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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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einen Pavillon reserviert, in dem Sloane und seine Gäste speisen würden, und die Erfrischungen bestellt.
      Sloane kleidete sich mit der Hilfe seines Kammerdieners an, dann brauchte er nur noch auf die Cowdlins zu warten. Als sein Butler die Ankunft der Kutsche meldete, ging Sloane hinaus und begrüßte Lord und Lady Cowdlin sowie Hannah. „Soll ich Miss Hart abholen?"
      „Sie wird nicht mitkommen", erklärte Lady Hannah.
      „Sie hat im Laufe des Tages abgesagt", fügte ihre Mutter hinzu.
      Sloane runzelte die Stirn, wahrend er in die Kutsche stieg. Plötzlich fürchtete er den langen Abend, der ihm bevorstand. „Sie ist doch hoffentlich nicht krank?"
      „Aber nein", beruhigte ihn Lady Cowdlin.
      Sloane machte sich große Sorgen, dass in der Kurtisanenschule irgendetwas geschehen war.
      Hannah bemerkte seine düstere Miene überhaupt nicht, da sie selbst in solch ausgelassener Stimmung war, dass sie kaum still sitzen konnte. Sie plauderte und lachte, und als die Kutsche endlich über die neue Brücke von Vauxhall rollte, empfand Sloane ihre Fröhlichkeit bereits als sehr anstrengend.
      Unzählige Lampions waren zwischen den Bäumen aufgespannt. Bogengewölbe, Kolonnaden und Säulenhallen vermittelten den Eindruck, als sei das antike Griechenland wieder zum Leben erwacht.
      Diese Fantasiewelt der Gärten von Vauxhall hatte Sloane schon immer gefallen. Hier war nichts, wie es schien, die Illusion war die einzige Realität. Hier konnte ein Mann eine Maske tragen, sodass nicht zu erkennen war, ob es sich um einen Duke oder um den Kutscher eines Dukes handelte. Hier spazierten Spitzbuben und Taschendiebe auf denselben Pfaden wie fröhliche Pfarrer und verschwendungssüchtige Lebemänner. Ja, eine Dame konnte sogar an ihrer eigenen Zofe vorbeigehen, ohne sie zu erkennen. An diesem Ort konnte man sich unmöglich fehl am Platz fühlen.
      Ungeduldig trieb Hannah sie den Hauptweg entlang, vorbei am Pavillon des Prinzen, am Theater und an der Kolonnade, um zu den Lauben in der Nähe des Springbrunnens zu gelangen.
      „Ich muss schon sagen, hier wimmelt es nur so von Gesindel", schnaubte Lady Cowdlin, die anscheinend ebenso wenig Sinn für die prachtvolle Umgebung hatte wie ihre Tochter.
      „Achte einfach nicht auf die Leute, meine Liebe", riet Lord Cowdlin seiner Gattin. Seine Lordschaft indes achtete überaus aufmerksam auf eine Gruppe hübscher Frauen, die allesamt maskiert waren und sich in Begleitung zweier Herren befanden.
      Elliot hatte ihnen einen Pavillon mit Blick auf den Springbrunnen reserviert, dessen Wasser im Lampionlicht funkelte wie kleine goldene Münzen. Lord und Lady Poltrop saßen schon in der Laube  und tranken ein Glas von dem erstklassigen Wein, den Sloane - oder vielmehr Elliot - bestellt hatte. Athenia sprang auf, als sie Hannah erblickte. Die beiden jungen Damen fielen einander in die Arme, als hätten sie sich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, dabei war es höchstwahrscheinlich nicht langer als ein paar Stunden her.
      „Außer uns ist noch niemand da", sagte Athenia zu Hannah. „Dein Bruder wird doch kommen, oder?"
      „Ich frage mich, ob man ihn und die anderen vielleicht in den falschen Pavillon geführt hat." Hannah blickte besorgt um sich, dann streckte sie Sloane ihre Hand entgegen. „Mr. Sloane, bitte begleiten Sie uns! Wir wollen die anderen suchen gehen, vielleicht sind sie auf der anderen Seite."
      Lady Cowdlin gab ihnen großmütig die Erlaubnis, sich auf die Suche zu begeben. „Dass ihr mir aber nicht den Dunklen Pfad betretet", warnte sie in scherzhaftem Ton.
      Als ob Sloane so dumm wäre, zwei törichte Mädchen in jenen zwielichtigen Teil des Parks zu führen! Er wollte möglichst rasch die fehlenden Mitglieder ihrer Gruppe finden, damit sie ihn von Hannahs und Athenias unermüdlichem Geplauder erlösten.
      Die beiden jungen Damen gingen Arm in Arm, unterhielten sich angeregt miteinander und schenkten Sloane, der immer einen Schritt hinter ihnen blieb, nur wenig Beachtung. Sie umkreisten die Tanzfläche unterhalb der Bühne, auf der das Orchester spielte.
    Beide Mädchen reckten sich hin und wieder, um den Blick über die Menge schweifen zu lassen, doch die Hälfte der Zeit tuschelten sie miteinander. Sloane, der sich danach sehnte, sich ihrer Gesellschaft entziehen zu können, sah sich nach Hannahs Freunden um.
      Er konnte sie nirgends entdecken, aber dafür erspähte er die Damengruppe, die Lord Cowdlin

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