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Schuld war nur die Badewanne

Schuld war nur die Badewanne

Titel: Schuld war nur die Badewanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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anderen zu tun, Paps? Oder soll ich dir erst mal die Sache mit den Bienchen und den Blümchen erklären?« Worauf der Vater von fünf Kindern wortlos das Zimmer verließ.
    Wenige Tage später ließ Steffi ihre Möbel abholen, denn im Bekanntenkreis hatte sich ein Interessent gefunden, und dann kommunizierten wir eine Zeitlang nur telefonisch. Als sie das nächste Mal erschien, kam sie mit Hannes’ vierrädrigem Schlachtschiff an. Meine erste Frage lautete denn auch: »Ist dein Wagen kaputt?«
    »Nee, verkauft!«
    »Ist dir klar, dass du damit dein letztes bisschen Selbständigkeit aufgegeben hast?«
    »Blödsinn!«, erwiderte meine Tochter. »Das Auto hat doch bloß noch herumgestanden. Morgens fahren wir zusammen ins Geschäft, abends zusammen zurück, und wenn ich wirklich mal außer der Reihe einen Wagen brauche, dann gibt’s immer noch die Firmenautos. Das Geld habe ich in eine neue Tauchausrüstung gesteckt.«
    »Für den Baggersee?«
    »Von wegen!«, trumpfte sie auf. »Du weißt ja nicht, was mir Hannes zu Weihnachten geschenkt hat.«
    »Woher denn auch? Heiligabend ist erst in sechs Wochen.«
    »Reisen muss man aber früh genug buchen«. Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Am 22 . Dezember fliegen wir für zwei Wochen auf die Malediven!«
    »Was? Ihr seid überhaupt nicht da?« Ein Weihnachtsfest ohne Steffi konnte ich mir gar nicht vorstellen. »Geht das nicht nach den Feiertagen?«
    »Määm, wir haben ein Geschäft!«
    »Ach so.« Daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen. In einer stillen Stunde ging mir auf, dass eigentlich nichts mehr so war wie früher. Nicki hatte uns nämlich mitgeteilt, dass sie mit Thomas zum Skilaufen fahren würde. »Wir wollen Heiligabend nachmittags starten, da sind die Autobahnen bestimmt leer.«
    »Könnt ihr das nicht ein paar Tage nach hinten verschieben?«
    »Mami, ich bin an die Schulferien gebunden!«
    »Ach so.«
    Nur Sven und Katja blieben uns zum Fest der Tannennadeln erhalten. Und natürlich Sascha. Eine Woche vor Weihnachten rief er an. »Määm, hat nicht mal jemand gesagt, was man schwarz auf weiß besitzt, könne man getrost nach Hause tragen?«
    »Das ist Goethe gewesen«, sagte ich in der Hoffnung, dass es stimmte, »aber damals hat es das Kleingedruckte in Versicherungsverträgen noch nicht gegeben. Warum fragst du?«
    »Die Auflagenhöhe deiner Bücher kenne ich zwar nicht, doch ein paar tausend werden es wohl sein. Legt man jeweils zwei Leser pro Buch zugrunde, dann hätte ich genügend Zeugen für deine schriftlich verkündete Bereitschaft, du würdest mir zur Hochzeit das Honorar für den Scheidungsanwalt schenken.«
    »Ihr habt den Staubsauger gekriegt«, murmelte ich in den Hörer, »und den Scheck.« Dann erst begriff ich, was Sascha hatte ausdrücken wollen. »Soll das etwa heißen …?«
    »Natürlich soll es das heißen«, unterbrach er mich. »Vicky ist bereits ausgezogen, angeblich zu einer Freundin. Morgen treffen wir uns beim Anwalt. Wir sind uns einig, deshalb brauchen wir nur einen. Dann wird’s auch billiger für dich!«
    Seit langem schon hatte ich den Eindruck gehabt, dass zwischen den beiden nicht mehr alles so war, wie es vor über sechs Jahren den Anschein gehabt hatte, obwohl ich bereits damals in der Kirche bei Sascha eine Spur von Resignation zu bemerken geglaubt hatte. Vielleicht war sein Gestotter während der Trauformel doch ein Freud’scher Versprecher gewesen und nicht das halbe Wasserglas voll Sherry, das er kurz vor der Abfahrt noch gekippt hatte. Aus Nervosität!
    Was sagt man einem Ehemann, der bald keiner mehr sein wird? Es tut mir leid? Dann hätte ich schwindeln müssen, denn mein Verhältnis zu Vicky war immer leicht unterkühlt gewesen. Sascha hatte etwas Besseres verdient als eine Frau, die ein Schweineschnitzel nicht von einem Rindersteak unterscheiden kann, was im Grunde genommen auch egal gewesen war, denn sie hatte aus beiden immer Schuhsohlen gebraten. »Geht es dir sehr an die Nieren?«, fragte ich vorsichtig.
    »Eigentlich nicht«, lautete die gleichmütige Antwort, »wir haben uns ganz einfach auseinandergelebt. Man könnte es auch anders ausdrücken: Vicky hatte geglaubt, mich ändern zu können, und ich hatte angenommen, sie würde immer dieselbe bleiben.« Sein Grinsen spürte ich sogar durchs Telefon. »Misserfolg ist die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.«
    »Wieso? Übst du schon?«
    »Darüber möchte ich noch nicht sprechen«, sagte mein Sohn und verabschiedete sich.
    Es wurde

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