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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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war drauf und dran, wieder einmal davonzulaufen. Das weiß ich genau." Sie warf Morgana im Spiegel einen flüchtigen Blick zu. „Sie haben sie davon abgehalten, zu einem dieser Zuhälter zu gehen."
      Morgana begriff durchaus, was Amy ihr sagen wollte. Sie wusste selbst, dass es besser wäre, Lucy und die anderen zu einem schicklichen Lebenswandel zu überreden. Doch würden sie sich je wieder aufrichten können, da sie nun einmal gestrauchelt waren? Lucy hatte Morgana davon überzeugt, dass sie es nicht konnte. Dies war Lucys einzige Chance. Die einzige Chance für alle drei Mädchen, ihr Leben zum Besseren zu ändern.

                                           
    Sloane ließ den Blick durch den Saal schweifen, in dem die Besucher von Lady Sedfords Konzert in Gruppen beieinanderstanden und darauf warteten, dass die verspäteten Gäste eintrafen und das Programm beginnen konnte. Auf der anderen Seite des Raums stand sein Bruder, Lord Rawley, der, ohne Sloane direkt zu schneiden, doch zumindest so tat, als habe er ihn nicht bemerkt. David nickte ihm freundlich zu. Wenigstens war der Earl nicht anwesend, obwohl es Sloane zutiefst befriedigt hätte, wäre sein Vater Zeuge geworden, wie er in Lady Sedfords Bekanntenkreis verkehrte.
      „Lord und Lady Cowdlin. Lady Hannah. Miss Hart", meldete der Butler.
      Sloane beobachtete, wie die Familie eintrat und den Gastgeber und die Gastgeberin begrüßte. Lady Hannah sah in ihrem weißen Gewand, das mit roten Bändern verziert war, zum Anbeißen aus, süß und verlockend wie ein Teller Erdbeeren mit Sahne. Ihre Cousine trug ein viel schlichteres Kleid aus goldfarbenem Stoff, das beinahe dieselbe Farbe wie ihre Augen hatte und im Kerzenlicht schimmerte.
      Während Sloane den Kopf abwandte, um nicht allzu auffällig zu der Gruppe hinüberzuschauen, beobachtete er, wie Lord und Lady Cowdlin stehen blieben und sich mit Freunden unterhielten. Lady Hannah spähte in seine Richtung, tat jedoch schnell, als sähe sie woandershin. Dann flüsterte sie ihrer Cousine irgendetwas ins Ohr und führte sie anmutig durch den Saal. So erweckte sie den Anschein, als würden sie sich rein zufällig der Stelle nähern, wo Sloane gerade stand.
      „Guten Abend, Lady Hannah, Miss Hart", begrüßte er die jungen Damen, indem er sich vor ihnen verneigte.
      „Wie schön, Sie hier zu sehen, Mr. Sloane." Lady Hannah lächelte, dass ihre weißen, ebenmäßigen Zähne voll zur Geltung kamen. „Sie müssen sich zu uns setzen. Ich bestehe darauf."
      „Nichts wäre mir lieber, Mylady", sagte Sloane, „aber es konnte als besondere Aufmerksamkeit aufgefasst werden. Ich mochte Sie nicht ins Gerede bringen." Wenn er den Eindruck erweckte, dass er Lady Hannah den Vorzug vor anderen heiratsfähigen jungen Damen gab, würde er gezwungen sein, um ihre Hand anzuhalten. Und er wollte sich zu nichts zwingen lassen.
      Ein enttäuschter Ausdruck huschte über Lady Hannahs Gesicht, aber ihre Miene hellte sich bald wieder auf. „Ich weiß eine Lösung! Sie müssen neben Morgana sitzen, daran wird kein Mensch Anstoß nehmen."
      Sloane setzte zu einer Antwort an, doch sie achtete schon gar nicht mehr auf ihn.
      „Ach, sehen Sie", rief sie. „Da kommt Ihr Neffe, Mr. Sloane. Vielleicht möchte er sich uns auch anschließen."
      Kurz vor Beginn des Programms führte Lady Hannah sie zu ihren Plätzen und legte die Sitzordnung fest. An einem Ende saßen Lord und Lady Cowdlin, dann folgten David, Hannah, Morgana und Sloane. David unterhielt sich höflich mit Lady Cowdlin, während Hannah den Blick über die Besucherschar schweifen ließ und verschiedenen Freundinnen zuwinkte. Miss Hart las in ihrem Programmheft.
      „Mögen Sie Musik, Miss Hart?", erkundigte sich Sloane.
      „Sie müssen sich nicht verpflichtet fühlen, höfliche Konversation mit mir zu treiben, Sir", erwiderte sie ernst.
      Er runzelte die Stirn. „Reden wir schon wieder nicht miteinander, Miss Hart?"
      Ihre Miene entspannte sich. „O nein! So hatte ich das nicht gemeint. Ich ärgere mich über meine Cousine, nicht über Sie. Hannah behandelt mich wie eine Marionette, an deren Fäden sie ziehen kann, wie es ihr passt."
      Sloanes Lippen zuckten. „Geben Sie es zu, Miss Hart: Sie mögen es ganz einfach nicht, wenn man Ihnen Vorschriften macht."
      Sie lächelte. „Das haben Sie richtig erkannt. Einer meiner unausrottbaren Fehler."
      „Dasselbe gilt für mich", gestand

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