohte ich, und dieses Mal war ich diejenige, die sich zu ihm beugte, auch wenn mir dabei extrem mulmig zumute wurde. „Ich sage, du hast mich belästigt, und dann darfst du den Rest der Zeit, die du ihn noch kontrollieren kannst, im Knast verbringen.“
    Alecs breite, dichte Augenbrauen schossen im Flimmerlicht, das die Leinwand auf sein Gesicht warf, theatralisch in die Höhe. „Ich kann nicht glauben, dass Sie Ihrem Freund allen Ernstes so etwas antun würden.“
    „Glaub es ruhig. Alec würde lieber in einer Zelle aufwachen, wenn deine Kraft aufgebraucht ist und du ihn freigeben musst, anstatt auch nur noch einmal dein Werkzeug zu sein, mit dem du nach Lust und Laune tötest.“
    Außerdem könnte ich meine Anschuldigungen jederzeit zurücknehmen, und niemand würde verletzt werden – abgesehen von meinem Stolz vielleicht, wenn ich dann als Lügnerin dastünde.
    „Also, was darf’s sein? Home sweet Unterwelt oder ein Freifahrtschein ins Tarrant County Gefängnis?“
    „Auch dort müssen die Menschen schlafen, wenn ich nicht irre?“ Avari lächelte überlegen, und ich beschloss, seinem Bluff mit einem eigenen zu begegnen.
    „Kann schon sein, aber wenn ich nicht irre, werden die meistens noch vor der Nacht von ihren Verwandten rausgehauen. Eine kleine Kaution, und schon dürfen sie erst mal wieder nach Hause gehen. Wäre also gut möglich, dass du als einziger Übernachtungsgast übrig bleiben könntest.“ Dabei ließ ich lieber unerwähnt, dass meine gesamten Kenntnisse hinsichtlich des Justizsystems aus dem Fernsehen stammten. „Und wennman bedenkt, wie lange deine letzte ordentliche Mahlzeit her ist, würde ich vermuten, dass du wahrscheinlich nicht bis zum nächsten Morgen durchhältst. Stimmt’s?“
    Avaris aufgesetztes Lächeln verblasste langsam. „Du weißt, ich werde zurückkommen.“
    Ich zuckte mit den Achseln. „Nicht, wenn ich es verhindern kann.“
    „Aber das kannst du nicht. Du streckst deinen Kopf zu weit aus dem Fenster, kleine Bean Sidhe. Und falls du nicht aufpasst, würde ich vermuten, gibt es sicherlich jemanden, der dich mit Freuden von diesem hinderlichen Körperteil befreit. Mit einem … einzigen … Biss.“
    Ich umklammerte die Armlehne zwischen uns fester, um zu verhindern, dass meine Hand zitterte, als seine Augen im plötzlich grellen Schein der Leinwand aufblitzten und mir nie gekannte Qualen aufzeigten.
    „Bis zum nächsten Mal, Ms Cavanaugh …“
    Alecs Augen fielen zu. Seine Hände erschlafften, und sein Kopf kippte nach hinten in die gepolsterte Rückenlehne des Kinosessels. Er schnarchte leise.
    Ich atmete tief ein, ließ dann die Luft langsam wieder entweichen, als könne ich mit ihr meine Angst aus meinem Körper herausatmen. Dann rüttelte ich Alec sachte an der Schulter, um ihn zu wecken.
    Wie von der Tarantel gestochen schoss er hoch. Seine Augen wurden vor lauter Panik größer, und er sah sich hektisch im dunklen Kinosaal um.
    „Alles okay“, flüsterte ich, und er wirbelte auf seinem Platz herum und starrte mich mit noch immer großen, runden Augen

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