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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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würde.
      Er hatte sie begehrt, wild und leidenschaftlich begehrt. Noch eine Sekunde länger, und er hätte ihre Lippen gekostet, ihren weichen Körper an seinem harten - seinem viel zu harten Körper gespürt.
      Statt sein Haus zu betreten, entschloss sich Sloane zu einem zügigen Spaziergang, um seiner Erregung Herr zu werden.
      Er ging in Richtung Bond Street. Unter dem vertrauten Mantel der Nacht wurde sein Schritt bald leichter, leiser, geschmeidiger. Er hatte beinahe vergessen, wie es war, sich unsichtbar durch die Dunkelheit zu bewegen, als wäre er ein Teil von ihr. In dein Maße, wie er in die vertraute Rolle zurückfiel, beruhigten sich seine Sinne.
      Nahe, sehr nahe war er daran gewesen, Morgana zu verführen, als er sie in seinen Armen gehalten hatte. Trotz ihrer vornehmen Herkunft und ihrer Tugendhaftigkeit besaß sie eine leidenschaftliche Natur. Es wäre ja so einfach, ihren guten Ruf zu ruinieren. Sloane blieb stehen und schüttelte den Kopf. Solchen Gedanken durfte er sich in Zukunft nicht mehr hingeben. Außerdem war es viel wahrscheinlicher, dass sie seine Zukunft zerstörte.
      Sie hatte irgendetwas vor. Er musste herausfinden, was es war, bevor sie ins Unglück stürzte und ihn mit sich riss.
      Zielstrebig ging er weiter. Er bog in die Jermyn Street ein und verbarg sich in der Dunkelheit, um die Männer zu beobachten, die im Handschuhgeschäft ein und aus gingen. Die Vorderseite des Ladens war unbeleuchtet, doch hinter den Fenstern im Obergeschoss flackerte Kerzenlicht auf. Sloane, der seinen Verdacht bezüglich dieses Etablissements nun bestätigt sah, wartete ab.
      Seine Geduld wurde belohnt, als ein Mann kurz unter einer Gaslaterne stehen blieb, sodass Sloane einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte. Es war der Mann aus dem Park. Er betrat das Handschuhgeschäft mit der Selbstverständlichkeit eines Stammkunden, doch Sloane vermutete, dass er in geschäftlichen Angelegenheiten gekommen war und nicht zu seinem Vergnügen.
      Er verließ sein Versteck und schlich um den Laden herum zur Hinterseite des Hauses. Ein Fenster im Erdgeschoss war beleuchtet. Es stand offen. Stimmen drangen Sloane ans Ohr Er zog sich am äußeren Fenstersims hoch, sodass er in das Zimmer spähen konnte.
      Er sah eine Frau, die ihm den Rücken zukehrte, vermutlich die Besitzerin des Etablissements. Vor ihr stand der Mann aus dem Park, dem sie mit dem Finger drohte.
      „Sie sollen nicht versuchen, meine Mädchen zu finden, Sie sollen es schaffen ! Und da Sie schon dabei sind, sollen Sie mir auch das hübsche Dienstmädchen bringen."
      „Keine Angst", ertönte die raue Stimme des Mannes, die Sloane wiedererkannte. „Die wird mir nicht noch einmal durch die Finger schlüpfen."
      „Hmm." Die Frau warf den Kopf zurück. „Beim ersten Mal haben Sie sie schließlich auch entkommen lassen. Ich wünschte, ich hätte sie festgehalten, als sie mit dieser Furie hier war."
      Morgana, dachte Sloane.
      „Wissen Sie, wo sie wohnt?", fuhr die Frau fort.
      „Ich werd's rausfinden."
      Sloane ließ sich wieder hinab. Er hatte genug gehört. Für ihn bestand kein Zweifel mehr, dass Morgana Hart mit einer Gefahr spielte, die sie nicht ermessen konnte. Doch er würde ihren Kontakten mit der Welt der Huren und Zuhälter ein Ende setzen.

                                           
    Am nächsten Tag stand Sloane früh auf. Er hatte beschlossen, Morgana Harts Haus zu beobachten, um so viel wie möglich herauszufinden, bevor er sie zur Rede stellte.
      Er trat auf die Straße und bog in die Gasse ein, die an der Hinterseite ihrer Häuser entlangführte, bis er vor Miss Harts Gartentor stand. Durch das Tor hindurch warf er einen Blick über ihr Grundstück. Da kein Mensch zu sehen war, drückte er probeweise die Klinke. Das Tor war verriegelt, doch Sloane brauchte nicht lange, um das Schloss zu knacken.
      Er schlüpfte in den Garten hinein. Glücklicherweise wuchsen hier genügend Büsche, hinter denen er sich verbergen konnte. Als er langsam an der Mauer entlangschlich und eine Stelle suchte, von der aus er die Hinterseite des Hauses gut im Auge behalten konnte, wäre er beinahe über einen Haufen Steine gestolpert. Nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, entdeckte er ein Loch in der Mauer und musste lachen. Er hätte sich einige Mühe ersparen können, wenn er von dieser direkten Verbindung zwischen Miss Harts Garten und dem seinen

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