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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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in einem Sessel niederzulassen.
      Wieso nicht, dachte Morgana bei sich. Es bestand keine Gefahr, dass ihre Großmutter irgendetwas lange genug in Erinnerung behielt, um sie zu verraten.
      „Ich würde unseren Gästen gerne eine gute Haltung, gute Umgangsformen und eine anständige Sprechweise beibringen", erklärte Miss Moore.
      „Ich kann Musikunterricht geben", warf Rose ein. „Mein Vater ist Musiker, daher habe ich Harfe spielen, Klavier spielen und singen gelernt."
      Mary Phipps hob schüchtern den Blick. „Ich ... ich war einmal Gouvernante. lch kann verschiedene Fächer unterrichten."
      „Großartig, Miss Phipps", erwiderte Morgana lächelnd. „Sehen Sie ruhig einmal die Bücher hier durch, vielleicht finden Sie etwas Nützliches darin."
      Katy lachte. „Nun, ich verstehe mich nur auf eine Kunst, aber die kann ich euch gerne beibringen.” Sie warf einen anzüglichen Blick in die Runde. „Vielleicht wird mir einer Ihrer gut aussehenden Lakaien dabei helfen müssen, Miss Hart."
      Miss Moore schaffte es, missbilligend auf die rothaarige junge Frau herabzusehen, obwohl sie um einiges kleiner als diese war.  „Miss Green", sagte sie knapp, „Sie werden sich in diesem Haus wie eine Dame betragen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine elegante Kurtisane zu werden. Um das zu erreichen, dürfen Sie sich nicht wie eine gewöhnliche Straßendirne aufführen. Techtelmechtel mit den Dienern kommen nicht infrage. Haben Sie mich verstanden?"
      Oja, Miss Moore würde in der Tat eine große Hilfe sein.
      Katy senkte den Blick, um das aufsässige Funkeln in ihren Augen zu verbergen. ,,Ja, Ma'am."
      „Ich heiße Miss Moore, meine Liebe", sagte die ältere Frau milde. 
      „Ja, Miss", verbesserte sich Katy.
      Lucy ließ den Kopf hängen. „Ich kann euch überhaupt nichts beibringen. Ich werde euch bloß zur Last fallen."
      Morgana legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du wirst dich um unsere Bedürfnisse kümmern, Lucy. Du hast schon jedem unserer Gäste ein anständiges Kleid und ein Bett für die Nacht beschafft. Nun möchte ich dich bitten, dafür zu sorgen, dass Koffer mit dem Gepäck der Nichten geliefert werden. Glaubst du, dass du das einrichten kannst?"
      Nach kurzem Überlegen antwortete Lucy: „Ich konnte meine Eltern bitten, uns ein paar alte Sachen von Amy und mir zu schicken. Wäre das eine Losung?"
      „Eine hervorragende Idee." Ihre Zofe hatte Morgana ganz vergessen. Selbst wenn Miss Moore ihr davon abriet, sie musste Amy einfach,die Wahrheit sagen. Wie die junge Frau darauf reagieren würde, war allerdings ungewiss.

                                           
    Der Tag verging wie im Flug. Als es Zeit zum Abendessen war, führte Morgana die Gruppe ins Speisezimmer. Lucy wollte sich ihnen nicht anschließen, da es sich ihrer Meinung nach nicht schickte, dass sie dort aß. Morgana ließ ihr ihren Willen. Es war noch Zeit genug, um Lucy daran zu gewöhnen, dass sie nicht mehr zur Dienerschaft gehörte. Wenn der Übergang zu abrupt war, würde das nur die Neugier der anderen Bediensteten erregen.
      Dieses Abendessen war das angenehmste, das Morgana in diesem Haus bisher erlebt hatte. Nachdem Cripps und die Diener das Zimmer verlassen hatten, unterhielten sich Morgana und Miss Moore mit den Mädchen und erfuhren dabei Näheres über ihr früheres Leben. Rose erzählte davon, wie sie in Irland aufgewachsen und vor kurzer Zeit nach London gezogen war. Mary gab an, sie sei die Tochter eines Landpfarrers und sei nach dessen Tod Gouvernante geworden. Sie ging nicht näher darauf ein, wie sie zu Mrs. Rice gekommen war. Katy, an deren Tischmanieren es am meisten zu verbessern gab, sagte, sie habe Derbyshire verlassen, um in London ihr Glück zu machen, und sie wolle eher zur Hölle fahren als wieder in ihre Heimat zurückkehren. Lady Hart aß wie ein Vögelchen und lächelte allen zu. Am Ende der Mahlzeit stand Morgana gut gelaunt und voller Zuversicht vom Tisch auf.
      Sie ging auf ihr Zimmer, um sich für ein Konzert anzukleiden, zu dem sie an diesem Abend eingeladen war. Während Amy ihr das Haar flocht, erzählte Morgana ihr die Wahrheit über ihren Plan.
      „Sag mir, was du davon hältst, Amy. Sag mir, oh ich deiner Meinung nach das Richtige für deine Schwester getan habe."
      Amy runzelte die Stirn. „Es ist nicht das Richtige, Miss. Ich kann nicht sagen, dass es richtig ist, denn das ist es nicht. Aber Lucy

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