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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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hatte es diesen Namen bereits.«
    Lark starrte den Stallknecht einen Augenblick an, dann kicherte sie. »Ehrlich? Schweinchen?« Sie näherte sich dem Pony vorsichtig von links hinten und trat behutsam mit dem linken Stiefel in den Steigbügel. Schweinchen warf den Kopf hoch und machte einen Satz nach vorn, so dass Lark beinahe zu Boden geschleudert wurde. Ihr Fuß rutschte aus dem Steigbügel, und Beere knurrte.
    Herbert zog einmal energisch am Zaumzeug. »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Keine Ursache«, erwiderte Lark. »Dieses Schweinchen ist ein unglückliches Tier.«
    »Das stimmt wohl, und das war schon immer so.«
    Lark trat einen Schritt näher an das Pony heran. Irgendwie kam es ihr so ängstlich und wütend wie die angriffslustigen Ziegenböcke vor. Einmal hatte sie einer so fest in den Arm gebissen, dass sie einen runden Abdruck der Zähne zurückbehalten hatte, der nie ganz verblasst war. Broh hatte gedroht, den Geißbock umgehend zu schlachten, doch Lark hatte entdeckt, dass sich ein kleiner schwarzer Stein schmerzhaft in den Vorderlauf gebohrt hatte. Es war ihr gelungen, ihn so weit zu beruhigen, dass sie ihm
den Splitter hatte entfernen können, und danach hatte er ihnen keinen Ärger mehr gemacht. Seit dem Tag war der Bock Lark förmlich hörig. Sie konnte mit ihm machen, was sie wollte. Jedes Mal, wenn sie die Narbe auf ihrem Arm sah, ermahnte sie sich, Tiere aufmerksam zu beobachten. Sie glaubte nicht, dass ein Tier von Natur aus böse war. Tiere taten nie etwas ohne Grund.
    »Wer reitet denn sonst Schweinchen, Herbert?«
    »Meist Rosella.«
    »Ist sie denn eine gute Reiterin?«
    »Das weiß ich nicht. Sie reitet ohne Sattel mit ihm zum Markt oder an ihrem freien Tag hinaus zu den Ruinen.«
    Lark ging wieder nah an Schweinchen heran. Irgendwie sah der Sattel auf dem dicken breiten Rücken des Ponys merkwürdig aus. »Vielleicht stört ihn ja nur der Sattel, Herbert«, versuchte es Lark erneut.
    Herbert zuckte mit den Schultern. »Egal. Sie sollen sich an den Sattel gewöhnen. Ein geflügeltes Pferd kann man nicht ohne Sattel reiten.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Wir sollten uns lieber beeilen.«
    »Versuchen wir es einmal, Herbert. Nehmen wir den Sattel ab und warten, was passiert.«
    Es dauerte eine Weile, doch dann gelang es Herbert, den Sattel herunterzunehmen, ohne gebissen zu werden. Auf Herberts ausdrücklichen Wunsch wartete Lark in sicherem Abstand, doch als der Sattel mitsamt Sattel- und Brustgurt auf dem Boden lag, bat sie den Stallburschen um die Zügel.
    Es verlangte einige Überredungskunst, doch schließlich nahm Herbert beide Zügel in die Hand und gab sie ihr. »Passen Sie auf seine Zähne auf«, sagte er zweifelnd.
    Lark nahm die Zügel und stellte sich direkt vor Schweinchen. Er warf nicht mehr den Kopf hoch und scharrte auch
nicht mehr mit den Hufen. Selbst Beere hatte sich entspannt. Sie stellte die Ohren auf, und obwohl sie sich dicht an Larks Oberschenkel gepresst hatte, wedelte sie mit ihrem federigen Schwänzchen. »Der Sattel tut ihm weh, Herbert.«
    »Kann sein«, gab Herbert widerwillig zu. »Ich schätze, er ist einfach zu dick dafür.«
    »Er muss geritten werden.« »Hier hat niemand Zeit für ein schlecht gelauntes Pony. Denken Sie nur an die geflügelten Pferde.«
    Lark machte einen Bogen und trat vorsichtig an Schweinchens Schulter heran. Während sie sich bewegte, zog sie die Zügel leicht an, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. Vorsichtig zog sie seinen Kopf zu sich. Schweinchen hielt die rosa Lippen geschlossen und legte das Kinn in ihre Hand. Sie ließ ihn einen Augenblick daran schnuppern.
    »Armes altes Schweinchen«, sagte sie. »Dummes altes Ferkel. Das ist ein schlechter Sattel, was? Na, jetzt ist er ja weg. Wir machen einen kleinen Ausflug, ja? Nur du und ich und Beere.« Sie fuhr mit der Hand über seinen Widerrist und kraulte ihn dort, wo die Ziegen am liebsten gekrault wurden. Sein Widerrist war so hoch wie ihre Schulter, und so kletterte sie einfach auf seinen Rücken. Sie blieb still sitzen, streichelte seinen Nacken und hoffte, dass er sie nicht gleich wieder abwerfen würde.
    Das Pony zuckte mit dem Fell, blieb aber ansonsten ruhig stehen. Lark ließ Stück für Stück die Zügel locker, bis er den Kopf hob. Dann sagte sie sanft: »Komm, Ferkelchen, machen wir einen kleinen Ausritt.«
    Es war nur die Trockenkoppel, und es war nur ein dickes Pony mit einem breiten Rücken und einem Körper, der einer unglaublich dicken Rolle Reet

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