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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Schaudern, das beides in mir ausgelöst hatte.
    In was für einer Welt lebte ich eigentlich, wo die einzigen Wesen, die mich nie angelogen hatten, diejenigen waren, die sich entweder meine Seele oder meinen Freund krallen wollten?

17. KAPITEL
    In dieser Nacht kam Alec, nachdem mein Vater ins Bett gegangen war, in mein Zimmer, und wir wechselten uns mit dem Schlafen in Zwei-Stunden-Schichten ab. Sabine hielt Wort und ließ mich und meine Träume in Ruhe. Doch leider hatte Avari keine solche Abmachung mit Alec, und nachdem ich ihn erst kurz zuvor von seiner jüngsten Besessenheit hatte befreien müssen, weckte ich Alec auf, sobald er auch nur im Schlaf brummelte. Jedes Mal ließ ich ihn zunächst mein erstes Fahrrad beschreiben.
    Und er bestand den Test jedes Mal. Fürs Erste waren wir auf der sicheren Seite, aber ich hatte ernsthafte Bedenken, ob wir das hier Nacht für Nacht würden durchziehen können. Besonders in Anbetracht meiner Erschöpfung am folgenden Morgen, denn mittlerweile war fast eine Woche vergangen, in der ich keine Nacht durchgeschlafen hatte.
    Am Freitag sah ich nur noch einen Nebel aus verschiedenen Tischen, Lehrbüchern und schrillen Schulglocken, der noch dadurch verschlimmert wurde, dass Nash mich und Sabine konsequent ignorierte. Den ganzen Tag lang. Und sobald ich mir sicher war, dass es heute keine weiteren toten Lehrer gab, klinkte ich mich geistig aus dem Schultag aus. Ich konnte mich dank meiner bleiernen Müdigkeit sowieso auf nichts konzentrieren.
    Bis zu dem Moment, als irgendeine Unterstuflerin – offenbar frustriert, weil sie es nicht ins Cheerleader-Team geschafft hatte – in der Mittagspause eine Flasche Bleichmittel über den Uniformen der anderen ausleerte. Das rüttelte die komplette Schule wach.
    Umgehend erschien eine sichtlich entnervte Rektorin Goody, umringt von einer Gruppe mächtig wütender Cheerleader. Im Gang kam ihr bereits der Coach entgegen, und ich hörte sie sagen, sie sei heilfroh, wenn diese Woche endlich vorbei war.
    Ich wusste genau, was sie meinte.
    Zu allem Überfluss musste ich an dem Abend auch noch arbeiten, und zwar ohne Emma und Alec. So war niemand da, der mir Gesellschaft leistete. Nach meiner Schicht prüfte ich mein Handy auf Anrufe in Abwesenheit, und zu meiner Überraschung hatte ich eine Mailbox-Nachricht. Von Nash. Ich hörte sie mir in meinem Auto an, im Dunkeln sitzend, sodass ich durch nichts vom warmen, vertrauten Klang seiner Stimme abgelenkt werden konnte.
    „Hey, ich bin’s“, sagte er, und allein, dass er sich nach zwei Tagen Funkstille bei mir meldete, ließ mein Herz einen schmerzhaften Sprung machen. „Es tut mir leid wegen vorgestern. Bist du noch im Cinemark? Hast du Lust, nachher vorbeizukommen? Nur zum Reden. Wir könnten uns eine Pizza bestellen. Und Mom hat diese Fudge Cookies gemacht, bevor sie zur Arbeit gegangen ist.“
    Er hielt für einen Moment inne, und mein tiefes Seufzen, das darauf folgte, war das erbärmlichste Geräusch, was ich je gehört hatte.
    „Ruf mich zurück, ja? Ich würd mich freuen.“
    Dann ging die Beleuchtung des Displays aus, und es wurde bedrückend still um mich herum. Ich legte das Handy auf den Beifahrersitz und startete den Motor. Dann drehte ich den Schlüssel wieder zurück und starrte gedankenverloren zum Fenster hinaus in die Dunkelheit.
    Es hatte sich nichts geändert. Nash kämpfte noch immer mit einer schwerwiegenden Frost-Abhängigkeit. Und ich kämpfte noch immer mit mir selbst, ob ich ihm verzeihen konnte, was er getan hatte. Dazu war seine Ex noch immer auf dem Kriegspfad, weil sie Nash für sich haben wollte.
    Aber andererseits, wie sollte sich jemals etwas ändern können, wenn ich ihm keine echte Chance gab, alles wiedergutzumachen.
    Ich muss ja nicht lange bleiben. Bloß ein paar Minuten. Auf ein Stück Pizza. Und vielleicht einen von Harmonys Cookies. Was Süßes kann nicht schaden, oder?
    Davon abgesehen hatte ich bis jetzt auch noch gar keine Gelegenheit gehabt, ihm zu erzählen, was mit Alec vor sich ging. Also … fünf Minuten. Eine Stunde, höchstens. Spätestens um elf würde ich zu Hause sein, auf jeden Fall.
    Fünfundzwanzig Minuten später klopfte ich an Nashs Tür, in meiner Arbeitskleidung. Ich hatte während der Fahrt noch überlegt, mich vorher schnell umzuziehen, den Gedanken aber gleich wieder verworfen. Wenn ich mich schick machte, könnte das vielleicht eine falsche Botschaft rüberbringen.
    Käme ich aber so, wie ich eben direkt nach der Arbeit immer

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