Schule der Liebe
und tanzten zu der Musik, als seien sie eins miteinander. Sloane ließ seine Hand unter den goldenen Domino gleiten, und sie fasste unter seinen Umhang. Die Falten der Gewänder verbargen das Spiel ihrer Hände, die intime Nähe zwischen ihren Körpern.
Wie hatte er jemals erwägen können, mit einer anderen Frau als Morgana zusammen zu sein? Keine andere besaß dasselbe unbändige, ungezähmte Wesen, das ihm zu eigen war, oder jagte ständig unerreichbaren Dingen hinterher. Sie war die Frau, nach der er gesucht hatte, und jetzt befand sie sich in seinen Armen. Er wollte sie nie wieder loslassen.
Am Ende des Tanzes neigte sich Sloane, ohne einen Gedanken an die anderen Paare um sie herum zu verschwenden, zu Morgana hinab und küsste ihre Lippen, die sie ihm bereitwillig darbot. Sie schmeckte nicht wie eine verbotene Frucht, nach der ein Schürzenjäger vielleicht gierig greifen würde, sondern es war, als hätte er endlich nach Hause gefunden;
Alle Geräusche verklangen, während er sie noch inniger küsste. Sie schob die Finger in sein Haar, und er gab sich voll und ganz dem Zauber dieses Augenblicks hin.
Ein Schrei beendete den köstlichen Moment. In ihrer Nähe war es zu einem Handgemenge gekommen.
Widerstrebend ließ Sloane Morgana los und stellte sich schützend vor sie. Er beobachtete, wie Elliot - ausgerechnet Elliot! - einen stämmigen Mann zu Boden schlug, während Lucy mit entsetzter Miene daneben stand. Als der Mann wieder auf die Füße kam und sich auf Elliot stürzen wollte, sprang Sloane, dicht gefolgt von Morgana, auf die Streithähne zu. Er packte den Mann am Rockkragen und schleuderte ihn in die Menge.
Dann griff er sich Elliot und rief Morgana zu: „Nimm Lucy, such die anderen, und verlasse schleunigst den Saal!"
„Er hat sie berührt!", schrie Elliot, während Sloane ihn zur Tür zerrte.
„Was zum Teufel haben Sie erwartet?", knurrte Sloane.
Robert Duprey näherte sich ihnen besorgt, und neben ihm zog Mary eine protestierende Katy hinter sich her.
„Müssen wir gerade jetzt gehen?", murrte Katy.
Rose ließ sich schnell von einem grauhaarigen Herrn eine Visitenkarte geben, bevor sie ihnen folgte.. Auch Madame Bisou und Miss Moore kämpften sich durch das Gedränge zu ihnen vor.
Draußen vor der Tür nahm Sloane seine Maske ab. „Höchste Zeit zum Aufbruch."
Wütende Schreie drangen aus dem Ballsaal an ihr Ohr. „Ich muss ihr folgen!", brüllte ein Mann.
Sloane fasste Morgana beim Arm und führte die Gruppe hinaus auf die Straße. Elliot und Duprey halfen den anderen Frauen in die wartenden Droschken. Sloane schloss die Tür des einen Gefährts und erklärte: „Miss Hart wird mit mir fahren."
Der stämmige Mann, den zwei seiner Freunde zurückhalten wollten, kam aus dem Haus, als die Kutschen gerade losfuhren. Er stürmte direkt auf Sloane zu.
Sloane schob Morgana aus dem Weg und rammte dem Mann eine Faust in den Magen, was diesen jedoch kaum aufhielt. Er stieß Sloane zu Boden und warf sich auf ihn. Dann drückte er ihm die Kehle zu.
Gerade als Sloane seinem Gegner ein Knie zwischen die Beine stoßen wollte, senkte sich eine Wolke goldener Seide auf sie herab. Morgana versuchte, dem Mann die Finger in die Augen zu bohren. Er ließ von Sloane ab, um sie daran zu hindern. Sloane nutzte die Gelegenheit, um aufzuspringen, zerrte den Mann hoch und versetzte ihm einen Schlag, dass er gegen die Wand des Gebäudes prallte.
Morgana sprang auf.
„Schnell!", drängte Sloane, während er sie zu seiner Chaise zog.
Er stieß Morgana förmlich hinein und befahl dem Kutscher, loszufahren. Als er sich in das Gefährt fallen ließ, hatte es sich bereits in Bewegung gesetzt.
Morgana nahm lachend ihre Maske ab.
„Du bist eine hervorragende Kämpferin", erklärte Sloane. Er löste die Bänder ihres Dominos und entfernte die Nadeln aus ihrer Frisur, die ohnehin halb aufgelöst war. Dann ließ er seine Finger durch ihr seidiges dunkles Haar gleiten.
Morgana lächelte. „Liebe mich, Sloane. Bitte!"
Er sah ihr in die Augen, antwortete jedoch nicht.
Sie zog ihn zu sich heran. „Ich wünsche es mir", fuhr sie eindringlich fort. „Nur ein einziges Mal. Bitte! Nur dieses einzige Mal!"
Sloane gedachte sich nicht mit einem einzigen Mal zufriedenzugeben, doch das würde sie noch früh genug erfahren. Er ergriff von ihren Lippen Besitz und ließ seine Taten für sich
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